Die Medizin ist schon länger im Umbruch und auch in Deutschland können wir nun endlich Cannabis auf Rezept bekommen. Allerdings braucht es dazu entweder eine Krankheit, an der wir auch sterben, schließlich soll Hanf laut Politik hierzulande wie eine Art Schierlingsbecher nur bei todkranken Patienten gewährt werden – oder es braucht ein wenig pfiffige Überredungskunst beim verständigen Arzt. Andernorts ist man schon viel weiter und in Übersee entscheiden sich immer mehr Patienten gleich für die Telemedizin! Ein Video-Call mit dem Doktor über Skype reicht für das Hanf Rezept? Schauen wir uns die Zukunft der therapeutischen Versorgung genauer an, auch wenn in Deutschland vorerst noch Katzbuckeln und Heuchelei von Patienten erwartet wird für die Verschreibung von hochwertigem Medizincannabis.
Wie funktioniert Telemedizin beim Hanf verschreiben lassen?
Im Prinzip lässt sich jede Therapie und Behandlung damit abdecken, für die kein persönlicher Besuch in der Arztpraxis erforderlich ist. Hanfpatienten erhalten zum Beispiel ein Rezept für 20 oder 30 Gramm Marihuana und wenn diese Menge schließlich alle ist, müssen wir wieder zum Doktor laufen – obwohl sich am Bedarf und an der medizinischen Indikation nichts verändert hat! Im derzeit viel zitierten ländlichen Raum mit Windrädern und Co ist das durchaus schwierig, denken wir etwa an die Senioren und kranken Menschen, die bei der Mobilität von Merkel und Konsorten seit Jahren im Stich gelassen werden. Hier kann die Telemedizin auch beim Cannabis eine echte Hilfe sein, das zeigen uns eindrucksvolle Beispiele aus den USA.
Oklahoma ist langweilig, aber erfolgreich bei Heilung mit Hanf: Erst vor gut einem Jahr hat der etwas öde Flächenstaat im Mittleren Westen Cannabis für die Therapie auf Rezept legalisiert und ist schon beinahe führend in der Beratung und Behandlung am Bildschirm! Patienten können die nötige Marihuana-Card bekommen, Ärzte geben Empfehlungen und das passgenaue Rezept wird ausgestellt. Die Beliebtheit für diese Methode ist in den letzten Monaten explodiert, das zeigt das enge Zusammenspiel von modernster Cannabismedizin mit virtueller Kommunikation.
Warum für ein Cannabis Folgerezept endlos warten?
Gute Frage, aber so richtig wollen uns deutsche Politiker das nicht beantworten. Wahrscheinlich fürchten sich Jens Spahn und andere vor dem maroden Mobilfunknetz in der Bundesrepublik, was jede Beratung und Behandlung rund um das Rezept für Haschisch und Marihuana mitten im Gespräch zum Abbruch führen kann! Wir liegen beim Ausbau der Netzkapazitäten bekanntlich hinter Albanien und es ist wohl recht schwierig, länger und dann auch noch mit Videoverbindung beim Arzt ununterbrochen anzurufen.
Aber warum sollen Patienten, die meistens recht krank sind und sich ausruhen sollten, für das immergleiche Cannabisrezept in die Praxis kommen, lange warten und sich dann noch demütigen lassen durch paternalistische Belehrungen? Die Telemedizin ist hier ein optimales Verfahren, es gibt einen Termin, eine Beratung und die Verschreibung ganz ohne sinnlosen Zeitverlust. Erfahrungen aus den USA zeigen hier lediglich ein paar kleine Probleme:
- Bis dato gibt’s keine grundlegende Bestimmung zu den Gebühren – Unternehmen mit Telemedizin im Angebot weisen hier unterschiedliche Kosten aus,
- manchmal ist es kompliziert für die Patienten, die Anträge für einen Termin auszufüllen und
- wer einen Fehler macht bei den Angaben, dessen Bearbeitung kann sich verzögern.
In der Summe sind das bürokratische Hemmnisse, die lassen sich schnell überwinden. Auch der Hinweis, es mangele an einer persönlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient, ist wenig überzeugend, weil es in erster Linie um Folgerezepte geht beziehungsweise um eine Behandlung, die sich die Patienten explizit wünschen. Experten fordern eine klare Regelung der Telemedizin, am besten via Klinik und Krankenhaus, um gleich von Anfang an gierige Ärzte mit einer Geschäftsidee in deren Profitsucht einzuhegen.
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