Alle chemischen Substanzen, gleich ob nun in der Apotheke frei oder nur auf Rezept erhältlich, haben Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und natürlich gehört Cannabis hier dazu: In Deutschland kannst Du Medizinalhanf gegen alle möglichen Beschwerden bekommen, bezahlt von der Krankenkasse und hoffentlich bald auch in einer größeren therapeutischen Varianz. Hierzu nun die Wechselwirkung mit den Pillen, Pflastern und Tinkturen abzugleichen ist wichtig, schließlich hat bereits ein Stoff wie beispielsweise Coffein mehr als 80 nachgewiesene Relationen zu Medikamenten. Auch sind Früchte wie die Grapefruit für intensive Interaktion bekannt und bei Haschisch und Marihuana gibt es sowohl harmonische, sinnvolle Kombinationen wie auch solche, die ihr auf jeden Fall vermeiden solltet.
Zusatzstoff oder Synergie: Aus der Perspektive der Biochemie ist diese Unterscheidung beim Cannabis wichtig, denn während Zusatzstoffe im Verbund mit Hanf einen gemeinsamen Effekt haben, der sich aus beiden medizinischen Potenzen summiert, ist es bei Synergie-Effekten sogar noch etwas mehr und die Wirkung kann sich enorm verstärken! Solche Verstärkungen durch Hanfmedizin sind auf jeden Fall abzuklären, da nicht jede positive Empfindung am Ende auch dauerhaft positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat.
Die wichtigsten Medikamente in Wechselwirkung mit Cannabis
Die nachfolgende Liste umfasst die vergleichsweise häufigsten pharmazeutischen Präparate, die in Deutschland durch den Arzt verordnet werden und wenn Du dergleichen einnimmst, dann halte Dich beim Kiffen an die Vorgaben durch den THC.Guide und frage gegebenenfalls auch deinen Doktor.
- Medikamente zur Beeinflussung des Blutzuckerspiegels
Cannabis, das zeigen neue Studien, kann einen positiven Effekt auf die Regulierung des Blutzuckers haben und das Zusammenspiel mit dem lebensnotwendigen Insulin steht ganz oben auf der Liste der Hanfforschung. Ihr solltet also in dieser Hinsicht erstmal abwarten, denn Haschisch und Marihuana können sehr wohl auch den Glukoselevel absenken und solcherlei Wechselwirkungen ist für Diabetiker besser zu vermeiden.
Risiko: mittel bis hoch
- Blutverdünner und Cannabis
THC aktiviert bekanntlich die CB1 und CB2 Rezeptoren unseres körpereigenen Endocannabinoid-Systems und hier kann die gleichzeitige Einnahme von Blutverdünnern zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf des Herzens führen, während der Blutdruck in den koronaren Arterien absinkt. Ein seltenes Phänomen, aber gegebenenfalls nicht zu unterschätzen!
Risiko: mittel
- Opiate und Cannabis
Wahrscheinlich wird die Wissenschaft in nicht allzu ferner Zukunft verkünden, dass sich Endocannabinoid-System und das Opioid-System im Körper sehr ähneln. Damit lässt sich in der Forschung dann viel anfangen und die ersten Untersuchungen zeigen eine vielversprechende Relation zwischen der Einnahme von Opiaten und Cannabis. Das betrifft die Reduktion von Schmerzen, aber auch der Übelkeit, die bei Präparaten wie Morphin durch gleichzeitige Gabe von Hanf stark vermindert wird! Auch sieht es ganz so aus, als könne Cannabis ein mächtiger Helfer werden bei der Linderung von Entzugserscheinungen im Falle einer Abhängigkeit von Opiaten und es lässt sich auf jeden Fall eine verbesserte Schmerztherapie schon heute auf diese Weise strukturieren.
Risiko: gering, aber Kombination immer auch mit dem Arzt absprechen!
Alkohol und Hanf als explosive Mischung: Zwar ist Schnaps keine Medizin, außer vielleicht in Bayern bei der Bundesdrogenbeauftragten, aber viele Kiffer zischen ein Bier zum Joint und fragen sich nach den Risiken. Es gibt Berichte, nach denen zusammen mit Alk der THC-Gehalt im Blut ansteigt, zugleich konsumieren die Leute aber auch viel weniger Wein, Bier und Sekt, wenn gleichzeitig gekifft wird! Ein nicht zu unterschätzendes Risiko ist auch die Unterdrückung von Übelkeit durch Cannabis, was im Falle von besonders schwerem Suff oder sogar einer geplanten Autofahrt zur realen Gefahr werden kann.
- Sedativa und Cannabis
Präparate wie Valium, dazu Antidepressiva, Barbiturate (insofern Ihr jemanden findet, der sowas noch verschreibt!) und narkotisch wirkende Medikamente fokussieren bekanntlich auf die Neurotransmitter im zentralen Nervensystem. Das wirkt sedierend, beruhigend, schlafanstoßend. Cannabis hat gerade bei den Indica-Sorten eine ähnliche Wirkung, doch vor allem das THC im Gras steht im Verdacht, auch mal eine Angststörung zu begünstigen. In der Summe ist diese Kombination zwar kein sehr großes Risiko, aber die sich gegenseitig summierenden Effekte von Müdigkeit und Entspannung sind besonders im Straßenverkehr und bei allen Verrichtungen mit körperlicher und geistiger Anspannung zu berücksichtigen.
Risiko: gering bis mittel
- Wechselwirkungen mit besonderen Enzymen
Medikamente zur Behandlung von Epilepsie und Krampfanfällen wie zum Beispiel Clobazam arbeiten mit Cytochrom P450, ein Enzymklasse, die mit vielen Präparaten Wechselwirkungen eingeht. Dazu gehört auch Cannabis, genauer das für diese Krankheitsbilder verwendete Cannabidiol (CBD). Hier gibt es nun Studien, die eine Erhöhung im Blut von entsprechenden Medikamenten mit P450 aufzeigen, doch zugleich finden sich eben auch Untersuchungen, die von sehr vorteilhaften Effekten berichten. In den USA wird Clobazam zusammen mit CBD bereits seit längerem bei Epilepsie angewendet, offenbar mit Erfolg und demnach sehr sicher in der Therapie.
Risiko: gering bei ausschließlicher Anwendung von CBD
Achtung! Hierbei handelt es sich um einen rein informativen Artikel. Wir sind keine Ärzte und nehmen dies auch nicht in Anspruch. Dieser Artikel stellt auch keine ärztliche Beratung dar und kann auch keinen Arztbesuch ersetzen! (Quelle: DOH.dc.gov)
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