Gerade geht es wieder los mit den Pollen und viele Kiffer wie Hanfpatienten fragen sich dieser Tage völlig zu Recht: Wie steht es eigentlich um einen Zusammenhang von Cannabis und Allergien? Ist es möglich, dass wir auf Hanf allergisch reagieren oder sind Haschisch und Marihuana vielleicht sogar geeignet, um das nervige Niesen und Husten abzumildern? Schauen wir uns dazu mal die Forschung an – Cannabis ist schließlich in immer mehr Ländern legal und warum sollte man ein möglicherweise hilfreiches Naturprodukt beim Thema Allergie zur Therapierung ausschließen?
Die Hanfpflanze und ihre Fähigkeiten
Viele Leute probieren bei Allergien von Sprays bis Pflastern und sogar Kortison-Spritzen alles aus, was irgendwie Abhilfe verspricht. Nun rückt hier auch die Hanfpflanze in den Fokus, wobei bis dato vor allem persönliche Berichte von Kiffern zur Verfügung stehen. Wir müssen ja auch ein bisschen vorsichtig sein und können dem Cannabis nicht alles zusprechen, was im Zuge der Legalisierungsbestrebungen als hilfreich erscheinen kann – es soll ja seriös bleiben! Haschisch und Marihuana können keinen Krebs heilen und auch kein AIDS und selbst wenn CBD und eben das berühmte THC bei immer mehr Therapieansätzen völlig zu Recht eine Rolle spielen, so ist es kein Wunderkraut für ewige Gesundheit, Jugend und ein langes Leben. Linderung und Hilfe verspricht Gras allerdings sehr wohl und vielfach auch nachweislich – gilt das ebenso für Allergien?
Wie funktionieren Allergien überhaupt?
Unser Körper wird ständig bombardiert mit allen erdenklichen Stoffen aus der Umwelt und so ist eine Allergie erstmal grundsätzlich etwas Positives – sie zeigt die Abwehrbereitschaft des Organismus! Leider schießt der Körper dabei oft über das Ziel hinaus und reagiert völlig überzogen etwa auf Pollen von Getreide und Co. Die Produktion von Antikörpern läuft dann auf Hochtouren und dabei werden Histamine ausgeschüttet, die wiederum zu den üblichen Belastungen führen:
- tränende, juckende und brennende Augen,
- Entzündungen von Nase bis Schleimhäute,
- Niesen und Husten, oft stundenlang,
- Ohrenprobleme und
- Asthma beziehungsweise Atemprobleme.
Eine ganze schön lange Liste und für die Betroffenen ein massives Problem, zumal das schönste Wetter dann oft eben eine lange Leidenszeit bedeutet! Weltweit sind um die 30% der Menschen von Allergien betroffen und natürlich sind die möglichen therapeutischen Wirkungen von Cannabis an dieser Stelle für viele Leute eine Art letzte wie neue Hoffnung.
Kann Hanf die allergischen Schübe reduzieren?
Möglicherweise. Sowohl Kiffer selbst wie auch einige Forscher berichten hier positives. Es gäbe so die Wissenschaft so gut wie keine Berichte, nach denen Hanf für Allergien sorgt, wohl aber eine Menge Patienten, die erzählen von guter Wirksamkeit des Cannabis zur Linderung der Schübe. So ist es bekannt, dass die Cannabinoide wie CBD und THC starke anti-entzündliche Eigenschaften haben, was bei Erkrankungen wie Asthma, nasalen Störungen und eben Überreaktionen des Immunsystems sehr sinnvoll helfen kann. Allerdings bezweifeln einige Ärzte dann auch die passgenaue Wirksamkeit als Anti-Allergiemittel – die chemische Keule und die bekannten Sprays wirken umgehend, während Cannabis gerade in akuten Momenten wohl zu langsam eine hilfreiche Therapie entfaltet.
- Cannabis und Histamine
Hanf kann nachweislich den Level an Histamin im Körper senken. Diese Histamine triggern bekanntlich die Anti-Körper, sie sind die Immunantwort, die bei einer Allergie so stark und belastend ausfällt. In Tierversuchen wurde gezeigt, wie sich die T-Zellen als typischer Bestandteil der Antwort unseres Körpers auf Entzündungen durch Cannabinoide beeinflussen lassen. Auch Terpene, das sind die sekundären Pflanzenstoffe für Aroma und Geschmack im Hanf, werden derzeit näher untersucht, was offenbar auch für die Reduktion der Antikörper hilfreich ist. THC etwa unterdrückt die Aktivierung der Mastzellen, die wiederum Histamine produzieren – eine reduzierte Allergie ist dann die Folge.
- Cannabis und Entzündungen
Ein allergisch explodierender Körper ist eine komplette Entzündung und hier ist Cannabis ohne Zweifel ein hilfreiches Medikament. Das ist schon gut nachgewiesen und all das Niesen, Husten, Augenbrennen als klassische Symptome lässt sich mit der Gabe von Hanf dann wohl auch abmildern, zumindest bei einigen Menschen. Allerdings lässt sich das bis dato eben empirisch nicht direkt beweisen oder gar mittels eines Cannabis Allergie Sprays auch anwenden! Derzeit untersuchen die Mediziner diese Aspekte noch genauer und setzen dabei auf die unterschiedlichen Verhältnisse bei der Mischung von THC und CBD in den Präparaten.
Umgekehrt kann THC sehr wohl helfen, wenn es um Ekzeme und juckende Hautstellen im Zuge von Allergien geht! Auch hierfür gibt’s schon Tierversuche, bei denen Mäuse behandelt wurden, die durch die Gabe von THC auf die Haut eine schnellere Heilung zeigten als die nicht behandelten Tiere. Asthma wird gerade weiter erforscht, doch die ersten Sprays sind mit THC für eine bronchiale Anwendung sind in den USA schon zu haben. Ob ihr das probiert, ist jedoch so eine Sache – noch gibt es wie beschrieben zu wenig Studien und Erkenntnisse, um solche Therapien wirklich bedenkenlos anwenden zu können.
Und was ist mit Allergien durch Cannabis?
Hanf ist eine Pflanze mit einer Menge Pollen. Logischerweise sind dabei auch Allergien denkbar – von Asthma über Hautreaktionen bis hin Kopfschmerzen durch den Geruch ist vieles denkbar, wenn auch eben nur in Ausnahmefällen. Eventuell sind auch Kreuzreaktionen denkbar, etwa mit Latex, Gemüse und Alkohol, was jedoch ebenfalls erst mal erforscht werden muss für weitere Aussagen. Ob Menschen also auch passiv betroffen sind und sich jucken und kratzen, obwohl sie nicht kiffen, das muss noch geklärt werden – Cannabis als Gewächs ist hier von den üblichen Belastungen, die der Umgang der Menschen mit Pflanzen manchmal hervorbringt, natürlich nicht ausgenommen.
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