An diesem Wochenende warten in Deutschland viele Leute auf die für “nach Ostern” angekündigte Vorstellung der Eckpunkte zur Freigabe von Cannabis und vielleicht hat Gesundheitsminister Lauterbach bei der Pressekonferenz auch unsere tschechischen Nachbarn im Kopf. Als angeblicher Knackpunkt gilt bekanntlich beim Kiffen für Erwachsene das EU-Recht, denn während unsere besten amerikanischen Freunde und Verbündeten in Kanada beim Gras kaufen selbst entscheiden dürfen, halten sich bei uns Politiker leider weiter für Moralapostel. Verbote bei Haschisch und Marihuana sind wissenschaftlich jedoch völlig absurd und so wird man in den nächsten Jahren auch in Tschechien die Cannabis Legalisierung angehen, egal ob das den Bürokraten in Brüssel passen mag – bekommen wir in der Europäischen Union also überall eine neue Drogenpolitik serviert?
Legal Gras kaufen ab 2025?
Ministerpräsident Petr Fiala höchstpersönlich trat diese Woche vor die Presse und verkündete die Vorbereitung der Cannabis Legalisierung in Tschechien. Deutschland hat demgegenüber mit Olaf Scholz einen Bundeskanzler, der auch zum Kiffen wahlweise gar nichts sagt oder nur ein bisschen kalauert und dem es wie bei Angela Merkel weniger um die Volksgesundheit als um die eigene Wiederwahl geht. Bei den Tschechen setzen sich nun Experten zusammen, die über Hanf Produkte und den legalen Verkauf von THC beraten und von Forschung bis Suchtberatung alle Aspekte bündeln.
Entsprechende Vorschläge sollen dann innerhalb der nächsten zwei Jahren zu einem offiziellen Fachhandel für Cannabis führen. Schon heute ist Tschechien in puncto Drogenpolitik in der EU ein recht modernes Land, gibts doch für Weed und andere Rauschmittel bereits seit Jahrzehnten nur Strafen bei Handel und Dealerei. Der reine Konsum wird toleriert, es herrscht zum Ganja eine Art Entkriminalisierung und zusätzlich hat man zwischen Prag und Brünn gleich noch die höchsten erlaubten THC-Anteile von bis zu 1% im nicht berauschenden Nutzhanf vorzuweisen.
Brüssel will zwar nur maximal 0,3% und Deutschland folgt wie üblich, ignoriert aber im Gegensatz zu den Chefs auf der Prager Burg ohne Not die dicken Chancen einer florierenden Ökonomie rund um die vielen Verwendungsmöglichkeiten für die Hanfpflanze.
Tschechische Bevölkerung und Politik beim Kiffen in trauter Eintracht
Ok, Konflikte gibts natürlich dort auch beim Gras und nicht jeder Bewohner in den böhmischen Landen ist für THC ohne Einschränkung, aber laut Studien kiffen wohl bis zu 10% der Tschechen regelmäßig. Cannabis probieren ist beinahe so weit verbreitet wie Knödel essen – gut ein Drittel kennt sich aus mit Haschisch und Marihuana! Warum also draufschlagen wie in Bayern statt das Potential der Hanf Produkte nutzen fragen sich die Politiker nun offenbar öfters und dieses Nachdenken zur Sache bringt eine baldige Freigabe auf die Agenda.
Der nationale Drogenbeauftragte Jindřich Vobořil hält es ganz folgerichtig für sinnvoller, lieber Steuern von bis zu 15 Milliarden Kronen einkassieren als auf erwachsene User von Weed die woanders dringender gebrauchte Polizei zu hetzen. Zwar gibts noch keine vergleichende Analyse, aber gerade die junge Bevölkerung in Tschechien dürfte mehr Gras rauchen als Bier trinken, das zeigen Untersuchungen aus Übersee und weil Alkohol nachweislich schädlicher daherkommt ist der Umstieg auf das Genussmittel Cannabis sicher keine so schlechte Entwicklung.
Wann kommen Cannabis Legalisierung und moderne Drogenpolitik in der EU?
Falls es nach von der Leyen, Weber und anderen Eurokraten geht am besten nie, schließlich ist das alte Feindbild Hanf auch in Brüssel sehr beliebt und dient immer noch gerne zur Ablenkung wie das bei uns die CSU mit Hingabe praktiziert. Tschechien mag beim Kiffen europaweit ganz weit oben stehen, doch auch in der gesamten EU haben Leute im mittleren Alter zu einem Anteil von etwa 30% schon Erfahrungen mit Hasch rauchen oder mit dem Vaporizer zum Grasblüten verdampfen – trotz der Verbote und oft genug immer noch harten Strafen für Konsum, Anbau und Besitz der uralten Nutzpflanze Hanf.
Knapp 80 Millionen Menschen in Europa probierten schon mal Joint, Bong und Vaporizer zum Verdampfen von Grasblüten!
Warum es angesichts dieser Verbreitung vom Kiffen keine Gesetzgebung auf wissenschaftlicher Basis gibt und weiterhin Fake News zirkulieren, der Führerschein entzogen und so manche Existenz wegen THC zerstört wird, ist bei kritischer Betrachtung eigentlich nicht nachvollziehbar. Hoffentlich bringen Deutschland, Tschechien und ebenfalls fortschrittliche Staaten von Portugal bis Niederlande endlich die europaweite Cannabis Legalisierung voran – dringend benötigte Fachkräfte aus aller Welt schauen heute nämlich auch, wie es in den entsprechenden Ländern um die Rechte von Kiffern und Hanfpatienten bestellt ist.
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