Cannabis bei Krebs

Eine Krebserkrankung ist in Deutschland eine Indikation, um Cannabis auf Rezept zu erhalten – wie aber funktioniert die Anwendung und worauf müssen Patienten unbedingt achten?

Cannabis und Krebs, das ist gar kein so leichtes Thema, weil zum einen der Hanf mit seinen vielen heilsamen Eigenschaften gerade in der Krebsforschung eine immer größere Rolle spielt. Zum anderen freilich gibt’s leider auch Scharlatane, die versprechen alles und bezeichnen Cannabis genauso wie so manch absurdes Verfahren aus der Heilkunde als Zaubermittel. Natürlich müssen wir hier vorsichtig agieren – Haschisch und Marihuana sind keine Wunderpräparate und sie versprechen weder ewige Jugend noch die Auferstehung von den Toten.

Trotzdem ist die Forschung an dieser Stelle sehr aktiv und Cannabis ist schon heute vielfach Bestandteil bei der Reduzierung von Nebenwirkungen bei der Chemotherapie – denken wir beispielsweise an die Übelkeit, die Schmerzen natürlich und auch die sehr häufigen Essstörungen. Mittlerweile nutzen dann auch immer mehr Menschen den Hanf bei einer Krebserkrankung begleitend, dazu ist dieses pflanzliche Mittel sehr gut verträglich und hat wenig bis keine Interaktionen mit den Präparaten bei einer Chemotherapie.

Wie lässt sich Cannabis mit einer Chemotherapie überhaupt kombinieren?

Bekanntlich interagieren THC und CBD als Bestandteile vom Hanf bei oralem Konsum mit den Krebsmedikamenten über die Leber und hierbei spielt Cytochrome P450 eine entscheidende Rolle. Dieses Enzym metabolisiert die Arznei und ist direkt bei der Umwandlung eben auch der Krebsmedizin beteiligt, neben etwa auch Herzpillen, Anti-Pilz Mittel und epileptischer Behandlung. Darüber hinaus sind die Medikamente bei der Chemotherapie zelltötend, was ja den Krebs ausrotten soll – ein Verfahren, das schlicht die gesunden Zellen versucht weitestgehend zu erhalten und die befallenen Zellen auszuscheiden. Hier Cannabis zu verwenden bedeutet zunächst einmal die zusätzliche Gabe weiterer Medizin – ist das sinnvoll?

Sollten Krebspatienten Hanf einnehmen?

Zumindest ist die Verwendung sicher: Die orale Einnahme und damit das Zusammenspiel in der Leber lässt sich leicht vermeiden, in dem die Patienten das Cannabis über einen Verdampfer beziehungsweise Vaporizer einnehmen. Per Inhalation wird die Interaktion vermieden und auch Creme und Pflaster mit den Wirkstoffen vom Cannabis sind für eine Anwendung bestens geeignet. Die Absorption führt zur schnellen, direkten Aufnahme über die Lunge, die Cannabinoide binden an die Blutzellen und die Therapie als begleitende Maßnahme funktioniert. Einige Forscher halten auch die Verwendung von nicht aktivierten Cannabinoiden für sinnvoll, was eine niedrige Temperatur beim Verdampfen von Gras voraussetzt.

Und wenn Inhalationen von Cannabis nicht funktionieren?

Nicht empfohlen werden orale und auch sublinguale Einnahme von Hanf, um hier die oben beschriebenen Interaktionen in der Leber zu vermeiden und auch Cannabis in Essen und Trinken sollte man nur einnehmen mit gut zwei Stunden Abstand vor der nächsten Chemo! Auch sollte Cannabis nicht eingesetzt werden bei Leberkrebs, weil uns großes Entgiftungsorgan bei einer Erkrankung schlicht nicht mehr richtig metabolisiert und es so zusammen mit den massiven Präparaten der Chemotherapie quasi zu einem Stau der Stoffe im Körper kommt. Wenn also nicht inhaliert werden kann, dann empfiehlt sich ein Hanftee, direkt von den Marihuana Blüten bei niedrigeren Temperaturen.

Immer den Onkologen fragen: Cannabis und Krebs wird gerade intensiv erforscht und doch sollten Sie immer sich mit dem behandelnden Arzt absprechen, dazu auch die hier genannten Aspekte vortragen. Um die schweren Begleitbelastungen zu reduzieren lohnt sich Hanf, doch die Anwendung ist nicht ganz so einfach und erfordert immer eine genaue Planung wie Vorbereitung. Daher suchen Sie bitte das Gespräch und informieren Sie sich zum Cannabis bei einer Chemotherapie.

 

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4791148/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6023560/

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