Jenseits vom Kiffen und der Verwendung als Medizin hat die Hanfpflanze sicher auch optisch ihre Qualitäten und nicht umsonst gibt es unzählige Cannabis Cups mit Prämierungen. Dort bleiben dann aber die Hanf-Züchter und preisverdächtigen Bauern in der Regel unter sich und auch wenn Haschisch und Marihuana als Genussmittel wie Arznei in aller Munde sind in diesen Tagen – auf einer Blumenausstellung war Cannabis noch nicht zu sehen. Wer freilich noch bis zum 8. März in den USA Urlaub macht, der kann das Gras in schönster Variation bewundern auf der berühmten Philadelphia Flower Show! Aber wie genau funktioniert das im Detail, schließlich ist Hanf bundesweit vor Ort verboten und in Pennsylvania zum bloßen Kiffen ebenso?
Beinahe zweihundert Jahre brauchte es bis zum Hanf
Nämlich schon seit 1829 stellen florale Züchter aus in Philadelphia, gegründet wurde dieser Event von der örtlichen Horticultural Society. Im Convention Center werden Entwürfe und Kreationen aus der Blumenwelt und dem Landschaftsdesign gezeigt, das können wir mit der Bundesgartenschau vergleichen, auch wenn die hierzulande jedes Jahr den Standort wechselt. Selbstredend wurde Cannabis auch in Übersee lange Zeit nicht mal erwähnt werden und schon vor vier Jahren gab es mal den Versuch, das Gras auf der Show zu installieren – in letzter Minute erfolgte dann die Streichung. Doch als in 2018 endlich Cannabismedizin erlaubt wurde und wegen der gerade aufflammenden Diskussion einer kompletten Freigabe beauftragte die Blumen Kommission eine Agentur zur Planung von Haschisch und Marihuana zwischen Hortensien und Orchideen.
Was bekommen Besucher zum Cannabis im „Greenroom“ zu sehen?
Der Hanf wuchert nicht einfach so am Rundweg oder zwischen den Preiskreationen hervor, so viel Mut ist noch nicht vorhanden bei der Blumenausstellung. In einem Greenroom finden die Besucher hingegen eine Menge Informationen zu Cannabis auf Rezept, die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten werden floral gerecht sozusagen aufbereitet und das bezieht sich neben Pennsylvania auch New York, New Jersey und Maryland mit ein als umliegende Bundesstaaten. Dazu bekommen die Sponsoren dieser Übersicht eigene Ausstellungsräume, das sind ein bekannter Marihuana Züchter und eine Dispensarie als Hanf Fachgeschäft. Die mehr als 250.000 Gäste der schon werden nach dem Ziel der Aussteller aufgeklärt, dass
- medizinischer Hanf eine neue, hilfreiche Option darstellt im Bereich Arzneien aus der Natur,
- es viele Doktoren gibt im Umkreis, die auf Rezept verordnen,
- die Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis immer größer sind und
- die entsprechenden Fachgeschäfte in der Region mit vorzüglichem Sortiment leicht zu finden sind.
Eine Art Wink mit dem Zaunpfahl sozusagen, hochwertig verpackt auf einer Botanik-Show, auch wenn echtes Cannabis, getrocknet und ready to use natürlich im verkalkten Pennsylvania erstmal nicht gezeigt werden darf. Das hat das Forum der Ausstellung gleich zu Beginn untersagt, wahrscheinlich aus Angst vor den Bundesbehörden oder vor massenhaften Herzinfarkten, die konservative Besucher aus den Südstaaten vielleicht erleiden, wenn plötzlich eine Graspflanze zu sehen ist zwischen den Belagonien. Aber der Greenroom wird trotzdem passend ausgestaltet und die Organisatoren beeilen sich bekannt zugeben, dass Cannabis mittlerweile als Nutz-, Zier- und Heilpflanze selbstverständlich zu den Vereinigten Staaten gehört – die meisten Amerikaner haben öfters damit zu tun als mit Pfeffer, Basilikum, Tulpen oder sonstigen Geschöpfen aus der Botanik.
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