Studenten kiffen gerne und viel und können zumindest in Kanada nun auch direkt auf dem Campus Cannabis kaufen. So geschehen im schönen Bundesstaat British Columbia, wo der erste Laden für Haschisch und Marihuana gerade öffnet und schon fragen sich besorgte Bürger und Beobachter, ob die jungen Leute nun alle bekifft und wenig lernfähig in der Vorlesung auftauchen. Natürlich ist das nicht der Fall und solcherlei Denken zieht nur noch in Bayern, China und Singapur mit der dortigen Drogen-Gesetzgebung aus dem 20. Jahrhundert. Das Cannabis Fachgeschäft auf dem Universitätscampus ist jedoch kein Dealer im Park zwischen den Büschen! Neben Gras zum Inhalieren, Essen und Trinken gibt’s für die Kanadier selbstverständlich auch das nötige Zubehör und eine offizielle Lizenz haben die Betreiber logischerweise ebenfalls am Start.
Öffentliche Gesundheit und die Legalisierung von Hanf im Wechselspiel
Wie zu erwarten gründete sich bei Bekanntwerden der Pläne erstmal eine Bürgerinitiative, die wollte das Cannabis Projekt auf dem Campus unter Verweis auf die üblichen Fake News über Gras und Kiffen unbedingt verhindern. Man mischt sich wie in der Bundesrepublik und hinter der großen Mauer eben gerne ein in die Privatangelegenheiten der Menschen und verwechselt volljährige Studierende mal wieder ganz zufällig mit Kindern und Jugendlichen, für die Cannabinoide selbstverständlich noch nicht geeignet sind.
Die Gegner des Cannabis Shops bekamen freilich viel zu wenig Unterschriften für ihre großspurige Petition zusammen und blamierten sich mit ihren bei der CDU abkopierten Horrorstorys über die Hanfpflanze auf ganzer Linie!
In Kanada ist Hanf zunehmend normal und wird fair bewertet als Heilmittel und Substanz zur Entspannung, so dass selbst die lautesten Marktschreier mit der großen Moral am Ärmel mit ihren Schwindeleien über die Wirkstoffe aus dem Marihuana nicht mehr durchdringen. Sicherheit für die öffentliche Gesundheit und für die Leute beim Studium auf dem Campus steht an erster Stelle und die Behörden begleiteten den Prozess vor der Eröffnung vom THC Fachgeschäft sowohl fair wie auch regulatorisch mit Augenmaß.
Fake News über Cannabis und Hanfkonsum verpuffen zunehmend wirkungslos
Wie bei uns und immer, wenn es gegen das Gras geht, zerrten einige Anwohner die kiffenden Kinder aus dem Hut und erzählten von großen Gefahren durch den Uni-Laden um die Ecke. Zwar haben unzählige wissenschaftliche Studien gezeigt, das im legalen Fachgeschäft kein Minderjähriger jemals auch nur eine Grasblüte verkauft bekommt, aber egal – die Gegner vom Kiffen nehmen es mit der Wahrheit nicht so genau und haben auch keinerlei Forschung anzubieten, so dass man wie bei der CDU/CSU eben nur auf die alten, selbst ausgedachten Fake News zurückgreifen kann. Doch Sozialverbände engagierten sich dieses Mal ebenso und zwar pro Cannabis und gegen eine solche Einheitsfront kamen die besorgten Bürger mit ihrer Tendenz zum Blockwart-Denken glücklicherweise nicht mehr durch.
Mit Lizenz versehene Läden für Cannabinoide kontrollieren Ausweise, Dealer hingegen im Park und am Bahnhof tun das nicht.
Wer sich der Legalisierung von Gras mit Verweis auf Risiken für Kinder und Jugendliche verweigert, der ignoriert schlichtweg seriöse Forschung und wir können schon nachvollziehen, warum gerade Politiker der Union hier bei uns in Deutschland weiter ohne Sinn und Verstand gegen das Kiffen hetzen. Mit der Premiere vom ersten Hanf-Shop auf einem Universitätscampus zeigt uns Kanada ein weiteres Mal, wie faire, moderne und vor allem wissenschaftlich vorteilhafte Drogenpolitik funktioniert.
Vielleicht sollten sich hiesige Studierende auch mal für das Thema einsetzen und mehr für die Bürgerrechte im Allgemeinen tun als immer nur über den Klimawandel zu jammern?
Hinterlasse einen Kommentar