Vor einiger Zeit amüsierten sich offenbar hinter ihren Masken ziemlich beschränkte Tik Tok User mit Videos rund um die sogenannte Kulikitaka-Challenge“, bei der Kühe gezielt erschreckt und gefilmt wurden. Die armen Viecher werden nicht nur gegessen und geschlachtet, sondern nicht mal während ihres Kuhlebens in Frieden gelassen – könnten Cannabis und Nutzhanf im Tierfutter für weniger Stress zwischen Stall und Weide sorgen? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine neue Studie aus dem Agrar-Bundesstaat Texas und es gilt zu klären, ob Cannabinoide als Futtermittel zum Fressen einmal geeignet und zum anderen auch mit Blick auf Nährstoffe und Veterinärmedizin empfehlenswert sind für große Nutztiere wie das Rind.
Lindern Cannabinoide als Futtermittel den Stress von Nutztieren?
Viele Untersuchungen haben gezeigt, wie intelligent und sehr wohl reflexiv gerade unsere Nutztiere wie das Rind oder auch Schweine sind und nur Dummköpfe halten die eng mit uns verbandelten Kreaturen für seelenlose Automaten zum Abschlachten und Jagen oder eben zur Unterhaltung.
Das Leid zumindest reduzieren könnte Cannabis als ohnehin seit Äonen verwendete Nutzpflanze, die selbstredend auch ihren Anteil an einer ökologischen Landwirtschaft leisten würde – vorausgesetzt die Drogenpolitik wird endlich realistischer und orientiert sich an der Forschung statt am nächsten Bierglas am Wähler-Stammtisch.
In den USA steckt die Regierung klugerweise viel Geld in die Untersuchung vom Industriehanf und will wissen, was Veterinäre zur Verwendung der Cannabis Samen zum Füttern herausfinden. Die neue Studie begibt sich also auch auf die Spur bereits vorauslaufender Untersuchungen mit sehr vielversprechendem Ergebnis und so ist es nicht sonderlich überraschend, wenn nun ein weiteres Mal die Cannabinoide als Stress reduzierend und entspannend bei Kühen respektive großen Nutztieren analysiert werden.
Biologisch und pharmakologisch jedenfalls sind die Chancen für ein Hanf Futtermittel viel größer als die Risiken. Natürlich geht’s nicht um bekiffte Rinder und um THC als berauschende Substanz im Gras, sondern um Nutzhanf und der wird von der Kuh offenbar exzellent vertragen.
Kühe auf Gras sind entspannt und gesund!
Lässt sich wohl so konstatieren als Ergebnis der frischen Unterschung – die Forscher selbst erwähnen typische Erkrankungen von Rindern wie etwa Entzündungen an den Gelenken und halten das Cannabis im Futtermittel für eine gut verträgliche Option im Agrar-Betrieb.
Verglichen wurden die Daten von acht Kühen, die bekamen Hanf zum Füttern und acht Rindern ohne die Gabe solcher Cannabinoide. Konsistenz und Vollständigkeit der jeweiligen Dosierung standen unter strenger Dokumentation und man checkte den Anteil von CBD und THC, sah sich Stress Marker im Blut an und achtete auf die Aktivität der Tiere.
Unter anderem sank das Stresshormon Cortisol deutlich: Die Rinder waren deutlich ruhiger und entspannten sich gerne im Liegen, zugleich ging auch der Anteil vom entzündungsfördenden Prostaglandin E2 zurück. Der verfütterte Nutzhanf enthält die unveränderten CBDA Cannabinoide, die sowieso als hochwirksam erkannt sind und dank dieser Mixtur fühlten die Nutztiere viel weniger Stress als gewöhnlich.
Als Einsatzmöglichkeiten für Industriehanf im Futtermittel gelten beispielsweise besonders belastende Tiertransporte. Bei Verdauungsschwierigkeiten könnte der Hanf ebenfalls helfen, da die untersuchten Kühe gerne herumlagen, kauten und viel vom lebenswichtigen Speichel produzierten! Sehr wichtig ist auch der Umstand, dass es eben zu keiner Anreicherung im Blut kommt. Ein Rind auf Gras ist keinesfalls bekifft und wird auch nicht mit aller Naturgewalt plötzlich in einen bayrischen Gottesdienst auf der Alm hereinbrechen – Cannabis für Tiere gehört deshalb noch viel umfassender untersucht und angewendet.
Zumindest in den USA dürfte die Forschung weitergehen und den gestressten Nutztieren immerhin ein bisschen Entspannung bieten, während im grün regierten Deutschland mit Blick auf das Tierwohl nur geschwätzt, aber wenig bis null gehandelt wird.
Hinterlasse einen Kommentar