Vor nunmehr drei Jahren rang sich die CDU/CSU zusammen mit der SPD nach Ewigkeiten der totalen Verbote zu einer Öffnung beim Cannabis als Medizin durch. Seit 2017 können Patienten wenn auch recht kompliziert an Hanf kommen auf Rezept, bezahlt von der Krankenkasse und zumindest manchmal auch in den therapeutisch zuverlässigen Sorten vorhanden. Freilich funktioniert das in der Praxis eher schlecht als recht dank politischer Gängelei, das ist in Deutschland unter Merkel ja auch an vielen anderen Stellen die Regel. Gras ist ausverkauft, wird viel zu wenig angebaut oder importiert, die Patienten und sogar Ärzte sehen sich öfters mal mit einem Regress bedroht – auch drei Jahre Cannabismedizin haben Jens Spahn und Konsorten noch nicht zu einem klaren, fairen, am Bürger und Patienten ausgerichteten Regelwerk nutzen können. Hier ein paar aktuelle Stimmen auch mal von den Grünen und einer Hanfpatientin, die nebenbei auch ein öffentliches Amt bekleidet.
Die Grünen im Bundestag zum Cannabis
Wir haben ja oft schon berichtet, dass diese Partei die Nummer 1 ist bei den Heuchlern, seit Jahren nämlich trotz großer Macht nichts tut für Kiffer und Hanfpatienten. Bei einem Jubiläum oder absehbar unwichtigen Events kommen die Grünen aber gerne aus dem Loch, legen den Finger auch sehr wohl richtig in die Wunden der durch CDU/CSU im Lande geschlagenen Drogenpolitik – tun dann aber leider nichts etwa im Bundesrat, um die Versprechungen durchzusetzen. Bei dem Import von Flüchtlingen sind die Grünen hingegen sofort aktiv und bereit zu allen möglichen Maßnahmen – warum ist das beim Cannabis für die eigenen Bürger, die Steuern zahlen und den Haufen um Habeck und Baerbock auch wählen, nicht möglich?
Kritik durch die Sprecherin für Drogenpolitik
Eine Dame namens Kirsten Kappert-Gonther fällt gelegentlich mal auf mit Bemerkungen zum Cannabis, tut aber nichts wie ihre Partei und so hat diese Sprecherin für Drogenpolitik der Bundestagsfraktion zum dreijährigen Jubiläum einmal grüne Phrasen und zum anderen konkrete Kritik zu bieten. Zwar handle es sich bei der Gesetzesänderung hin zum Hanf auf Rezept um einen Meilenstein, so Kappert-Gonther, doch die Umsetzung ist äußerst misslungen:
- es bestehen weiterhin große Hürden bei der Kostenübernahme durch die Krankenkasse,
- die Versorgung mit ausreichend Medizinalhanf klappt bis heute nicht,
- die Ausschreibungen und Lizenzen für Cannabis anbauen in Deutschland sind bei der geplanten Menge viel zu gering und wurden mit Absicht zögerlich verteilt.
Ein Versagen also auf ganzer Linie, was wir von Merkels Mannschaft kennen, auch wenn in der Gesundheitspolitik eben Menschenleben und das Wohlbefinden gefährdet sind. Offenbar – anders lassen sich die von den Grünen zu Recht kritisierten Missstände nicht erklären – ist der Großen Koalition die körperliche und geistige Unversehrtheit von Kiffern wie Hanfpatienten aber schlicht egal, darauf deuten wirklich alle ersichtlichen Indikatoren rund um die Cannabismedizin vom Staat.
Was die Regierung beim auf Rezept sofort ändern muss
Kappert-Gonther verweist dann auf schleunigst durchzusetzende Veränderungen. Die Limitierung beim Anbau von Hanf als Medizin ist abzuschaffen, es braucht vielmehr das Doppelte an Zuchtvolumen für Haschisch und Marihuana. Auch sollten Patienten wie überall auf der Welt selbst entscheiden, welche Hanfsorte gewünscht ist – deutsche Ärzte oder gar Krankenkassen haben nicht mal den Hauch einer Ahnung zur Vielfalt therapeutischer Cannabis-Strains und wenn hier jemand recherchiert, dann sollte das auch so verschrieben werden. Der Gehalt der Cannabinoide wie CBD, CBN und eben auch THC ist wichtig für den therapeutischen Erfolg und es braucht hier deutlich mehr Offenheit und die Akzeptanz der Politik zur Selbsthilfe von Patienten. Und auch das kleine Gewerbe sollte profitieren vom Cannabis anbauen – in ihrer totalen Verblendung hatte die Bundesregierung doch tatsächlich nur ausländischen Firmen für die Zucht eine Lizenz erteilt, obwohl das eine Chance wäre zum Beispiel für die wirtschaftliche Entwicklung in bald ehemaligen Braunkohlegebieten.
Besonders ärgerlich ist das Verhalten der Krankenkassen: Der Genehmigungsvorbehalt durch diese Behörden ist absurd, verfehlt und ungerecht – selbst Patienten mit Ausnahmeerlaubnis würden oft zurückgewiesen bei der Kostenübernahme! Diese eindeutig politisch befohlene Willkür soll Angst schüren im Behandlungszimmer und die Ärzte bürokratisch überfordern, damit diese dann Patienten nach Möglichkeit die Hanfmedizin ausreden. Mit der aktuellen Begleitstudie wurde ein bürokratisches Monstrum geschaffen zur Gängelung von kranken Leuten und die Grünen sind hier völlig zu Recht wütend über diese Ungerechtigkeiten im deutschen Gesundheitswesen.
Inklusionsbotschafterin meldet sich zum Cannabis zu Wort
Jennifer Sonntag engagiert sich nicht nur für blinde Menschen, sondern ist als Inklusionsbotschafterin immer aktiv für Benachteiligte – und die Dame bekommt selbst Cannabismedizin verschrieben! Sie berichtet ganz aktuell, wie die von der deutschen Regierung den Patienten aufgezwungene chemische Keule ihren Tastsinn störte und ihre Sinne im Allgemeine beeinträchtigt, so dass Frau Sonntag happy ist über Hanf als Medizin und auf Rezept. Lebensqualität und Gesundheit sind spürbar besser für sie und es brauche nun mehr Studien zum Nachweis der zuverlässigen Wirksamkeit von Cannabis als Heilmittel.
Der Antrag auf eine Verschreibung für Haschisch und Marihuana sei in der Praxis, so die Inklusionsbotschafterin, viel schwieriger als von den (System)Medien dargestellt und gerade auch mit einer Behinderung geschlagene Leute würden unnötig schikaniert oder in ihrem Anliegen endlos hingehalten. Das muss sich ändern, so die Frau Sonntag, und wir sind gespannt, ob irgendein Politiker in der Bundesregierung hier oder auch den berechtigten Änderungen der Grünen zuhört.
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