Von Holland wird viel geredet, wenn es um den Hanfanbau geht, doch in puncto illegale Cannabis Pflanzung ist unzweifelhaft der Balkan und dort konkret Albanien der europaweite größte Hotspot. Spezialeinheiten der Polizei und mafiöse Gruppen, bewaffnet mit Sturmgewehren und Granaten, stehen sich gegenüber und der Anbau und Weiterverkauf von Haschisch und Marihuana hält das kleine und ärmste Land des Kontinents seit Monaten in Atem.
Optimale Bedingungen für Hanf
Der Südwesten des Balkans ist von der Sonne verwöhnt, hier scheint das Gestirn gute 300 Tage im Jahr, zugleich führen die umliegenden Gebirge ausreichend Wasser in die Täler und das Cannabis kann unter solchen Bedingungen bestens gedeihen. Und genau diese vorzüglichen Anbaumöglichkeiten sind es, die auch Kriminelle interessieren, so sehr, dass sich nun kürzlich sogar Europol konkret zum illegalen Anbau in Albanien positionierte! In den letzten Monaten beschlagnahmten die Behörden mehrere Tonnen albanisches Gras, die Spur zieht sich von der Ägäis über Italien bis nach Mitteleuropa und Deutschland.
Korruption und Ignoranz von Seiten der Behörden?
Nun ist Albanien wie Ihr sicher wisst ein recht unzugängliches Land, das vor Ort wirklich so aussieht wie in den Stories von Karl May und dort haben es die Cannabis Jäger schwer. Dazu gibt es seit den Umbrüchen in den 90er Jahren jede Menge Vetternwirtschaft rund um Tirana, Clans regieren ganze Regionen und oft verdienen sich die Albaner durch den Anbau der THC Pflanzen im Hinterhof etwas dazu. Solcherlei wurde schließlich konsequent professionalisiert und ausgebaut und heute braucht es hunderte Spezialkräfte, um die Hanf Dörfer zu stürmen und gegen die illegalen Plantagen vorzugehen.
Es ist in diesem mafiösen Land sehr schwierig für die Behörden, zumal viele Beamte, Polizisten und Politiker vor Ort ohnehin die Hand aufhalten und wenig tun, um den Anbau der Hanfpflanzen zu verhindern. Die Dealerbanden schaffen Stellen, zahlen gut für die vielen erwerbslosen Feldarbeiter, weit über dem Durchschnitt und das lässt viele Albaner zu Cannabisbauern werden.
Illegale Banden unterstützen oder Cannabis Legalisierung?
Wenn Ihr euch nun die Hände reibt und den Schmugglern viel Glück wünscht, dann ist zu bedenken: Albanisches Marihuana ist nicht selten gestreckt, es wird völlig unkontrolliert mit Pestiziden behandelt und bietet beileibe nicht die Qualität wie etwa Gras aus den Niederlanden, das mit Fachwissen und der neusten Technologie angebaut wurde. Den Dealern in Albanien geht es allein um den Profit, die haben kein Interesse an zufriedenen Kunden und überschwemmen den europäischen Markt vor allem mit Masse und einem Überangebot.
Berichten zufolge sind die Lager voll und das obwohl es in 2016 wohl einen Rückgang in der Nachfrage gab. Die Mafia konzentriert sich derweil auf allerlei andere Geschäfte von Kokainschmuggel bis Prostitution und angesichts dieser Umstände ist es nun wirklich Zeit, das Cannabis in Deutschland und Europa flächendeckend zu legalisieren. Es braucht wie zum Teil im Parteiprogramm der Grünen und der FDP zu lesen einen anständigen, fortschrittlichen Umgang mit Haschisch und Marihuana und wir sind guter Hoffnung, dass angesichts der Koalitionsverhandlungen eine künftige Jamaika Koalition hier für eine Verbesserung sorgt.
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