Unternehmen wie Cannergrow bieten die Möglichkeit, sich an einer legalen Aufzucht von Cannabis zu beteiligen und dabei so ähnlich wie Aktionäre Kasse zu machen mit den Gras Umsätzen. Ist dieses Modell seriös und lohnt sich die Teilnahme? In Zeiten der bevorstehen Legalisierung geht’s beim Hanf anbauen eben nicht mehr nur um das begehrte Marihuana zum Kiffen für zu Hause und eine ganze Reihe von mehr oder weniger ernsthaften Projekten zum Geld verdienen zirkuliert mittlerweile im Netz. Welche Rendite können die Teilnehmer und Anteilseigner mit Hanfpflanzen bei Cannergrow jedoch tatsächlich erwarten und wo lauern eventuell Tücken, Risiken und Probleme? Nicht alles Grüne ist immer auch die beste Wahl, das kennen wir beim Cannabis kaufen vom Dealer genauso wie aus der Politik und so haben wir für Euch mal einen Check gemacht bei den Offerten rund um Blüten und sonstige Biomasse vom Gras als botanischem Gewächs.
Reale Renditeversprechen oder bekifftes Schneeballsystem?
Die Preise für eine Hanfpflanze bei Cannergrow sind schon ziemlich üppig und je nach Anlagemodell sind bis zu 1599 Euro für einen wachsenden Gras Spot fällig. Durch automatische Ernte und den organisierten Verkauf sollen die Anschaffungskosten laut Anbieter nach sechs oder sieben Jahren wieder drin sein. So ähnlich also wie beim Anlegen in Immobilien und im Prinzip wächst der Wert vom Betongold zumindest nach Ansicht von Cannergrow in vergleichbarem Maße wie Cannabis im hauseigenen Gewächshaus.
Im Schnitt wird eine Rendite von etwa 20% in Aussicht gestellt – pro Jahr.
Solche „garantierten“ Zuwächse haben nicht mal BlackRock im Portfolio und auch der Jahrhundertbetrüger Bernie Madoff hatte solche Steigerungen bei seinen Anlageideen für die New Yorker High Society wohl eher selten versprochen. Ein erster Warnhinweis auf eine möglicherweise völlig irrationale Vorausplanung oder doch eher genial in der Kalkulation zum Markt und künftigen Handel mit Hanfpflanzen?
Flüssige Bedienung und Übersicht im Cannabis Kundenkonto sind jedoch garantiert. Kann man ja mal erwähnen, denn es gibt auch Angebote solcher Couleur, die sehen aus wie irgendwie in einem Keller programmiert! Cannergrow hat zumindest begriffen, wie wichtig ein seriöser, verständlicher und augenscheinlich auch transparenter Auftritt für die Etablierung der eigenen Marke ist und so könnt Ihr beim Navigieren nichts falsch machen oder übersehen.
Wie klappen Ernte und Verkauf der Hanfpflanzen?
Nach unserer Anmeldung vor einigen Monaten und dem Kauf von damals zwei Cannabis Pflanzen dauerte es auffällig lange bis zur Ernte. Versprochen war hier viel weniger und solche Berichte finden wir auch bei anderen Kunden von Cannergrow. Gründe für die Verzögerung kann es viele geben, aber jeder noch so schöne Rendite-Zeitplan ist bei solch schon recht langen Verschiebungen natürlich nicht zu halten. Immerhin lief es bei den nächsten beiden Ernten beim Cannabis Anbau schneller.
Marihuana ist eine Pflanze und kein radioaktives Element. Zeiträume lassen sich also schwieriger exakt angeben und weil im Fortgang die Ernte rascher kam, wollen wir das nicht als Minuspunkt werten.
Etwas mehr als 40 Gramm Gras werden beim Abernten von beiden Spots eingefahren, in einem Zeitraum von rund 100 Tagen. Pro Gramm werden zwei Euro gezahlt und bei unserer Berechnung schafften wir eine auf das Jahr hochgerechnete Rendite von knapp 9,5%. Ordentlich, aber trotzdem noch ein Stückweit weg von den ursprünglichen Versprechen – amortisiert hätte sich unser Investment damit nach 10 oder spätestens 11 Jahren, wobei das von der Anzahl der Cannabis Pflanzen abhängt.
Welche Risiken bestehen etwa mit Blick auf die Erntemenge?
Schnell zeigte sich bei unserer Teilnahme, dass die in Aussicht gestellten Menge der Ernte beim Gras eher selten geschafft werden. Ob Cannergrow also viel zu positiv rechnet lässt sich trotzdem nicht abschließend sagen – dafür müssten wir all die Jahre warten und ganz am Ende nachrechnen. Allzu viele kleinere Ernten sollten aber nicht dazwischenkommen und auch sonst muss die Nachfrage stabil bleiben oder am besten wie vom Anbieter angenommen stetig weiter steigen.
Der schönste Renditerechner taugt nur bedingt, wenn die Umsätze schlussendlich viel niedriger ausfallen als bei Vorstellung durch das Unternehmen angekündigt.
Von den erwähnten etwas mehr als 9% Rendite sind wir nicht direkt enttäuscht, aber das ist immerhin nur die Hälfte vom eigentlich in Aussicht gestellten Betrag. Ein wenig mehr Ehrlichkeit wäre deshalb wünschenswert und das Angebot eignet sich vor allem für Leute mit einem langen Atem, die ihre Erwartungen aber nicht allzu hochschrauben sollten als Aktionäre von Gras aus der kommerziellen Zucht.
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