Immer mehr Besitzer von Haustieren greifen zu Präparaten mit CBD, manchmal auch zu geringen Dosen CBD, um den Vierbeinern wie Hund und Katze Linderung zu verschaffen – etwa bei Krämpfen oder eben Schmerzen, was die Senioren unter den tierischen Mitbewohnern oft genug plagt. Aber ist das seriös und sicher oder drohen hier Gefahren? THC.Guide hat schon mal dazu berichtet, aber wir wollen uns mal neue Studien anschauen, zumal das Thema etwa in den Cannabis Legal States in den USA und in Kanada eine immer größere Rolle spielt.
Neue Untersuchungen sorgen beim Thema Hanf und Haustier für Furore
So wurde im vergangenen Sommer zum ersten Mal eine aussagekräftige Studie präsentiert, bei der Nutzhanf konkret gegen Arthritis bei Hunden zum Einsatz kam. Dabei wurden vielversprechende Ergebnisse eingefahren, mehr als 80% der Tiere wurden mobiler und hatte offensichtlicher weniger Schmerzen! Wir schauen gleich noch ausführlicher auf die Untersuchungen, eine Studie reicht ja nicht, aber vor dem Einsatz der Hanfmedizin für Tiere gibt’s noch ein ganz anderes Problem.
Dürfen Tierärzte in den USA CBD und Co verwenden?
Meistens eben nicht: Selbst wenn die Besitzer CBD und damit Cannabis und dessen Produkte für die Behandlung der Haustiere vorschlagen, darum bitten, es als letzten Ausweg sehen – die Veterinäre selbst dürfen das auch in den US-Legal States bis dato in den wenigsten Fällen verschreiben! Es gibt dort immer noch strenge Bundesgesetze und selbst im besonders liberalen Kalifornien fehlen bis dato Lizenzen für die Tierärzte, um Cannabis anzuwenden, zu verschreiben oder auch nur zu empfehlen. Während auf der einen Seite nachgewiesen ist, dass das körpereigene Endocannabinoid-System bei allen Säugetieren zum Einsatz kommt, zum anderen aber Cannabis sehr wirksam ist beim (Säugetier) Menschen bei allen möglichen Erkrankungen – gibt es eben keine wirklich belastbaren Gesetze und Vorgaben, diese Therapien auch beim Tier anzuwenden.
Blick auf die aktuelle Studienlage
Häufig wird berichtet, dass gierige Köter das Graspäckchen gefressen haben und angesichts der vielen neuen Produkte aus Hanf ist das auch allzu verlockend für Bello und Co. Da heißt es dann, Cannabis wäre extrem giftig für die Vierbeiner, die logischerweise winselnd und verwirrt auf dem Boden herumliegen! Aber wir essen ja auch keinen großen Haschischbrocken und denken, es wird schon nichts passieren! Natürlich haben die bekifften Hunde Probleme mit der Orientierung und kotzen sich die Seele aus dem Leib, aber in der Regel ist das keine Gefahr für Leib und Leben. Eine echte Vergiftung ist das nicht, auch wenn sich die überforderten Tiere natürlich extrem hineinsteigern können mit allen dann dazugehörigen Folgen.
- Verarbeitung von CBD beim Hund: Offenbar kann Bello das Cannabidiol schlecht verarbeiten, doch hier gibt’s unterschiedliche Betrachtungsweisen – möglicherweise ist die Gabe selbst entscheidend und Öl wird dann logischerweise besser verarbeitet als eine Pille.
- Dosierung: Die passende Dosis herauszufinden ist zweifellos besonders wichtig und in entsprechenden Tests wurden meistens um die 2 Milligramm pro Kilo Körpergewicht verwendet. Man sollte aber hier stets auf hochwertiges Cannabisöl achten, das neben dem wichtigen CBD keine weiteren Bestandteile enthält, die sich negativ auswirken.
- THC als Medizin für Haustiere: Für Hunde kann THC richtig gefährlich werden! Möglicherweise liegt das an der spezifischen Skelettstruktur und zugleich am Sozialverhalten dieser Tiere, die bei einer Reizung des Endocannabinoid-Systems als Rausch schlicht durchdrehen. Aus diesem Grund werden in den Tierversuchen nur CBD-Öle verwendet, rein und zuverlässig aus Nutzhanf. Allerdings steht hier noch eine Menge Forschung aus und wir wollen bedenken, dass der therapeutische Nutzen von THC auch beim Menschen erst nach längeren Untersuchungen herausgefunden wurde – die Cannabispflanze ist eben ein Schatz, der in seinen heilsamen Anwendungen immer erst gehoben werden muss mit Aufwand.
- Kombination von Cannabinoiden: Und so geht’s dann um das Zusammenspiel, ähnlich wie bei der Erforschung von Hanfmedizin für uns Menschen – CBD und THC als Kombi sind bei vielen Krankheiten wirksamer als nur alleine angewendet. Zugleich finden die Forscher ständig neue Cannabinoide, die in üppige Menge vorhanden sind und das wiederum – Evolution lässt grüßen – scheint für Säugetiere irgendeine Bedeutung zu haben.
- Cannabis auch für Katzen geeignet: Hier steht die Wissenschaft noch mehr am Anfang als bei den Hunden und doch gibt’s schon Hinweise, nach denen die CBD Produkte auf Basis von Nutzhanf auch dem Kater und der Miez helfen. Wir wissen, dass kranke Katzen eben nicht die gleichen Schmerzmittel bekommen wie Hunde – der Metabolismus etwa in der Leber funktioniert ganz anders! Offenbar spricht die Katze gut an auf die Behandlung von Angststörungen – braucht aber auch eine hohe Dosis, weil Cannabis schneller abgebaut wird.
Sind Selbstversuche zu empfehlen?
Sicher gibt es schon wirklich belastbare Hinweise auf eine Linderung von Tierkrankheiten durch Cannabis. Die Forschung ist aber noch längst nicht so weit fortgeschritten wie beim Menschen und wenn Ihr CBD-Öl beim Hund verwenden wollt, dann recherchiert erstmal noch ein wenig auf den Seiten der betreffenden Unis, die daran arbeiten. Es scheint aber so als ob vor allem die öffentliche Meinung noch sehr schlecht ist gegenüber dem Hanf und so weisen viele Veterinäre die Idee noch zurück, die Haustiere auch mal mit Cannabis zu behandeln.
Wenn Ihr das probiert, dann setzt auf kleine Dosen erstmal und verwendet vor allem reines, hochwertiges Cannabis-Öl mit purem CBD. Mischungen mit THC, in Deutschland ohnehin illegal, sind bis dato nicht empfehlenswert, doch bei starken Schmerzen etwa alter Tiere ist der Einsatz kleinster Mengen sicher nicht falsch, zumal die Wissenschaft sehr gute Aussichten schon heute in den Laboren herausarbeitet für die Anwendung von Hanf bei Hunden und Katzen.
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