Die Freigabe von Haschisch und Marihuana entfaltet alle Vorteile natürlich nur, wenn der Staat die legal wirtschaftende Hanfbranche nicht sofort wieder mit bürokratischen Maßnahmen über Gebühr abwürgt. Gut besichtigen lässt sich das in Kalifornien, wo jahrelang absurd hohe Steuern die Bauern und den Vertrieb von Gras unter Druck gesetzt haben. Der Schwarzmarkt konnte deshalb trotz der neuen Drogenpolitik weiter erfolgreich sein und die Preise für Cannabinoide aus dem Fachgeschäft unterbieten. Um eine solche Entwicklung endlich zu beseitgen wurden zwischen L.A. und San Francisco nun die Abgaben drastisch reduziert. Auch für Deutschland und die hierzulande angekündigte Legalisierung von Cannabis lohnt sich der Blick an die Westküste der USA und auf eine faire Besteuerung der Hanfprodukte. Wie lassen sich Gesundheitsschutz und Abgabenlast für die THC Branche in Einklang bringen und was können Politiker bei uns schon im Vorfeld tun, damit die Freigabe im nächsten Jahr zu einem Erfolg wird?
Steuern auf Cannabis werden in Kalifornien gesenkt, doch bürokratische Schikane bleibt erhalten!
Das wurde mehr als vier Jahr gefordert und zwar nicht nur von Unternehmen, die naturgemäß weniger Abgaben wünschen. Forschung und Verbraucher wollten gleichfalls mehr Engagement durch Behörden, die Cannabiskonsumenten und die Branche selbst einfach nur abfetten wollen ohne sich um wirklich faire Konditionen zu kümmern. Nun haben sich Gouverneur und Institutionen in Kalifornien zu einer Änderung durchgerungen und dabei folgende Aspekte rund um Steuern für die Hanf Produzenten neu reguliert:
- Abgaben für den bloßen Anbau von Cannabis werden nicht mehr erhoben,
- Verbrauchssteuern für Unternehmen werden abgesenkt,
- Steuergutschriften in Höhe von 10.000 Dollar pro Firma sind für Investitionen möglich und
- es soll solche Gutschriften für das kommende Jahr geben, in Höhe von bis zu einer Viertelmillion Dollar.
Auf den ersten Blick klingt das alles ganz gut, doch in der Praxis beschweren sich viele Bauern schon jetzt und verweisen auf neue bürokratische Schikane. Offensichtlich können oder wollen Behörden die Cannabis Branche nicht wirklich entlasten und hoffen auf eine Art goldene Kuh, die sich auch ohne fiskalische Fairness endlos melken lässt. Die Preise für Gras aus legaler Produktion werden durch die Maßnahmen kaum beeinflusst und so könnte es weiter schwierig bleiben, mit dem Schwarzmarkt und dessen Kostenstruktur zu konkurrieren.
Unternehmen kritisieren die unrealistische Hanf-Politik
Alkohol, Tabak und Waffen werden fair und vor allem transparent besteuert in den USA. Nur beim Cannabis bestehen Regeln und Vorschriften, die für Frust sorgen und ganz folgerichtig investiert die Hanfbranche weniger intensiv als eigentlich vorgesehen. Dadurch entsteht eine Knappheit beim Angebot, doch die Preise für ein Gramm Marihuana bleiben höher als bei Dealern! In der Forschung und Wirtschaft hält man die zuständige Drogenpolitik der Behörden beim THC für wahlweise ideologisch oder eben kurzsichtig unrealistisch und beides ist für eine frische Ökonomie wenig hilfreich.
In Deutschland sollte Finanzminister Christian Lindner deshalb vielleicht weniger lukullische Hochzeiten feiern und große Sausen auf Sylt, sondern sich schon jetzt mit mehr Nachdruck um eine künftig faire Besteuerung von Cannabis legal sorgen.
Ob er das überhaupt kann bleibt dahingestellt, aber die ganze Legalisierung wäre ein Schuss in den Ofen, wenn Hanfpatienten und Verbraucher danach weiter auf dem Schwarzmarkt Gras kaufen – wir warten auf Vorschläge durch die Ampel Koalition und sind gespannt auf die verkündeten Marihuana Steuersätze in der Bundesrepublik, die bekanntlich zu den Staaten mit allerhöchsten Abgabenlast überhaupt gehört.
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