Wir kennen alle die Stories vom wild räuchernden Medizinmann aus der Urzeit, der in guten oder schlechten Filmen um die Grabstätte gerade Verstorbener tanzt und wenn Ihr euch schon immer gefragt habt, was da eigentlich an Kräutern verbrannt wurde – es ist Cannabis gewesen, das haben Forscher jetzt bestätigt! Hanf war ein extrem wichtiger Bestandteil für vorzeitliche Zeremonien, selbst und gerade auf dem Gebiet des heutigen China, wo demgegenüber in diesen Tagen für einen Joint schon mal die Todesstrafe verhängt wird. Dank der wunderbaren Kulturrevolution vor etwa 50 Jahren haben die Chinesen lachend und auf Geheiß der großen Mao ihr eigenes Erbe gründlich zerstört und wohl auch deshalb keinen Bezug zu den Wurzeln, die ganz eng mit Haschisch und Marihuana verbunden sind.
Eine Zeitreise in das Altertum von Cannabis
Die neuen Untersuchungen verorten Begräbnisrituale mit Hanf in China um die Zeit von 500 v. Chr., das ist also so in etwa nach dem Untergang der legendären Zhou Dynastie. Deren Glanzzeiten trauert bekanntlich Konfuzius nach in seinen berühmten Schriften und die heutige chinesische Staatsräson – der Mensch als Insekt – geht nachweislich auf die Sehnsucht nach der Harmonie in uralten Reichen zurück. In Europa hatte zur etwa gleichen Zeit Aristoteles Bienen und Ameisen gleichfalls für deren perfekten Staat gelobt, doch im Gegensatz zum chinesischen Konfuzius weise erkannt: Der Mensch ist kein Insekt – daraus folgte dann im Laufe von Jahrtausenden die Aufklärung, die Erklärung der Menschenrechte und so weiter, während in China die gleiche Denke wie damals vorherrscht.
Aber zurück zum Hanf in dieser Zeit und Epoche. Zwar wissen wir, dass das damals kultivierte Cannabis, das oft auch noch völlig wild gewachsen ist, nicht sonderlich viel THC hatte – kein Vergleich mit Hanfsorten, die Ihr heute online kaufen könnt! Aber berauscht hat unser Gras allemal und das zeigt sich jüngst bei einer Untersuchung von Rauchgefäßen, die bei Ausgrabungen im Pamir Gebirge fand. Darin fanden sich nicht einfach nur Spuren von Haschisch und Marihuana – die Krüge und Töpfe waren offenbar ausschließlich zum Räuchern von Hanf bestimmt!
Wie haben die Menschen damals Hanf konsumiert?
Das ist nicht bekannt und auch die neusten Entdeckungen können nur zeigen, dass bei einem Begräbnisritual ganz klar auf Cannabis gesetzt wurde. In Jirzankal jedenfalls dürfte der Wirkstoff THC vor zweieinhalbtausend Jahren für einen guten Rausch bei vielen Einheimischen und auch Besuchern gesorgt haben, schließlich befindet sich diese Gegend an einer der Hauptrouten der berühmten Seidenstraße von Ost nach West. Sehr gut möglich, dass Cannabis auf dieser Handelsroute ebenso Verbreitung fand! Wahrscheinlich kiffte man rund um die Toten, um Kontakt aufzunehmen, mit Geistern, Göttern und den Verstorbenen selbst.
Und siehe da – das ist doch auch eine schöne, typisch chinesische Ironie der Geschichte: Die große Zeit, der Konfuzius nachtrauert, hat ganz eng mit Haschisch und Marihuana zu tun und es ist absurd, wie der große Denker heute in China (vorgeschoben und instrumentalisiert) gepriesen wird von der Regierung – zugleich jedoch Kiffer oder Leute, die Cannabis als Medizin einnehmen wollen, für viele Jahre im Knast landen.
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