Vor gut zwei Wochen nun fanden bei den Kiwis Wahlen statt und dabei ging es auch um Cannabis. Am Ende der Welt dürfen eben die Bürger abstimmen, wie es um die Drogenpolitik bestellt sein soll und es bestimmen keine bayrischen Provinzchargen über das Denken und Fühlen aller Menschen im Land wie bei uns in der Bundesrepublik. Leider ging die Abstimmung zur Cannabis Freigabe in Neuseeland knapp gegen die Legalisierung aus, so knapp, dass selbst die Regierungschefin ihr Bedauern ausdrückte – Frau Ardern hatte selbst dafür gestimmt und sich als moderne Politikerin für faire Regeln beim Hanf eingesetzt. Die Dame gilt ja auch als super erfolgreich in der Bewältigung vom Coronavirus und man darf schon kritisch fragen, ob es in puncto Kompetenz und Bürgernähe schlicht besser funktioniert bei den Kiwis als bei uns, wo Angela Merkel als Regierungschefin Cannabis für Rauschgift hält und die Grundrechte in der Pandemie einfach abschafft.
Legalisierung beim Hanf nur verschoben?
Mit Sicherheit wird in einigen Jahren wieder abgestimmt, da aktuell gerade mal 53 Prozent dagegen waren und 47 Prozent dafür – wie beim Brexit in UK hatten im Vorfeld konservative Politiker Stimmung gemacht gegen Cannabis, natürlich ohne Fakten, aber mit ähnlichen Schreckensszenarien wie bei uns die CDU/CSU. Einige besonders absurde, aber ähnlich wie beim Coronavirus wirksame Lügen waren beispielsweise, vorgetragen durch einen Mr. Smith von der National Party:
- Cannabis macht dumm und faul,
- Kiffer schaffen keinen Schulabschluss,
- Hanf sorgt für massenhaft Arbeitsunfälle und Verkehrstote.
Dafür gäbe es seiner Ansicht sogar Studien, die natürlich nicht präsentiert werden von diesem Politiker – uns freilich sind wiederum nur gegenteilige Untersuchungen bekannt und wie für solche Leute üblich wird im Zweifelsfall gelogen. Kennen wir alles auch bei uns bestens und es bleibt zu hoffen, dass die Frau Ardern dranbleibt und sich für eine faire, moderne Drogenpolitik einsetzt. Mit Mr. Smith fahren freie, demokratisch denkende Bürger wahrscheinlich genauso gut wie mit Markus Söder und anderen Politikern mit einem ausgeprägten Sinn für Überwachung und Polizeistaatsmethoden.
Euthanasie befürwortet: Neben der Wahl zur Regierung und zum Marihuana für alle stand auch die Sterbehilfe auf dem Zettel – erstaunlich, was man in Neuseeland dem Bürger alles zutraut, während bei uns im Zweifelsfall die repräsentative Demokratie gepriesen wird. Zwar gab es seit vielen Jahren kein einziges Gesetz mehr, dass in Deutschland die Freiheit betont, aber egal. Zur Not wird die Wissenschaft eben geleugnet oder wie jetzt, ganz aktuell rund um das Coronavirus, auch mal ignoriert und ausschließlich willfährige Virologen kommen zu Wort. In Neuseeland waren bis zu 15 Gramm Gras pro Erwachsener geplant plus zwei Pflanzen und angesichts der sehr knappen Entscheidung dürfte die Debatte weitergehen mit einer zunehmend, wenn auch langsamen und vorsichtigen Öffnung in Richtung der Legalisierung von Cannabis für freie, erwachsene Bürger. Bis dato bleiben die USA, Kanada, Uruguay, Georgien, Südafrika und mit Abstrichen die Niederlande die für Kiffer und Hanfpatienten besten Länder dieser Welt mit Cannabis legal für alle.
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