Immer mal wieder tauchen in den üblichen Medien Berichte auf, die verweisen auf eine angeblich erhöhte Gefahr für das Herz bei der Einnahme von Hanfprodukten. Dabei wird sich auf irgendeine kleine Untersuchung bezogen, die meistens international gar keine Rolle spielt und statt solcher Panikmache lohnt sich die Beschäftigung mit den eigentlichen Effekten der Cannabinoide. Natürlich kann es nicht gesund sein und auch nicht empfehlenswert, den Tag mit der dicksten Bong zu begrüßen und von morgens bis abends ohne Unterlaß filterlose Joints zu rauchen! Doch solche Konsumformen sind keineswegs die Regel und wer hinter die Kulisse der bundesdeutschen Bedrohungsszenarien schaut, der entdeckt wie so häufig das blanke Gegenteil solcher Fake News. Der Konsum von Cannabis kann nämlich sehr wohl auch eine positive Wirkung haben auf das Herz-Kreislauf-System und wir sehen uns dazu mal die entsprechenden Indikationen und Beschwerden genauer an.
THC im Fokus: Die pharmakologische Dynamik beim Kiffen
Cannabis wirkt klassisch mit dem enthaltenen Delta-9-THC und die psychoaktiven Effekte, gemeinhin als „Rausch“ bezeichnet entstehen auch durch die hohe Affinität zu CB1 und CB2 Rezeptoren. Diese sind Bestandteil vom körpereigenen Endocannabinoid-System und finden sich im gesamten Leib verteilt – CB1 steckt vor allem im Gehirn und dann im Herzmuskel, dem Magen-Darm Bereich und in der Leber, während CB2 in erster Linie in den Immunzellen zu finden ist, was ganz nebenbei die hohe, zuverlässige Effizienz von Hanf zur Linderung von Entzündungen unterstreicht.
Cannabinoide wie vor allem das nicht berauschende CBD wirken senkend auf den Blutdruck und können Entlastung bringen, wobei freilich die Einnahme zusammen mit wirkungsgleichen Medikamenten vermieden werden sollte. Patienten und Einsteiger in die Hanfmedizin halten deshalb immer auch Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, der Nutzen und Risiken von Cannabis selbst in Deutschland mittlerweile ganz gut erklären kann.
Bei Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind Joints, die Bong und das Eimern tabu, während ein schonender Vaporizer durch das bloße Verdampfen der Wirkstoffe selbst in der Forschung häufig Verwendung findet. Immer neue Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze bieten stetig wachsende Option und wer „Cannabis“ sagt und kritisieren oder warnen will, der sollte schon konkret Bezug nehmen auf die vielen Substanzen, von denen nicht wenige als Medizin und Therapeutikum sogar eine offizielle Zulassung durch die Behörden bekommen haben.
Beispiele für unvollständige Cannabis Studien rund um Herz und Kreislauf
Die kardiovaskulären Effekte von THC sind nicht abschließend verstanden und die Debatte wurde in der Vergangenheit häufig durch Fehlschlüsse verzerrt. Erste Erkenntnisse zu möglichen Schäden durch das Kiffen wurden überbewertet, medial ins Scheinwerferlichter gezerrt und später zwar häufig widerlegt, was aber selbstverständlich in der Zeitung keine Erwähnung gefunden hat. Nennen wir dazu beispielsweise mal
- Berichte in den 1960er Jahren über eine Arteriitis durch Cannabiskonsum, stellten sich als falscher Schluss heraus, da beim analysierten Gras eine extrem hohe Verunreinigung durch Arsen vorlag über die natürlich im Nachgang geschwiegen wurde,
- den kausalen, aber in der Berichterstattung völlig verdrehten Zusammenhang von THC und Bluthochdruck, da beim Kiffen von klassischem Marihuana nun mal dieser Effekt eintritt, sich jedoch bei keinerlei Vorerkrankungen ganz normal wieder gibt – Untersuchungen ergaben für Kiffer und Kifferinnen nur ein knapp 1% höheres Risiko an Myokardinfarkten zu erkranken.
Es lohnt sich daher, die Studienlage als Ganzes zu sichten und den keineswegs Hanf zu fürchten als möglichen Killer und Verklumper von Arterien! Viele Cannabis Verbraucher treiben aktiv Sport, nehmen THC und CBD zum Regenerieren und gehen verantwortungsvoll um mit dieser Substanz. Auch wenn der Vergleich mit dem eindeutig schädlichen Alkohol hinkt – Daten und Untersuchungen zeigen stets aufs Neue, dass das Risikoprofil von Gras Konsumenten weit geringer ausfällt als bei exzessiven Liebhabern von Schnaps und Bier.
Kardiovaskuläre Funktionen können nach aktuellem Stand der Wissenschaft nur dann manchmal nachteilig verändert sein, wenn über sehr lange Zeiträume in großem Umfang regelmäßig gekifft wird.
In der Realität passiert das eher selten und anstatt die Cannabinoide mal wieder in der Summe zu verurteilen wären Aspekte wie die Betonung von Eigenverantwortung und eine fachgerechte ärztliche Beratung wichtig, was dann hoffentlich nach einer baldigen Legalisierung der Hanfprodukte auch der Fall sein wird. Nur die Freigabe wird schließlich auch der Cannabis Forschung statt Panikmeldungen rund um das Herz-Kreislauf-System viel mehr empirische und belastbare Erkenntnisse liefern, die dann beim Kauf und Konsum oder eben beim Verzicht auf Marihuana eine Rolle spielen.
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