Neulich berichteten wir von einer Studie zum Konsum von Hanfprodukten während einer Schwangerschaft und die wirklich allermeisten werdenden Mütter lassen auch vom Gras in dieser Zeit. Freilich sind Behörden und Sittenwächter jedoch in einigen Ecken der Welt immer noch der Ansicht, die Frau wäre eine Art „beseeltes Besitzstück“ wie es Aristoteles mal so schön beschrieben hat in seinem Versuch die Person des Sklaven zu erklären. Aktuell hat deshalb ein knochentrockener Senator im noch verstaubteren US-Bundesstaat Alabama beschlossen, dass alle Frau zwischen 25 und 50 Jahren Cannabis auf Rezept nur gegen Vorlage vom negativen Schwangerschaftstest erhalten! Der Test muss durch zugelassene Ärzte oder gar ein Fachlabor bestätigt sein und man kann nur mutmaßen, welcher Fernsehprediger in den USA Politiker auf solche Gedanken beim beliebten Medizinalhanf bringt.
Weibliche Privatsphäre beim Cannabis Rezept nicht erwünscht?
Wie sonst sollte man das erklären, wenn sich Behörden derart tief in private Angelegenheiten natürlich wieder von den ohnehin gerne gegängelten Frauen einmischen? In Alabama gelten offensichtlich verschiedene Gesetze je nach Geschlecht, denn jenseits vom Schwangerschaftstest für das Hanf Rezept müssen die Damen auch erklären, ob sie denn ein Kind planen in der Zukunft! Zusätzlich werden stillende Mamis komplett vom Bezug der Gras Medizin ausgeschlossen. Wissenschaftlich gesehen ist die Einnahme von THC beim Stillen und während der Schwangerschaft riskant – aber warum überlässt man diese Entscheidung nicht der Eigenverantwortung erwachsener Frauen? Wie die neuen Regeln genau umgesetzt werden sollen, wurde wie üblich durch die Politik nicht erklärt und es geht wohl vor allem mal wieder um „Spalte und Herrsche“ wie ja auch in Deutschland anstatt um Fürsorge gegenüber der Volksgesundheit.
Wird Medizinalhanf politisch gezielt diskreditiert?
Der besagte Senator aus Alabama wie auch die üblichen Verdächtigen hier bei uns überbieten sich regelmäßig in Schauergeschichten über Cannabis, legen aber niemals irgendwelche seriösen Studien für ihre Behauptungen vor. Zwar mag man im Fall der schwangeren Frau auch das Interesse vom Kind und Baby im Blick haben, aber diese Bevormundung ist typisch und wohl auch Absicht im Rahmen der üblichen Verbote rund um Haschisch und Marihuana. Weil Fake News und Lügenstories kaum noch ziehen – Verbraucher und Patienten können sich neutral selber informieren – setzt man in Deutschland einfach auf künstlich zu gering gerechnete Gras Importe und lässt Patienten im Regen stehen oder die Krankenkassen jammern über zu hohe Kosten und behaupten eine Wirkungslosigkeit von Cannabis auf Rezept. Faktisch verweigern solche Aktionen jedoch erwachsenen Bürgern das Recht auf freie Wahl der Arznei. Wer kann schon abschätzen, wie viele Menschen dank der Anti-Cannabis Geschichten doch wieder auf die chemische Keule umschwenken und schlussendlich an den bekannermaßen heftigen Nebenwirkungen zugrunde gehen.
Schwangere Frauen sollten nicht kiffen, sich aber auch nicht gängeln lassen!
Schon formiert sich massiver Widerstand in Alabama. Frauen würden sich wohl kaum sonderlich wohl fühlen beim Arzt wenn die Frage nach Cannabis auf Rezept rechtlich wie eine Abtreibung durch die Hintertür beurteilt ist. Jedes Mal einen Schwangerschaftstest kaufen und machen ist sicher auch kein Vergnügen nur weil man Medizinalhanf verordnet haben möchte gegen Schmerzen, Stress und Schlafstörungen und wir sind gespannt, wie viele Damen gegen solche staatlichen Übergriffe bei Amerikas meistens ziemlich fairen und neutralen Gerichten.
Der Bundesstaat hat ähnlich wie Deutschland ganz bewusst viel zu wenig Lizenzen für den Anbau von Medizin-Gras vergeben und möchte nun auch die wenigen Fachgeschäfte mit Abstandsregeln gängeln. Die Bürger sollen sich wie Kriminelle fühlen beim Cannabis kaufen selbst auf Rezept, mindestens aber moralisch schlecht und als Frauen am besten gleich zu Hause bleiben, kochend und auf den heiligen Ehemann wartend.
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