Inhalt
- Cannabis Legalisierung: Warum Anbau-Vereine statt Fachgeschäfte?
- Einen Cannabis Social Club gründen: Antrag, Unterlagen und Dauer der Zulassung
- Mitgliedschaft im Hanf-Verein: Mindestalter, THC-Konsum und Regeln für Cannabis Anbau
- Erntemengen im Cannabis Social Club: Hanfsamen kaufen, Nachfrage schätzen!
- Weitergabe, Transport und Verpackung der Hanf Produkte aus gemeinschaftlichem Anbau
- Jugendschutz und Suchtprävention beim Club Growing sollen streng kontrolliert werden
- Chancen und Kritik: Lässt sich der Cannabis Schwarzmarkt durch Marihuana-Clubs beseitigen?
- Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Cannabis Social Clubs
Im Rahmen der Hanf-Legalisierung in Deutschland sind für einen gemeinschaftlichen Eigenanbau seit 1. Juli 2024 Cannabis Social Clubs erlaubt. Solche Vereine oder eben Genossenschaften öffnen ihre Pforten nur für volljährige Mitglieder, unterliegen einer ganzen Reihe von Vorschriften und stehen als Modell zur Freigabe von THC auch durchaus in der Kritik. Befürworter wie Gegner einer modernen Drogenpolitik arbeiten sich an Marihuana züchten im Verein ab und Interessierte müssen die wichtigsten Details rund um Gründung, Qualitätskontrolle und Jugendschutz im Auge behalten. Wir haben alle Informationen zum Cannabis Social Club im Überblick und geben Tipps, wie vereinsmäßiges, organisiertes Growing von der Aussaat bis zur Ernte von hochwertigen Grasblüten am besten klappt.
Cannabis Legalisierung: Warum Anbau-Vereine statt Fachgeschäfte?
Forschung und Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen regulierte Fachgeschäfte zum Cannabis kaufen eigentlich als die beste Option für eine Freigabe, doch offizielle Läden mit Haschisch und Marihuana im Sortiment sollen bei uns erst nach Abschluss von entsprechenden Modellprojekten in einigen Jahren zur Verfügung stehen. Zur Befriedigung der Nachfrage beim THC geht zunächst nur der heimische Eigenanbau von bis zu drei Hanfpflanzen oder eben eine Mitgliedschaft in Cannabis Social Clubs mit Beitrag, Satzung und strenger Aufsicht durch Behörden.
Beim Verfassen und Verabschieden vom seit 1. April 2024 geltenden Cannabisgesetz (CanG) wählte die Bundesregierung das zeitverzögerte Verfahren nicht ganz freiwillig. Dem sofortigen Fachhandel für Hanf-Produkte standen jedoch bürokratische Blockaden bei der EU entgegen und so muss sich erst noch zeigen, ob die Anbauvereine zur Eindämmung vom Schwarzmarkt genauso effektiv beitragen wie Gras aus dem Laden. Vorschriften für den örtlichen Cannabisclub enthält Kapitel 4 im CanG eine Menge, doch dieser Aspekt einer THC Freigabe hat sowohl Vorteile wie auch Risiken am Start:
Wer keine Lust hat auf Zucht und Züchtung von Marihuana, guckt weiter in die Röhre und kann sich THC in Deutschland ansonsten nur per Rezept vom Arzt und in der Apotheke oder auf dem Schwarzmarkt von Dealern besorgen. Immerhin sind die schlimmsten Zeiten der Verbote und Strafverfolgung beim Hanf endlich vorbei. Wirklich kompliziert ist Weed Growing auch wieder nicht, vorausgesetzt Ihr bestellt Hanfsamen in den besten Seeds Shops online und beschäftigt Euch ein wenig mit dem Thema, egal ob als aktives Mitglied in der gemeinschaftlichen Anbauvereinigung oder als Hobbyzüchter im Privaten.
Auf dem eigenen Dachboden oder mit gleichgesinnten Vereinsmitgliedern – beide Varianten sind legal und haben ihre Vorteile, sodass sich grundsätzlich jeder Cannabis-User vorzügliches Gras anbauen kann.
Einen Cannabis Social Club gründen: Antrag, Unterlagen und Dauer der Zulassung
Um hochwirksame Cannabinoide in der Hanfpflanze per Genossenschaft zu züchten, müssen vertretungsberechtigte Mitglieder den üblichen Eintrag im Vereinsregister vornehmen und sich zusätzlich noch um eine spezielle Zulassung durch Behörden bemühen. „Zuverlässig“ und natürlich auch unbeschränkt geschäftsfähig sollen die Vertreter sein, glaubwürdig beim Bemühen um Jugendschutz und auf keinen Fall „einschlägig vorbestraft“. Letzteres betrifft freilich nur wirklich harte Jungs und Mädels mit einer Vorliebe für das organisierte Verbrechen, während ansonsten auch beim Gründen von Cannabis Social Clubs die seit Beginn der Legalisierung durchgeführte Amnestie gilt.
Zuständigkeiten bestimmen die Bundesländer, doch in den Antrag auf Zulassung gehören bei THC immer:
- Kontaktdaten der Hanf-Anbauvereinigung
- Registernummern und Gerichtsstand
- alle Informationen über die Vorstandsmitglieder und Vertreter – samt Führungszeugnis,
- Anzahl der Mitglieder,
- Lagebeschreibung vom Grasclub und die voraussichtliche Größe der Anbauflächen,
- geplante Erntemenge, wobei zwischen Marihuana und Haschisch unterschieden wird,
- Bestimmung vom zuständigen Prävention-Beauftragten mit Kontaktinfos,
- Konzepte für Gesundheit und Jugendschutz.
Unzulässig sind die eigene Wohnung als Vereinsheim und gewerbliche Absichten aller Art. Auch darf kein „baulicher Verbund“ mehrerer Vereine vorliegen, was einen Zusammenschluss von Flächen hin zu ertragreichen Plantagen praktisch unmöglich macht. Antragssteller können um ihren Zuchtclub schriftlich oder elektronisch ersuchen, falls das bei örtlichen Ämtern beides reibungslos möglich ist. Welche Headshops für Cannabis Zubehör Ihr bevorzugt oder ähnliches darf die Behörden aber nicht interessieren.
Eine Erlaubnis für Cannabis Anbauvereinigungen ist auf sieben Jahre befristet, kann aber frühestens nach fünf Jahren Bestand auch direkt weiter verlängert werden.
Mitgliedschaft im Hanf-Verein: Mindestalter, THC-Konsum und Regeln für Cannabis Anbau
Höchstens 500 Leute dürfen beim Gras anbauen mitmachen und die müssen mindestens 18 Jahre alt sein sowie seit sechs Monaten oder länger in Deutschland leben. Es gibt eine Mindestdauer bei Eintritt in Cannabis Social Clubs von drei Monaten, damit der sogenannte „Drogentourismus“ durch nur mal kurz mitmachende Springer im Verein unterbleibt, vor allem in Grenzregionen zu unseren Nachbarländern. Eigenbrötler mit privatem Beet will das CanG möglichst keine, sondern schreibt Gemeinschaft bei wirklich jedem Detail vom Marihuana-Anbau regelrecht vor, nur die Growshops dürft Ihr selber wählen. Zitat:
„Wässern, Düngen, Beschneiden, Abschneiden von Blättern und Blüten, Absonderung von Harz etc. sind durch Mitglieder zum Zweck des Eigenkonsums vorzunehmen.“
Das hört sich schon bisschen an wie eine bürokratische Version der Hippie-Kommune mit Hanfgarten, oder? Wahrscheinlich waren beim Festschreiben dieser Aspekte durch die Ampel-Koalition vor allem die Grünen aktiv und weniger SPD oder Liberale, schließlich erlaubt der Gesetzgeber nur eine geringfügige Beschäftigung von Vereinskumpels und keine Festeinstellung von Erntehelfern ohne nachweisbare Mitgliedschaft. Ein Hausmeister ist aber in Ordnung, genauso wie die Putzfrau und Buchhalter oder Qualitätsprüfer beziehungsweise alle nötigen Fachkräfte, deren Expertise für den Club gebraucht wird.
Alle wichtigen Details vom Cannabis Anbau werden in den Zucht-Vereinen bedient
- Auswahl und Bestellung von vielseitigem, hochwertigem Saatgut
- Beste Anbaumethoden für Hanf von Indoor bis Outdoor-Growing
- Hochwertiges Gras durch Top-Zubehör und zuverlässige Kontrolle
- Professionelle Aussaat, Ernte und Veredelung von Haschisch und Marihuana
Ziemlich realitätsfremd scheint das Verbot vom Cannabis Konsum im Social Club. So bleibt es untersagt, sich nach getaner Arbeit im Gewächshaus zusammen einen Joint anzuzünden. Grasblüten nach dem Trocknen und Kurieren gemeinschaftlich testen geht nicht! Vereine klingen wegen dieser Vorschrift gleich deutlich weniger nach Hippies, sondern mehr wie imaginäre Spielotheken, in denen üblicherweise vorhandene Slot-Automaten lediglich auf großen Postern zu sehen sind. Um ungestört Euren Grow im Verband zu betreiben, achtet bitte auf solche Dinge, sonst konfiszieren bei Verstößen die Cops nur allzu gern was an Gras auf Halde liegt!
Zum Kiffen müssen Mitglieder vor die Tür und dort noch mindestens 100 Meter Abstand zum Eingangsbereich halten – wer denkt sich denn so was aus?
Erntemengen im Cannabis Social Club: Hanfsamen kaufen, Nachfrage schätzen!
Der Amtsschimmel darf die Zulassung für Anbauvereine nur bei klar formulierten, jährlich zu planenden Volumina von Haschisch und Marihuana erteilen. In Gemeinschaft tätige Hanfbauern müssen also schon ungefähr wissen, wie viele Leute dabei sind und was die ungefähr verbrauchen beziehungsweise aus Gewächshaus und Krume holen. Übersteigt das geerntete Weed jene beantragten Mengen, soll es laut CanG umgehend vernichtet werden und man kann sich leicht vorstellen, welche Kontrollen zuständige Behörden künftig besonders häufig vornehmen.
Cannabis richtig lagern und aufbewahren betrifft in den Anbauclubs also auch die Quantität und es ist zwingend, hier die entsprechenden Gefäße vorzuhalten. Grasblüten in irgendeine Zinkwanne kippen und nur bei Bedarf einzeln abwiegen könnt Ihr vergessen, vielmehr braucht es leicht zu kalkulierende Einheiten für die Aufbewahrung und am besten nicht endlos viele Boxen in zig verschiedenen Größen! Übersicht bleibt Trumpf für pflichtbewusste Grower, deren Bedarf übrigens jederzeit den Verhältnissen in Cannabis Social Clubs angepasst werden kann.
Steigen oft Leute aus oder kommen dazu, ist das umgehend anzuzeigen, in puncto Hanf-Bedarf neu zu schätzen und dann natürlich auch durch einen zuständigen Sachbearbeiter zu dokumentieren.
Cannabis Social Clubs können legal Hanfsamen kaufen wie Privatleute und alle Varianten züchten
- Sativa, Indica & hybride Marihuana-Sorten
- Weed zum Kiffen & therapeutisches Cannabis aus den besten Seeds Shops
- Strains voller spannender Cannabinoide von THC bis CBD
- prämiertes Gras vom Cannabis Cup, exotische Seeds und Eigenkreationen
Wird solcherlei ständige Mehrarbeit bei unseren Behörden für Begeisterung sorgen? Gut möglich, dass Vertretungsberechtigte von Cannabis Social Clubs den Gang nach Canossa nicht nur einmal antreten müssen wie Heinrich IV. Im Mittelalter, den der Papst wenigstens vom Bann erlöste statt mürrisch Stempel auf Papier zu drücken. Mal sehen, wie genau diese Vorschriften kontrolliert werden und ob sich statt sturer Bürokratie eine gewisse Kulanz durchsetzt, schließlich gehört die Entlastung von Behörden zu den wichtigen Zielen der Legalisierung. Es liegt immer auch bei den Beamten selbst, wie schikanös oder respektvoll Marihuana Seeds gegen Schmerzen, Gras im Regal von Clubs und der Umgang mit THC überwacht wird.
50 Mitglieder pro Monat und entsprechend mehr Gras melden bitte ja, unbedingt, aber nur einen Frischling im Quartal anzeigen und neue Bedarfsmengen Hanf berechnen muss nicht sein. Kann der deutsche Amtsschimmel so viel Einsicht beim Thema Cannabinoide? Herausforderungen für eine zuständige Behörde und vor allem für Polizei und Justiz wird möglicherweise auch der per se erlaubte Versand von Hanfsamen an Mitglieder und sogar andere Cannabis Clubs im Lande. Einmal untersagt der Gesetzesgut das Saatgut kaufen in Deutschland und verweist auf Staaten der EU als Bezugsquelle. Zugleich dürfen die Vereine Hanfsamen sehr wohl verschicken – ob nur gratis oder auch gegen Bezahlung scheint unklar.
Weitergabe, Transport und Verpackung der Hanf Produkte aus gemeinschaftlichem Anbau
Direkt Gras im Laden kaufen geht ja nicht wie schon erwähnt und bei den Vorschriften zur sozusagen antikapitalistischen „Weitergabe“ von Cannabis zwischen Vereinsmitgliedern kommt das CanG noch mal extra sperrig formuliert daher. Es gilt eine persönliche Anwesenheitspflicht der THC Empfänger „innerhalb des befriedeten Besitztums“, sprich Clubgelände und ohne Alterskontrolle und Vorlage vom Mitgliedsausweis gibt es keine Hanf Produkte.
In der Summe dürfen sich die Vereinskollegen 25 Gramm Cannabis pro Tag und maximal 50 Gramm vom gemeinsam herangezogenen Gras pro Monat mit nach Hause nehmen. Für unter 21jährige Mitglieder sind allerdings nur 30 Gramm Dope mit einem maximalen Wirkstoffgehalt von 10 % THC gestattet. Konkret dürfen Cannabis Social Clubs sowohl Marihuana als getrocknete Grasblüten wie auch Konzentrate in Form von Haschisch Harz ausgeben.
Leicht nebulös ist das CanG zum Thema Öl, Wachs und Splitter, die als Cannabis Extrakte beim Dabbing zum Einsatz kommen, wegen ihrer speziellen Verarbeitung aber wohl verboten bleiben. Erlaubt wird in erster Linie die „Reinform“ vom Hanfprodukt. Dieses darf nie mit Tabak vermischt sein, als Hanfsamen Lebensmittel aufbereitet zur Verfügung stehen oder zusammen mit Alkohol ausgegeben werden.
In einer neutralen Verpackung sollte auch ein Zettel mit folgenden Informationen zum Weed stecken:
- Datum der Ernte
- Gewicht
- Sorte beziehungsweise Name (Strain) der Hanfsorte
- Mindesthaltbarkeitsdatum
- durchschnittlicher Wirkstoffgehalt der Cannabinoide THC und CBD
- Hinweise zu Risiken durch missbräuchlichen Graskonsum
Kniffelig wird darüber hinaus die Finanzierung dieser ganzen Action im Cannabis Social Club. Der darf nur die Selbstkosten decken und muss Mitgliedsbeiträge in seiner Satzung exakt festlegen. Auf Beschaffungskosten rund um Hanfsamen kaufen darf der Beitrag Rücksicht nehmen, aber den Kollegen riesige Gebühren etwa für endlos laufende Dieselgeneratoren aufbürden ist untersagt. Baut der Verein per praktischer Cannabis Growbox an, müssen möglichst kostensparende Lösungen für den Stromverbrauch her, sonst wird die gemeinschaftliche Zucht von Hanfpflanzen in Zeiten der Energiewende schlicht unbezahlbar.
Hanf Produkte verschenken ist generell verboten und auch der Versand von THC in allen Formen selbst an Mitglieder vom Grow-Club bleibt untersagt.
Jugendschutz und Suchtprävention beim Club Growing sollen streng kontrolliert werden
Das CanG macht klar: Alle Aktenordner, Dokumente und Unterlagen der Cannabis Social Clubs dienen am Ende dem Schutz von Kindern und Jugendlichen! Euer Verein muss stets den Überblick haben zum Bestand an Grasblüten, Hasch, Seeds und Stecklingen und wirklich jede Ausgabe von Dope notieren. Fragen Behörden nach, müsst Ihr Samenshops nennen und leider auch, Datenschutz hin oder her, Mitglieder samt Bezugsmengen – auch die vorgebliche „Fortschrittskoalition“ der Ampel misstraut den Bürgern und fürchtet sich Gras aus den Clubs, das heimlich auf dem Schwarzmarkt verkauft wird.
Alle Daten landen beim Sachbearbeiter und der soll ausrechnen können, was gekifft wurde, gezüchtet und noch im Vereinshaus lagert. Auf dem Amt will man zudem sofort wissen, ob in den Cannabis Social Clubs durch Streckmittel kontaminierte Hanfprodukte und am liebsten natürlich gleich noch, wer das denn wo genau erworben hat. Wie auskunftsfreudig ein Anbau-Verein bei solchen Angaben ist, die nicht direkt vorgeschrieben sind, wird sich zeigen. Dealen oder gar Minderjährige, die der Hanfpflanze beim Wachsen zusehen, müsst Ihr auf dem Vereinsgelände unbedingt verhindern, da wird weiterhin scharf durchgegriffen.
Damit es zu keinem Missbrauch kommt und keiner Abhängigkeit von Clubmitgliedern, braucht jeder Verein einen Präventions-Beauftragten.
Um in puncto Jugendschutz der leider allzu häufigen Panikmache in Politik und Medien nicht auf den Leim zu gehen, empfiehlt sich unser Cannabis Ratgeber mit vielen Informationen zu Risiken, Nebenwirkungen und Besonderheiten der Hanfpflanze.
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung soll sich um ab sofort mit Hochdruck um Programme zur Weiterbildung kümmern, was hoffentlich nicht nur im Zuchtverein für Erkenntnis sorgt, sondern auch bei Polizei und Justiz Bestandteil von entsprechenden Schulungen. Bürokratieabbau wird wohl kaum geben. Politiker wollen mit Verweis auf potenzielle Risiken durch THC jedes Extrem beim Datensammeln rechtfertigen und planen sogar eine spezifische Ausbildung sogenannter „Suchtpräventionsfachkräfte“.
Chancen und Kritik: Lässt sich der Cannabis Schwarzmarkt durch Marihuana-Clubs beseitigen?
Müssten Raucher ihren Tabak selber anbauen oder Trinker den Alkohol in Eigenregie brauen, statt wie üblich einfach in einem Geschäft zu kaufen, wäre die Empörung groß, Betrug wahrscheinlich an der Tagesordnung und auf Steuereinnahmen dürfte Vater Staat genauso verzichten wie auf Kontrollen etwa vom Reinheitsgebot. Hanf war über viele Jahrzehnte illegal, wurde und wird in Deutschland leider immer noch durch absurde Anti-Cannabis Fake News diskreditiert. Eine faire Debatte konnte auch die so lange überfällige Legalisierung von THC als Wirkstoff bisher nicht anstoßen.
Zusätzlich sind Cannabis Social Clubs und gemeinschaftlicher Anbau mit Blick auf die internationale Drogenpolitik ein deutscher Sonderweg. Potenzielle Vorläufer wie etwa in Spanien stellten nur eine Art gönnerhafte Duldung und keine tatsächliche Freigabe dar. Echte Erfahrungen mit diesem Ansatz sind rar und die Bundesrepublik wagt ohne echte Not ein Experiment, statt sich gleich an befreundeten Ländern wie Kanada oder USA zu orientieren. Die vielen Vorschriften im CanG, der Kult um den Schrebergarten, das lebendige Vereinswesen hierzulande – ob das im Kampf gegen Dealer ausreicht und dem Schwarzmarkt so effizient entgegentritt wie echte Fachgeschäfte für Erwachsene, bleibt vorerst pure Spekulation.
Arbeitsplätze bringen Marihuana Vereine jedenfalls keine und Haushaltslöcher mit Steuern auf THC stopfen fällt ebenso aus, von zusätzlichen Mitteln etwa für das Gesundheitswesen oder Bildungseinrichtungen ganz zu schweigen.
Mit etwas mehr Engagement könnte die Bundesregierung sicher auch widerspenstige Bürokraten in Brüssel zum Umdenken zwingen, Fachhandel für Cannabinoide direkt erlauben und auf langwierige, teure Modellprojekte verzichten. Warum ausgerechnet die besonders klamme Ampel-Koalition frische Impulse durch eine florierende Wirtschaft mit Cannabis Aktien ignoriert, erscheint nicht nur fachkundigen Ökonomen vollkommen unverständlich. Einer beim Thema Hanf inkompetenten CDU/CSU nachzulaufen und bei Nachbesserungen vom CanG die legale Anbaufläche in den Clubs zu beschneiden wie noch kurz vor dem Start im Sommer 2024, deutet leider auf ein generelles Misstrauen gegenüber mündigen Bürgern hin.
Gilt also auch beim Gras die Devise „Schrumpfung statt Wachstum“ als politisches Ziel oder einfach nur die übliche Verliebtheit von Regierungen in möglichst viele Regeln und Vorschriften? Angesichts explodierender Energiepreise, Mieten und Betriebskosten stehen Mitglieder der Anbauklubs vor ähnlichen Herausforderungen wie die freie Wirtschaft, allerdings ohne deren Möglichkeiten zum Geld verdienen. Laut Experten dürfte es das Modell einer solchen, auf bloße Zucht statt kreativen Handel setzenden Legalisierung von Haschisch und Marihuana im Konkurrenzkampf mit Dealern schwer haben, außer man verlangt von Vereinsmitgliedern dreistellige Monatsbeiträge.
Ob Cannabis Social Clubs lange genug durchhalten und selber angebauten Hanf eines Tages auch an ganz normale Kundschaft ohne Mitgliedsausweis verkaufen wie heute schon das Weingut seinen Rebensaft, steht zumindest im Jahre 2024 noch in den Sternen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Cannabis Social Clubs
Welche Unterschiede bestehen zwischen Hanf im Fachgeschäft und Cannabis Social Clubs?
Für eine Legalisierung der Hanfpflanze und ihrer zum Teil berauschenden Wirkstoffe gibt es verschiedene Modelle zur Deckung der Nachfrage durch Konsumenten. Während regulierter Fachhandel auf Gras-Läden für Erwachsene und wirtschaftliche Effekte setzt, drehen sich die in Deutschland legalen Cannabis Social Clubs um Selbstversorgung durch Eigenanbau. Cannabis kaufen geht dort nur für Mitglieder und die Auswahl der Hanf Produkte ist beschränkt, ökonomische Aspekte spielen fast keine Rolle. Studien zeigen THC Fachgeschäfte oft als bessere Wahl im Kampf gegen den Schwarzmarkt, aber in puncto Volumen, Inhaltsstoffe und Qualität müssen sich ordentliche Anbauvereine keineswegs verstecken.
Was für Cannabinoide und Hanf Produkte sind in Cannabis Social Clubs verfügbar?
Das bundesdeutsche Cannabisgesetz erlaubt für eine Abgabe an Clubmitglieder besonders typische Hanf Produkte wie getrocknete Grasblüten als Marihuana und Pflanzen-Harz als Haschisch. Beide Cannabis Formen sind praktisch naturbelassen, vom Trocknen, Kurieren und Pressen einmal abgesehen und grundsätzlich für sicheren wie effektiven Konsum auch ausreichend. Zudem lassen sich beim Züchten in Genossenschaften viele bekannte Cannabinoide aus dem Gras holen, allen voran natürlich THC und CBD, aber auch CBG, CBN und THCA, was mit der angebauten Hanfsorte zu tun hat. Stärker und mit einem noch reichhaltigeren Wirkstoff-Profil versehen sind Cannabis Konzentrate von Öl bis Wachs für Dabbing und einen Konsum per Vaporizer, was aktuell noch genauso verboten bleibt wie verarbeitete Hanf-Lebensmittel.
Wie oft werden Vereine für gemeinschaftlichen Cannabis Anbau durch zuständige Behörden kontrolliert?
Nach heftiger Kritik an jährlichen Kontrollen und fehlender Planungssicherheit für Cannabis Social Clubs sollen Prüfungen durch Ämter nur „regelmäßig“ anstehen. Es hängt vor allem am jeweiligen Bundesland und strenge Ecken wie Bayern dürften wahrscheinlich öfters nachschauen als Beamte in Berlin. Bei einem Verdacht auf Missachtung wichtiger Regeln wie Prävention und Jugendschutz oder wenn sich Vereinsmitglieder gar als Hanf Dealer betätigen taucht die Polizei selbstverständlich sofort auf. Bei normalen Kontrollen geht es entweder spezifisch um die vorrätige Menge an Gras im Club beziehungsweise um dessen Abgabe an Mitglieder wie auch um allgemeine Vorschriften für Vereine von Brandschutz bis Umweltauflagen.
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