Auf der Schachtel Zigaretten finden sich schon seit Jahren Bilder und Schlagzeilen rund um die schädlichen Auswirkungen beim Rauchen – im Cannabis Legal State Michigan in den USA planen Politiker solche Hinweise jetzt auch beim Hanf. Konkret geht’s um den Konsum von Haschisch und Marihuana in der Schwangerschaft beziehungsweise um mögliche Risiken, wenn die bekiffte Mami dem Neugeborenen die Brust zum Stillen reicht. Um es gleich vornweg zu sagen: In Amerika ist Tabak nicht mit Schockbildern versehen – ist Cannabis nun auf einmal wieder schädlicher als die nachweislich wenig förderliche Zigarette?
Was sollen die Hanfhersteller auf die Packung schreiben?
Egal ob feinstes Sativa-Gras im Beutelchen oder der vorgebackene Haschischkeks – jede Form von Cannabis in Michigan wird bei Durchwinken des Gesetzes mit einem Label versehen. Dabei soll folgender Warnhinweis gut sichtbar aufgedruckt zu lesen sein:
„Warnung: Der Gebrauch in der Schwangerschaft, beim Stillen oder durch Frauen, die eine Schwangerschaft planen, könnte zu Verletzungen des Fötus, zu Fehlgeburten oder zu einem geringen Gewicht des Babys bei der Geburt führen.“
Klingt schon ziemlich drastisch und geht in der Formulierung wie zu erwarten auf Republikaner zurück, denen vielfach der erlaubte Cannabiskonsum gegen den Strich geht – diese Richtung der amerikanischen Politik verweigert in Bundesstaaten wie Alabama bekanntlich auch Frauen jede Form der Abtreibung, selbst wenn die Betroffenen etwa durch eine Vergewaltigung schwanger geworden sind. Zwar könnte das auch als patriarchischer Kontrollwahn durchgehen, aber gut – Cannabis ist eben ein Produkt, das erst seit Kurzem wirklich legal zu haben ist und den Politikern geht es um reflektierende Kundschaft. Aber ist das nicht übertrieben und sollte die angehenden Mamis sowieso keinen Hanf anfassen?
Warum nur Warnungen beim Cannabis für Schwangere?
Könnten wir fragen, denn wo sollen wir bei der Aufsicht eine Grenze ziehen? In Deutschland wird Gras gleich ganz verboten, werden Kiffer und Hanfpatienten wie Schwerstverbrecher gedemütigt, das kann also auch kein Maßstab sein im 21. Jahrhundert in puncto Bürgerrechte und freie Entscheidung. So stimmen im besagten Michigan viele Abgeordnete gegen den Vorschlag mit der Kennzeichnung, doch eben nicht um eventuelle Risiken beim Kiffen in der Schwangerschaft kleinzureden! Vielmehr fürchtet man eine endlose Zettelwirtschaft wenn die Regierung ständig und überall auf jedes Detail und Risiko hinweisen muss – es liegt ja auch am Bürger selbst, sich gerade beim Thema Genussmittel und Cannabis ein wenig zu informieren.
Wer täglich in den Markt geht und sich fünf Flaschen Schnaps holt wie die Familie Ritter in Köthen, der weiß auch um die entsprechenden Schäden solchen Konsums – da muss man nicht extra auf die Pulle schreiben, wie sich die Promille durch die Leber fressen! Beim Thema Schwangerschaft hingegen ist allerdings der Fötus im Spiel, unbeteiligt und wehrlos, so dass der Ansatz einiger extravorsichtiger Politiker nachvollziehbar ist. Ob freilich wirklich Risiken bestehen beim Stillen oder dem Planen von Nachwuchs, das untersucht derzeit die Wissenschaft und solange es keine abschließende Studie mit Handlungsanweisung auch für Ärzte gibt, sollten schwangere Ladies besser kein Cannabis konsumieren.
Hinterlasse einen Kommentar