Cannabis Kiffen Diät

Eignen sich Cannabis und Kiffen als Diät und warum sind Hanfkonsumenten meistens recht schlank? Wie beeinflusst Gras den Body-Mass Index? (Bild von heimatlos auf Pixabay).

Bei der CSU in Bayern oder auch in China halten sich ja immer noch die ganz alten Storys vom verlausten, faulen und vor allem auf dem Sofa langsam fett werdenden Kiffer. Natürlich ist das Unsinn und Hanfkonsumenten gelten oft als fitter und bewusster im Umgang mit dem eigenen Körper – geschenkt. Wir wollen uns heute aber mal genau ansehen, warum Cannabis eigentlich die Pfunde purzeln lässt. Was sind die Ursachen bis in die Biochemie hinein und welche Rolle spielt das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS) konkret? Ist es demnach möglich, Kiffen und Cannabis für eine effiziente Diät zu verwenden? Hier ein Überblick zum aktuellen Forschungsstand.

Störungen des Metabolismus und Fettleibigkeit

Das sind große Probleme für viele Menschen in unserer Zeit und ganz folgerichtig investieren die Leute in unzählige Ansätze, Theorien, Methoden zum Abnehmen. Gesundheit und Ästhetik sind die Gründe und im Ganzen verdient die Industrie mit ihren vorgeblichen Diäten Milliarden von Euro und Dollar. Leider sind die Resultate meistens nicht von Dauer, die Kur schmeckt einfach nur ekelhaft oder bringt überhaupt nichts nach monatelangem Verzicht.

Hier kommt das ECS ins Spiel: Mag sein, dass die Erforschung dieser körpereigenen Autobahn noch nicht vollständig ist und abgeschlossen, aber das System wird bekanntlich durch die Einnahme von Cannabis stimuliert. Als zelluläres Netzwerk mit Rezeptoren hält das ECS unseren Organismus in der Balance und wenn wir kiffen, dann interagieren exakt diese Rezeptoren mit den Cannabinoiden wie etwa dem berauschenden THC oder dem körperlich wohltuenden CBD. Wie wirkt sich das aus für eine erfolgreiche Diät? 

CB1-Rezeptoren und die moderne Ernährung

Die sind wichtig für den Energiehaushalt, das Speichern und Konservieren und es ist erstmal egal, wie hier eine Aktivierung stattfindet – Hanf wird geraucht, verdampft, als Creme auf die Haut aufgetragen oder gegessen und getrunken. Erstaunlicherweise sorgt aber eine Verbindung der CB1-Rezeptoren mit dem THC auch für ein Hungergefühl, was Kiffer gerne Fressflash nennen und viele Hanfpatienten bei Appetitlosigkeit etwa im Rahmen einer Chemotherapie schätzen. Forscher können hier nun aufzeigen, wieso dieser Appetit eben nicht zur Fettleibigkeit führt, ganz im Gegenteil.

Bekanntlich ist unsere Ernährung oft viel reicher an Omega-6 Fettsäuren als an Omega-3 Fettsäuren. Das führt zu einer permanenten, stressigen Überforderung von CB1 – oft beträgt das Verhältnis im Organismus eben nicht 3:1 beim Vergleich der Fettsäuren, sondern viele Menschen weisen ein 20mal höheres Profil von Omega-6 gegenüber Omega-6 auf! Sind dabei die CB1 Rezeptoren überaktiv, so bringt das ganz folgerichtig das ECS durcheinander, mit drastischen Folgen:

  • Insulinproduktion ist gestört,
  • Entzündungen vor allem im Magen-Darm-Bereich werden chronisch,
  • Risiken für Herzerkrankungen steigen an.

Wenn wir also leben und essen wie es unsere moderne Konsumgesellschaft nahelegt, dann werden wir fett, krank und äußerst anfällig für Störungen des Organismus.

Wie kann Cannabis für die Diät helfen?

Es ist schon überraschend, aber der Konsum von Hanf bewirkt bei den CB1 Rezeptoren eine Art beruhigenden Effekt. Damit einher gehen weniger Fettleibigkeit und im Prinzip können Kiffer danach alles essen und trinken, ohne dabei zu verfetten. Zugleich finden sich im Hanf viele weitere Cannabinoide, von denen THCV das berühmte THC praktisch abblocken kann in dessen Wirkung zu großem Hungerempfinden. Übrigens hat die Nahrungs- und Diätenindustrie ähnliches schon mal versucht mit dem Abschalten von CB1, aber jenseits von Cannabis funktionierte das nur bedingt und hatte zudem unangenehme Nebenwirkungen.

Auch das sehr beliebte, weil nicht berauschende CBD scheint beim Abnehmen zu helfen. Die Wissenschaftler sind vorsichtig optimistisch und interessieren sich brennend für die Funktionsweise der mehr als 250 Cannabinoide in der Hanfpflanze. Offensichtlich steckt dieses unscheinbare Gewächs voller hochwertiger Inhaltsstoffe und die eingangs erwähnte CSU sollte vielleicht weniger zum Biertrinken auffordern als sich Gedanken machen, wie eine moderne Cannabispolitik in puncto Medizin und Genussmittel in 2020 aussehen kann.

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