Die Gegner einer modernen Drogenpolitik versuchen gerne alle möglichen Angriffe mit dem Bierglas in der Hand und selbstredend wird beim Hanf ständig unter die Gürtellinie ausgeteilt. Im Fokus stehen da natürlich auch Frauen, deren Schwangerschaft und Gebärfähigkeit durch das Kiffen gefährdet sei und selbst wenn das an das Abtreibungsverbot und männliche Anmaßung erinnert geht’s in Deutschland immer noch weiter mit Fake News und Schwindeleien. Sozusagen im Verbund mit der Kirche erzählen uns Parteien wie die CDU von verkrüppelten Embryos durch THC und wir wollen heute lieber mal direkt auf die aktuelle Forschung schauen. Wie siehts aus mit der Verhütung rund um die Antibabypille und beim Konsum von Cannabis und was sind echte Risiken? Schwanger sollte niemand Gras rauchen, das ist klar, aber welche Besonderheiten ergeben sich bei der Geburtenkontrolle?
Keinerlei Beweise für eingeschränkte Wirkung der Verhütungsmittel durch Cannabinoide!
Also das gleich vorneweg um den Lügen der Bierparteien den Wind aus den Segeln zu nehmen. Keine einzige Studie konnte zeigen, dass Cannabinoide wie THC die Antibabypille in ihrer Wirksamkeit irgendwie abschwächen und man darf schon fragen, was diese zugelassenen Präparate zur Geburtskontrolle sonst wert wären! Einzig und allein einige unangenehme Nebenwirkungen können in seltenen Fällen auftreten, was bei Cannabis manchmal auch im Wechselspiel mit anderen Arzneien beobachtet wird.
Um die zwei Drittel aller Frauen dürfte die Pille einnehmen zur Verhütung und Schätzungen zufolge rauchen ungefähr 10% aller Damen in Deutschland gerne mal Gras.
Berührungspunkte sind also da und doch führen wichtige Behörden etwa in den USA keine Risiken an rund um den gleichzeitigen Hanfkonsum – wo bitteschön bekommen CDU Politiker ihre oft exakt gegenteiligen Informationen her? Doch schauen wir weiter und nehmen zum Thema mal die beiden wichtigsten Cannabinoide als Wirkstoffe aus der Hanfpflanze in den Fokus.
Welchen Einfluss haben THC und CBD auf die Verhütung?
Beginnen wir mit dem psychoaktiven Tetrahydrocannabinol. Allgemein als THC bekannt steckt das in klassischem Marihuana und bindet im Leib an passgenaue Rezeptoren. Die wiederum beeinflussen Stimmung, Hunger und Erinnerung, sind verantwortlich für die Perzeption von Schmerzen und vielem mehr. Lediglich theoretische Risiken bestehen beim Rauchen von Cannabis und einem durch die Einnahme der Antibabypille gleichzeitig steigenden Blutdruck – Studien konnten aber keine reale Gefahr konstatieren und wir empfehlen Umsicht und Zurückhaltung bei der Kombination in erster Linie für Frauen mit einem erhöhten Blutdruck oder konkreten Herzbeschwerden.
Demgegenüber wird auch das Cannabidiol untersucht. Es ist zu haben als CBD wie im CBD-Öl und bekannt für seine wohltuend körperliche Wirkung ganz ohne Rausch. Eingenommen werden diese Cannabinoide vor allem medizinisch und kosmetisch. Weil CBD über die Leber metabolisiert halten einige Ärzte ein Risiko bei der Verhütung mit Östrogenen für möglich, doch Verhütungsmittel mit Progesteron sind aufgrund dieser Wirkungsweise in jedem Fall ungefährlich. Studien laufen, aber aktuell gibt’s hier keine Hinweise auf irgendwie eingeschränkte Effekte der Antibabypille durch Cannabidiol aus dem Hanf.
Spielt die Konsummethode eine Rolle?
Kiffende Frauen sind den Biertrinkern genauso ein Dorn im Auge wie dem Klerus und oft genug sehen wir unheilige Allianzen beim Verkünden von Anti-Cannabis Fake News gegen die holde Weiblichkeit. Im Prinzip gilt Leuten wie Markus Söder oder auch dem Papst die Dame als eine Art Gefäß, das zu gebären hat und ganz folgerichtig ist der Hanf die Pflanze des Teufels. Jenseits solcher Schwurbeleien gibt’s aber auch bei der Konsummethode keine Anzeichen für eine verminderte Wirksamkeit, auch wenn manchmal die orale Einnahme etwa von Essen und Trinken aus Marihuana als vielleicht riskant bezeichnet wird.
Werden etwa bestimmte Medikamente gegen Multiple Sklerose eingenommen und gleichzeitig noch Cannabis und die Antibabypille, dann könnte das im Magen schon für Bewegung sorgen, weniger jedoch in der Gebärmutter beziehungsweise den betreffenden Schleimhäuten zur Einnistung von befruchteten Eizellen.
Klare Risiken gibt’s für einen möglichen Fötus wenn Frau schwanger ist und Gras raucht über Gebühr, aber hier sind die meisten Mamis sicher auch ohne die CDU/CSU in der Lage zu entscheiden und verantwortlich umzugehen in den berühmten neun Monaten. Vom Sex beim Kiffen jedenfalls wird niemand krank oder ungewollt schwanger, außer man vergisst die Pille weil das Gras so gut ist und das zu kontrolliere ist nun wirklich keine Aufgabe der Medien oder Politik.
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