Der Bundesdrogenbeauftragte Blienert von der SPD wünscht sich eine Debatte zum Verkauf der künftig legalen Hanfprodukte. Konkret geht’s um ein Cap, ein Limit beim berauschenden Anteil der Cannabinoide. Nun gibt’s zur THC-Obergrenze beim Cannabis legal schon eine Reihe von Studien aus Ländern mit einer schon länger umgesetzten, fairen Drogenpolitik und es wäre wünschenswert, wenn unsere Politiker die Erfahrungen von übrigens befreundeten G7 Staaten wie Kanada und USA zur Kenntnis nehmen. Tun sie aber nicht wie üblich und so müssen wir nach der Vorstellung von Blienert erstmal wieder sinnlos Zeit vergeuden und Debatten führen, während weiterhin Menschen für Anbau und Besitz der Hanfpflanze in den Knast wandern. Was steckt hinter dem THC Limit und warum ist starkes Gras bei wissenschaftlicher Betrachtung vielleicht sogar vorteilhaft, etwa mit Blick auf die Versorgung von Patienten mit entsprechend dosierten Hanfmedizin?
Starke Hanfprodukte mit viel THC als Scheinproblem
Wir kennen das aus vielen Bereichen der Politik, wo ständig angebliche Probleme auftauchen, die sich bei näherer Betrachtung als aufgeblasen und konstruiert herausstellen. Leider versuchen die Gesetzesvertreter das auch beim Cannabis und so steht nun die Idee im Raum, Gras künftig im Fachgeschäft legal nur bis zu einem bestimmten Level mit THC zu erlauben. Abgesehen vom bürokratischen Aufwand würde ein solches Cap allerdings wieder den Schwarzmarkt stärken, den die Legalisierung ja eigentlich beseitigen soll.
Experten fragen außerdem zu Recht, warum es beim Gras die THC-Obergrenze geben soll – beim Schnaps jedoch selbst Sorten mit 80% und mehr im Handel erhältlich sind.
Natürlich sind manche Hanfsorten heute stärker als in den 1970er Jahren als sich die Hippies den Joint reichten – aber wir leben heute und jetzt und eben nicht mehr zu Zeiten, als unsere Politiker jung gewesen sind! Solche Vergleiche sind absurd und wie oben erwähnt mehr Ablenkung als sachliche Debatte. Cannabis und THC sollen wohl als gefährlich deklariert bleiben wie bis dato durch die rigide, vollkommen gescheiterte Drogenpolitik in Deutschland festgelegt und man darf schon fragen, was dann an der Freigabe noch fair und vor allem sinnvoll sein soll.
Die Freigabe von Haschisch und Marihuana braucht Sachkenntnis statt Ideologie
Wenn sich also nun die „Bundespsychotherapeutenkammer“ für eine Obergrenze beim THC in den Hanfprodukten ausspricht, dann sollte das wissenschaftlich begründet sein. Genau das passiert aber nicht, sondern man redet wie üblich maximal allgemein von „starkem Gras“, von „Psychosen durch das Kiffen“ und so weiter. Wie kommen die Leute darauf und werden Studien vorgelegt? Ganz offensichtlich ist das in Deutschland nicht der Fall. auch der Umstand, dass aller Erfahrung und Forschung nach, die Konsumenten starke Cannabis Sorten zwar gerne, aber eben auch in geringerer Menge einnehmen, bleibt außen vor. Die Debatte ist deshalb zumindest bisher keine und es braucht dringend mehr Expertise statt der leider immer noch allzu häufig praktizierten Ideologie.
Hanfpatienten in freien Ländern mit einer bereits durchgeführten Legalisierung schätzen viel THC ebenfalls zur Linderung von Schmerzen und anderen gesundheitlichen Beschwerden. Man stelle sich vor, es gäbe hierzulande nur Bier mit 5% und Wein nur mit 10% Alkohol – das Geschrei von Parteien wie der Union und der mit ihr verbandelten Alkoholindustrie wäre unüberhörbar! Wir hoffen daher auf eine echte Diskussion zum Thema und würde gerne wissen, was eigentlich der angeblich so top informierte Gesundheitsminister Lauterbach zu sagen hätte.
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