Während in Deutschland noch überlegt wird, ob nicht alle Menschen (bis auf alte, weiße Männer natürlich) einer „zu schützenden Minderheit“ angehören, ist man in den USA und im Bundesstaat Massachusetts schon weiter: Bei der aktuellen Vergabe von Lizenzen für einen Lieferservice von Haschisch und Marihuana, das ist dort bekanntlich legal, sollen Minderheiten mit zusätzlichen Konzessionen bedacht werden – Politik und Verwaltung nutzen die Hanf Freigabe auch zur Förderung von Leuten mit Startschwierigkeiten, dazu werden soziale Brennpunkte und problematische Viertel mit öffentlichen Mitteln bedacht.
Cannabis kaufen und liefern lassen – wie ist die Planung?
Massachusetts hat Hanf legalisiert und bereitet nun auch die Kuriere auf künftige Anlieferungen von Cannabis vor – dieser Punkt ist meistens nicht sofort erlaubt und erfordert Vorbereitung, was sich derzeit übrigens auch gut in Kalifornien begutachten lässt. Jedenfalls stimmte gerade die Verwaltung überein, dass man die Lizenzen für den Lieferservice gezielt an Leute in Vierteln vergibt, die durch Drogenhandel und entsprechende Maßnahmen der Polizei über Jahre im Brennpunkt standen. Meistens sind diese Gegenden ziemlich trostlos und bieten den Anwohnern keine Perspektiven, was nun durch das öffentliche Angebot zur Gründung eines kleinen Business im Bereich Cannabis Lieferung verbessert werden soll. Dabei stehen im Fokus:
- Frauen, die alleinerziehend sind und in der Regel perspektivlos,
- Veteranen, oft vergessen und ignoriert von der sozialen Kälte in den USA,
- Minderheiten von Schwarzen bis Latinos, über deren Aussichten wir uns im Klaren sind.
Diese exklusiven Lizenzen sind erstmal auf zwei Jahre beschränkt. Danach wird man weitersehen, ob dann die Erlaubnis für jedermann erteilt wird, der sich bewirbt und es wird gecheckt, wie sich diese Maßnahmen im Zusammenhang mit einem öffentlichen Förderprogramm für soziale Gerechtigkeit auswirkt auf die genannten Viertel und Bewohner. Cannabis hilft also ganz konkret bei der Beseitigung von Ungleichheiten – während in Deutschland ein Joint schon ausreichen kann, um auf lange Zeit gebrandmarkt zu sein im entsprechenden Führungszeugnis.
Welche Befugnisse haben Cannabis Lieferdienste?
Die Lizenznehmer dürfen Haschisch und Marihuana von den Verkaufsstellen, das sind die Dispensaries für Hanf in den USA, bis zum Endkunden liefern und müssen das Gras bei Nichtauslieferung dann wieder zurückbringen. Ganz simpel also, so ähnlich wie bei der Post, nur eben mit Cannabis im Paket. Auch können nur Leute bestellen in Städten und Gemeinden, die auch einen Hanf Lieferservice vor Ort anbieten und natürlich legal operieren. Vorhin wurde Kalifornien erwähnt, dort klagen sage und schreibe 24 Städte gegen die Regierung des Bundesstaats ob deren Vorschriften zu den Lieferdiensten – Massachusetts will es also gleich richtig machen bei der Bestellung von Cannabis online!
Und auch wenn die Minderheiten eine Lizenz bevorzugt erteilt bekommen – ein paar Aspekte müssen alle Kuriere und deren Unternehmen einhalten, darunter vor allem:
- die Nutzung eines gewerblich geeigneten Fahrzeugs,
- das Führen der Autos mit Cannabis immer mit mindestens zwei Leuten,
- Bereitstellen von verschließbaren Boxen und Gefäßen für die Hanf Lieferungen und das Geld,
- das Tragen von Bodycams bei der Auslieferung,
- GPS im Fahrzeug,
- eine Versicherung für das Fahrzeug abschließen.
Derzeit wird jetzt noch ausgerechnet, ob die Kosten für solche Anschaffungen gefördert werden – wie viele Veteranen und Alleinerziehende können sich dergleichen leisten? Auch stehen die Body Cams in der Kritik, so dass vor der Umsetzung und Verteilung der Lizenzen in den nächsten Monaten vielleicht noch ein paar Änderungen an diesem ansonsten sehr pfiffigen Konzept zur Lieferung von Cannabis an die Haustür vorgenommen werden müssen.
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