Kiffende Mütter, das für viele Leute kein Optimum und doch müssen wir beim Cannabis Konsum heute auf die Fakten schauen. Jahrelang wurden nämlich viele Märchen von der Politik über den Hanf erzählt und wenn nun in immer mehr Staaten außer Deutschland das Gras legalisiert wird, dann hat das viel mit einer besseren Erforschung zu tun. Dabei zeigen sich die enormen Vorteile von Hanf als Medizin und auch als Genussmittel ist es beim Thema Gesundheit dem Alkohol um Längen voraus. Aber die junge Mami beim Stillen mit dem Joint in der Hand? Klar ist das ein Zerrbild, aber wir wollen uns mal den aktuellen Stand der Forschung anschauen – ist Cannabis in der Muttermilch realistisch und damit eine wirkliche Gefahr für neugeborene Babys?
Wird THC beim Stillen durch Muttermilch übertragen?
Grundsätzlich ist das möglich. Forscher an der Tech University of Texas haben hier genauer nachgeforscht und verweisen derzeit vor allem den zeitlich verzögerten Konsum: Wenn eine junge Mutter Cannabis raucht oder einnimmt, dann sollte danach mindestens zwei Stunden mit dem Stillen gewartet werden! Die Babys nehmen zwar nur sehr geringe Werte beim THC aus dem Hanf auf und das wird zudem auch abgebaut, ähnlich wie Alkohol. Liegt jedoch chronischer Konsum vor bei Haschisch und Marihuana, dann ist das Stillen für mehrere Tage im Anschluss nicht zu empfehlen. Die Wissenschaftler haben die Methode der Nachweisbarkeit von THC untersucht und nach rund vier Tagen nichts mehr gefunden bei den gelegentlich kiffenden Mamis.
Übertragung im Fokus: Den messbaren Transfer vom berauschenden Tetrahydrocannabinol kann die Forschung bisher nicht abschließend klären – derzeit geht man eher von einer möglichen Belastung der Muttermilch aus mit THC, doch von keiner konkreten. Es ist natürlich anzunehmen, dass besonders stark konsumierende Frauen hier bestimmte Level durch das Cannabis erreichen und das an die Babys übertragen, doch das lässt sich eben nicht nachweisen. Die Forschung ist sich sehr uneinig, auch über die Auswirkungen der dann ziemlich geringen Dosis vom Hanf auf die Neugeborenen.
Ist Cannabis nach der Geburt empfehlenswert?
Ja und nein. Zum einen besteht ein Risiko bei der Muttermilch, das lässt sich nicht wegdiskutieren und frischgebackene Mütter sollten wenigstens für die Zeit des Stillens das Cannabis nicht konsumieren. Zugleich verwenden Gras aber viele Frauen zur Bekämpfung der Wochenbett-Depressionen – bekanntlich leiden nicht wenige Mamis nach der Geburt an einer Art Blues, das nennen die Psychologen „Regretting Motherhood“ und weil Frauen ohnehin zweitklassig behandelt werden, fehlt es der Gesellschaft hier an Respekt. Hanf kann bei psychischen Belastungen, Stress und Ängsten gut helfen und gerade nach einer Schwangerschaft eine Hilfe sein. Das Stigma ist allerdings weiter vorhanden, getrieben durch die mächtige Bierindustrie und Pharmariesen, die gegen die natürliche Hanfmedizin alles Mögliche an Abwehrmaßnahmen in Gang setzen. So wird dann auch die Mär von den kiffenden, verantwortungslosen, im Prinzip nicht mehr weiblich agierenden Frauen in die Welt posaunt. Meistens kommt das von älteren Männern oder Schabracken, die jungen Mamis unbedingt alles vorschreiben wollen. Aufgrund der unklaren wissenschaftlichen Erforschung ist der Joint mit Gras während der Stillzeit nicht zu empfehlen – Cannabis konsumieren jedoch kein No-Go für Mütter, solange das Baby davon unangetastet bleibt.
Juergen Meixner
05/12/2019 um 12:10 pm UhrOha, jetzt wird es aber Zeit für die Wahrheit und das Endocannabinoid System.
Pediatrics, February 1994, Volume 93, Number 2, pp. 254-260.
American Academy of Pediatrics
From the Schools of Nursing, Education, and Public Health, the University of Massachusetts, Amherst.
Received for publication Sep 21, 1992; accepted Jun 30, 1993.
Reprint requests to (M.D.) School of Nursing, the University of Massachusetts,
111 Arnold House, Amherst, MA 01003.
Pediatrics (ISSN 0031 4005). Copyright © 1994 by the American Academy of Pediatrics.
Prenatal Marijuana Exposure and Neonatal Outcomes in Jamaica:
An Ethnographic Study
Melanie C. Dreher, PhD; Kevin Nugent, PhD; and Rebekah Hudgins, MA
ABSTRACT.
Objective. To identify neurobehavioral effects of prenatal marijuana exposure on neonates in rural Jamaica.
Design. Ethnographic field studies and standardized neurobehavior assessments during the neonatal period.
Setting. Rural Jamaica in heavy-marijuana-using population.
Participants. Twenty-four Jamaican neonates exposed to marijuana prenatally and 20 nonexposed neonates.
Measurements and main results. Exposed and nonexposed neonates were compared at 3 days and 1 month old, using the Brazelton Neonatal Assessment Scale, including supplementary items to capture possible subtle effects. There were no significant differences between exposed and nonexposed neonates on day 3. At 1 month, the exposed neonates showed better physiological stability and required less examiner facilitation to reach organized states. The neonates of heavy-marijuana-using mothers had better scores on autonomic stability, quality of alertness, irritability, and self-regulation and were judged to be more rewarding for caregivers.
Conclusions. The absence of any differences between the exposed on nonexposed groups in the early neonatal period suggest that the better scores of exposed neonates at 1 month are traceable to the cultural positioning and social and economic characteristics of mothers using marijuana that select for the use of marijuana but also promote neonatal development. Pediatrics 1994;93:254-260; prenatal marijuana exposure, neonatal outcomes, Jamaica, Brazelton scale supplementary items.
ABBREVIATIONS. NBAS, Neonatal Behavioral Assessment Scale; SES, Socioeconomic status.
Source:
http://www.druglibrary.org/SCHAFFER/hemp/medical/can-babies.htm