Wir alle warten auf legales Gras aus Jamaika, schließlich ist die Insel in der Karibik einmal der vielleicht berühmteste Hanf Hot Spot auf der Welt und zum anderen wollen die Politiker dort ein damit einhergehendes Geschäftsmodell aufbauen. Aber was passiert denn nun mit der Cannabis Wirtschaft auf Jamaika konkret oder waren die Ankündigungen, vollmundig und selbstbewusst, wieder mal nur heiße karibische Luft, zumal vor Ort viele Hanfbauern ohnehin Haschisch und Marihuana nur als Genussmittel züchten? Das Vergabeverfahren für die Lizenzen zum Outdoor Growing läuft, doch es gibt wie übrigens auch in den USA Probleme mit den Banken – von einer Kreditwirtschaft rund um Cannabis kann bis dato keine Rede sein.
Was macht „The Cannabis Licensing Authority” (CLA)?
Das ist die quasi oberste Hanf Aufsicht auf Jamaika und die überwachen beziehungsweise gestalten den Prozess für die Konzessionen aus. Berichten zufolge ist die CLA ganz nah dran am Abschluss – es soll wohl „nur“ sechs Monate dauern, bis die Cannabis Antragssteller die Lizenz für Anbau und Verarbeitung in den Händen halten. Was lange klingt, ist wenig wenn wir es mit den zwei bis drei Jahren vergleichen, die man bisher an dieser Stelle warten musste, inklusive endloser Datenabgleiche und chaotischer Bürokratie. Schon wagen sich Experten aus der Deckung und meinen, das nun anvisierte halbe Jahr könnte den Durchbruch bedeuten für die Jamaika Cannabiswirtschaft – ob das dann wirklich so funktionieren wird?
Investoren sind schon da: Und sie warten auf die Beschleunigung, auch wenn einige Geldgeber auf Jamaika meinen, die Lizenzbehörde arbeite nicht faul, wohl aber am Limit und jede Verkürzung beim Antrag und der Erteilung für eine Konzession zum Hanf züchten wäre natürlich von Vorteil. Wer freilich auf der Insel Geld investiert und dann auch noch in das Cannabis Gewerbe, der kennt die in solchen Ländern üblichen Verzögerungen. Geduld ist gefragt beim Heben dieser grünen Goldschätze wie auch in Thailand oder Lesotho, wo ähnliche Pläne der Regierungen rund um Haschisch und Marihuana vorliegen.
Wie viele Lizenzen zum Gras anbauen werden verteilt?
In Deutschland plant die Bundesregierung nur mit ganz wenig Hanf, schließlich sollen die Patienten am eigenen Leib spüren, wie schlimm der Konsum auch als Medizin eigentlich ist – die ständige Knappheit beim Cannabis in den Apotheken ist gewollt, beabsichtigt und jedes Leid wird gerne in Kauf genommen bei den Ideologen von Jens Spahn bis Karl Lauterbach. Deshalb gab es auch nur ein paar wenige Anbaulizenzen, dazu selbstverständlich nur für ausländische Unternehmen, damit sich in Deutschland auf keinen Fall ein zukunftsträchtiges Cannabis Gewerbe ansiedelt. Mit den Folgen – Marihuana ist in therapeutisch wirksamer Qualität nur selten zu haben in der Bundesrepublik – sollen die Hanfpatienten selber klarkommen und am besten doch wieder Pillen einwerfen zur Sanierung der zurzeit wenig erfolgreichen deutschen Pharmakonzerne.
Auf Jamaika hat man hingegen sowohl die Nachfrage wie auch das eigentliche Potential einer boomenden Cannabiswirtschaft im Blick. Erstaunlich, wie Deutschland beim Hanf regelmäßig sowohl von mächtigen Industriestaaten wie auch von Entwicklungsländern abgehängt wird – kann die große Koalition überhaupt noch irgendwas ordentlich machen in der Gesundheitspolitik? Auf der Insel jedenfalls wird nach Prüfung auch Outdoor Growing erlaubt und hier sieht die Verteilung wie folgt aus:
- 22 Lizenzen bis dato für den Anbau von Hanf,
- 14 Lizenzen für den Grasverkauf,
- 6 Lizenzen für Produzenten, die Cannabis extrahieren, beispielsweise zu CBD-Öl,
- 4 Lizenzen zur Erforschung und Entwicklung der Cannabis Medizin und
- 1 Lizenz für den Hanftransport im Land.
Ziemlich durchdacht, schließlich muss Gras ja auch vom Feld in die Lagerhalle gefahren werden, es wird bearbeitet und weitverkauft und hier sichern die Beamten auf Jamaika die gesamte Lieferkette rechtlich ab. Einziges Problem: Bisher können die Antragssteller und Lizenzinhaber doch tatsächlich kein Bankkonto eröffnen!
Die größte Hürde im Hanf Business
Jedes Geschäftsfeld und selbst das Ausplündern einer Goldmine braucht einen Kredit: Material anschaffen, Arbeiter bezahlen, Sprit, Strom, Wasser – die Liste lässt sich auch beim Cannabis endlos fortsetzen. Die Banken freilich, sonst immer sofort gierig dabei, wenn es um neues Business geht, halten sich zurück – die jahrzehntelange Verblödung der Leute wirkt noch nach und in den Geldhäusern auf Jamaika fürchtet man sich vorm Hanf noch ein bisschen. Hintergrund ist die enge Verquickung mit amerikanischen Banken, die zwar Millionen Menschen vor gut 10 Jahren in den Ruin getrieben haben im Zuge der Lehman Pleite, beim Cannabis jedoch zurückhaltend sind – in den USA sind Haschisch und Marihuana auf Bundesebene noch illegal und die Kapitalkonzerne fürchten Sanktionen bei einer Zusammenarbeit mit Hanfbauern auf Jamaika.
Selbst die eingangs erwähnte Prüfbehörde CLA brauchte ein gutes Jahr für die Eröffnung eines Kontos! So fliegen dann Gesandte von Cannabis Aktien auf Jamaika ein mit Koffern voller Bargeld und das obwohl Hanf legal ist mit der nötigen Lizenz. Möglicherweise wollen die Amerikaner den Konkurrenten von der Insel kleinhalten, vielleicht ist es aber auch der Schimmel im Weißen Haus, der auf lange Sicht alles blockiert – wir sind gespannt, wann in Deutschland das erste Jamaika Gras für den medizinischen Einsatz zu haben ist.
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