Seit einiger Zeit reden Fachleute, Kiffer und Patienten immer häufiger über Cannabis-Terpene und wir wollen uns diese höchst bemerkenswerten Ingredienzien der Hanfpflanze einmal ganz genau anschauen. Man kann es sich dabei einfach machen und irgendwo einen Bericht abschreiben, doch wenn Ihr das verstehen und einen Mehrwert wollt, dann müssen wir einen kurzen Ausflug in die Biochemie unternehmen. Das Geheimnis der Cannabis-Terpene und ihrer vielversprechenden Anwendung liegt schließlich in einer genuin botanischen Besonderheit und während schon seit Jahrhunderten Aromen und Duftstoffe von allen möglichen Pflanzen extrahiert werden, steht dieser Prozess bei Haschisch und Marihuana noch ganz am Anfang.
Neben den Terpenen sind als sekundäre Pflanzenstoffe beispielsweise bekannt und in der Verwendung sehr prominent:
- Steroide und Alkaloide für den Einsatz in Medizin und Körperkult
- Phenole aus Gewürzen etwa für eine gesunde Verdauung
- Flavonoide als antioxidativer Zellschutz
Wir können hier nur einen kleinen Teil aufzählen, es geht ja um Hanf-Terpene und die wiederum werden nicht ganz so lange erforscht wie viele andere chemische Verbindungen. Gerade darin liegt jedoch wiederum der Reiz und die ersten Ergebnisse lassen beim Cannabis aufhorchen! Offenbar liegt hier der Schlüssel für eine umfassende Anwendung, Kombination und Weiterentwicklung der Wirkstoffe im Gras, was beispielsweise in den USA und Kanada bereits Gegenstand einiger imposanter Unternehmensgeschichten ist.
Grundsätzlich gilt: Terpene sind chemische Verbindungen, die als sekundäre Pflanzenstoffe (Fachbegriff: Sekundärmetaboliten) in jedem Gewächs vorkommen und dabei in gesonderten Zellbereichen zur Verfügung stehen. Allerdings geschieht der Stoffwechsel von den Terpenen unabhängig, sie also nicht lebensnotwendig und doch für uns Menschen eine enorm wichtige Quelle für zahllose Anwendungen. Der Pflanze wie etwa unserem Cannabis dienen die Sekundärmetaboliten zum Schutz vor UV-Licht, Fressfeinden, Viren oder auch als Lockstoffe.
Der Geruch der Botanik
Terpene sind in jeder Pflanze, also auch in der Hanfpflanze vorhanden und es ist logisch, dass die Cannabis-Forschung intensiver an einer Extraktion dieser Bestandteile arbeitet. Bis dato sind bereits hunderte sekundäre Inhaltsstoffe bekannt und ganz nebenbei hat deren Anordnung und Ausprägung entscheidenden Einfluss auf die jeweilige Cannabissorte! Die Industrie jedenfalls macht große Fortschritte und leiht sich hier übrigens Verfahren für das Extrahieren aus der Parfümbranche. Neue Produkte, Anwendungsmöglichkeiten und damit Therapien werden möglich, wobei sich das heute dem Umfang nach gar nicht abschätzen lässt.
Eine zufällige Entdeckung
Es ist zwar eher selten, aber hier doch der Fall, dass wir auch mal einen Forscher und Entdecker beim Namen nennen, wenn es um Haschisch und Marihuana geht: Kenneth Morrow ist ohne Zweifel der Pionier bei den Hanf-Terpenen. Dieser Wissenschaftler beschäftigte sich mit Haschischöl und fand nebenbei eher zufällig die Möglichkeit zur Isolierung der Terpene! Das war so ein bisschen wie mit Alexander Fleming und dem Penicillin, auch wenn dort der Zufall regierte, während sich beim Cannabis die Untersuchungen aus einem Fehler bei der eigentliche beabsichtigten Ölgewinnung ergaben. Mittlerweile gibt es Vakuum-Destillatoren für eine unkomplizierte Extraktion der Terpene und es ist kaum verwunderlich, dass ähnlich wie beim Model T und Henry Ford auch die heutigen Amerikaner sofort anfangen, industrielle Verwertung aus den neu entdeckten Bestandteilen der Hanfpflanze schlagen möchten.
Wie lassen sich Hanf Terpene isolieren und extrahieren?
Eine Reihe von Verfahren ist hier anwendbar. Es gibt die Destillation mit Dampf, was freilich samt Hitze und Sauerstoff auch das extrahierte Endprodukt und damit die ausgelösten Terpene beeinflussen kann. Auch kennen Forscher den Kaltfang als spezifische Methode, da kommt destilliertes Wasser zum Einsatz, dazu wieder Vakuumpumpen und einiges mehr.
Es geht eigentlich ganz simpel: Bei einer Destillation von Terpenen wird Cannabis mit Dampf behandelt, bis sich die Öle in Gas auflösen und dabei eingefangen, danach gereinigt und schließlich gelagert werden können. Vakuumpumpe und Temperaturen müssen ständig überwacht werden, um die empfindlichen sekundären Inhaltsstoffe der Hanfpflanze nicht zu verunreinigen.
Cannabis Produkte auf Basis von Terpenen
Prinzipiell gibt es zweierlei Arten, um Cannabis-Terpene nutzbar zu machen (und zu verkaufen):
- Die singuläre Extraktion zum Einsatz des Terpens, etwa als Hanf-Duftstoff in Kerzen, Öl, Parfüme und Duschlotionen. Hier ist die Anwendung eigentlich kaum beschränkt – was gefällt, das wird produziert und vertrieben, das ist nicht anders als beim Wein oder in der Schokoladenindustrie.
- Extraktionen, die gewissermaßen die Essenz einer bestimmten Hanfsorte auslesen, um dadurch dann ein isoliertes Produkt zu entwickeln, so dass sich dann zum Beispiel Haschkekse a la Skunk oder Kush, garantiert mit der betreffenden Note und Wirkung! Hier ist die Forschung aber noch längst nicht so weit, um das Zusammenspiel der Terpene vollständig zu erfassen, doch in Zukunft wirst Du viele Cannabisprodukte finden, die sind wie heute schon die Hanfsamen sehr vielseitig und dabei stets zuverlässig kombiniert mit der Sorte, die Du gerne konsumieren, anwenden, ausprobieren möchtest.
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