Gestern wurde in Kanada das Cannabis 2.0 freigegeben und ab sofort können die Einwohner zwischen Neuschottland und British Columbia auch Produkte mit Hanf aus den Bereichen Essen und Trinken kaufen. Konzentrate und Co sind besonders simpel einzunehmen und es gibt gerade eine neue Untersuchung zum Einfluss von Cannabis auf das Arbeiten. Haben die Unternehmen wegen der Legalisierung hier neue Regeln und hat das frei verkäufliche Gras nachteiligen Einfluss auf Produktivität und Arbeitssicherheit? Ein bekiffter Gabelstaplerfahrer scheint nicht optimal oder der Joint zur Kreissäge beim Holzfällen – aber spiegeln solche Übertreibung die Realität wieder in der kanadischen Arbeiterklasse?
Legalisierung beeinflusst das Arbeitsleben – aber nicht wie erwartet!
Im Spätsommer durchgeführt wurden bei der Studie 1160 Leute befragt, die arbeiten und gerne kiffen beziehungsweise sich mit der Cannabis Legalisierung in irgendeiner Form auseinandersetzen.
Viele Leute in Kanada dachten sehr wohl: Ok – legales Gras, das heißt dann auch eine Menge Stress auf Arbeit mit bekifften Angestellten, es heißt weniger Leistung und Produktivität. Die Realität freilich sieht anders aus, viel positiver nämlich:
- zwar sagen 86% der Kanadier, dass Cannabis auf Arbeit ohnehin nicht erlaubt ist, doch
- immerhin 8% der Arbeitgeber erlauben den Hanfkonsum,
- bei diesen Firmen kiffen die Leute dann auch vor der Arbeit, während und danach – in absoluten Zahlen sind das gut 5% aller Bürger von Kanada,
- 75% der Befragten meinen, dass Hanf keinen negativen Einfluss habe auf Gesundheit und Produktivität und auch nicht auf die Sicherheit beim Arbeiten,
- 70% finden, die Qualität der Arbeit ist gleich geblieben trotz der Freigabe von Haschisch und Marihuana in 2018.
Im Ganzen urteilen die Leute also sehr positiv und es ist absurd zu glauben, nur die Politiker würden die tatsächliche Lage im Land beschreiben. Deren Geschrei ist ideologisch und es gibt weder einen Anstieg der Arbeitsunfälle in Kanada noch tote Kiffer, die plötzlich vom LKW fallen oder am Fließband umkippen. Und damit stehen die Ergebnisse der Untersuchung auch im Gegensatz zu den Befürchtungen vor der Legalisierung – was ja mit im Prinzip gleichen Worten derzeit noch in Deutschland versucht wird als Bedrohung an die Wand zu malen. Faktisch bringt legales Gras keinen negativen Impakt.
Und was ist mit Cannabis 2.0?
Die Befragung fand statt bevor nun Konzentrate mit viel THC und eben Getränke, Speisen und vieles mehr erlaubt sind. Hier glauben 55% der Leute, das habe ebenfalls keinen problematischen Einfluss auf das Arbeitsleben. Klar man nun sagen, wenn die Mehrheit der Firmen sowieso keinen Hanfkonsum erlaubt, dann würde auch niemand bekifft Stapler fahren – aber war das nicht auch zu erwarten? Warum wird uns immer noch erzählt in Deutschland, dass Cannabis legal extreme Verwerfungen bedeutet auf der Straße, im Betrieb und in den Familien? Ihr braucht dabei aber nur in aktuelle Studien reingucken, um diesen Unsinn als reine Ideologie zur Kontrolle der Bürger zu durchschauen!
Auch die Arbeitgeber konnten ihren Senf abgeben und deren Befürchtungen haben sich nicht erfüllt. Die Freigabe von Hanf ist eine ziemlich normale Sache für die Bürger und mit Sicherheit richtet Alkohol auf Arbeit weit mehr Schaden an als ein Joint, der ohnehin nur recht selten im Job konsumiert wird. Es ist zudem möglich, dass immer mehr Leute für das Recht auf Gras klagen – einen Drogentest auf THC nicht zu bestehen ist bei einer Legalisierung ausgeschlossen, so dass ein Verbot auf Arbeit die Gerichte wohl noch beschäftigen wird. Klar werden Piloten nicht kiffen dürfen oder die Kranführer, aber beim Erntehelfer ist ein Verbot vielleicht nicht justiziabel – wir werden zeitnah über neuste Erkenntnisse aus dem Land des Ahornblatts berichten.
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