Wer in Deutschland das überfällige Vorhaben einer Freigabe von Hanf Produkte für Erwachsene ablehnt, beruft sich dabei gerne auf angeblich steigende Raten beim Cannabis Konsum durch Minderjährige. Diese Annahme wurde freilich bereits mehrfach widerlegt und nun kommt eine neue Studie aus Kalifornien rein, die von staatlichen Behörden höchstpersönlich erstellt ist und die statt mehr Kiffen erneut weniger jugendliche User von THC nachweist. Nach einer Cannabis Legalisierung kiffen weniger Jugendliche sagen Gesundheitsexperten in Amerika, während bei uns die üblichen Verdächtigen von Apotheke bis CDU/CSU ohne eigene Forschung das blanke Gegenteil behaupten.
Wie kann das sein und was kann etwa Bundesgesundheitsminister Lauterbach aus diesen aktuellen Untersuchungen für die Vorbereitung zur neuen Hanf Gesetzgebung mitnehmen?
Fakten zum Kiffen sprechen klare Sprache
Wohlgemerkt ein neues Rekordtief beim Cannabis Konsum junger Leute seit dem Jahr 2011 konstatieren die Behörden in Kalifornien und verweisen direkt auf die seit einiger Zeit an der Westküste der USA bereits durchgeführte Legalisierung von Haschisch und Marihuana. Hanf Produkte sind selbstverständlich nur für volljährige Erwachsene erlaubt, doch eine Normalisierung beim Gras schlägt laut Datenlage direkt durch und zeigt positive Begleiteffekte für den Jugendschutz. Ist Cannabis verboten, gehen die Leute auf den Schwarzmarkt und dort verkaufen Dealer ohne Skrupel auch an Minderjährige.
Gibt es hingegen eine Freigabe, kommen junge Leute schwieriger an Weed und die Untersuchung zeigt das am Beispiel von Highschool Studenten. Im absoluten Gegensatz zu den Fake News über angeblich mehr kiffende Schüler lässt Hanf legal die Konsumraten sinken – von 22% im Jahre 2019 auf aktuell 16%! Logisch ist das allemal, denn bekanntlich schmecken vor allem die verbotenen Früchte am besten und doch wird zumal in Deutschland ohne wissenschaftliche Substanz behauptet, dass Kids und Halbstarke beim THC für Erwachsene bald alle mit einer rauchenden Bong durch die Gegend laufen.
Zwar ist es menschlich nachvollziehbar, wenn gerade Parteien wie die CDU/CSU nach vielen Jahren in Verantwortung das völlige Versagen auf dem Gebiet der Drogenpolitik durch aufgeblasene Horror-Stories verschleiern wollen – Jugendschutz und Volksgesundheit hingegen brauchen zum Gras eine ehrliche Debatte.
Weniger Cannabis Konsum bei männlichen Schülern
Von gleich mal 26% in 2011 auf gerade mal 14% in 2021 etwa sinkt das Kiffen bei den Jungs, während die minderjährigen Mädels an der Highschool in etwa gleich viel Weed rauchen wie vor einem Jahrzehnt. Auch die Rasse hat offenbar Einfluss auf die Konsumgewohnheiten bei Haschisch und Marihuana, das mehr Schwarze einnehmen als Latinos, Asiaten oder eben weiße Amerikaner. Außerdem mag die jugendliche LGBT+ Gemeinde das Gras etwas mehr als die Heteros und wir können nur mutmaßen, ob das wie neulich in einer Studie aufgezeigt, etwas mit der verbesserten Fähigkeit zum Orgasmus beim Sex durch Cannabis zu tun hat.
Klar probieren jüngere Leute auch öfters aus was an Genussmitteln zu haben ist, aber allein der erschwerte Zugriff bedeutet faktisch mehr Aufwand beim Besorgen solcher Produkte. Hinter Behauptungen, die Eltern oder erwachsenen Freunde würden legales Weed an Minderjährige weiterreichen, versteckt sich deshalb ohne Zweifel eine ziemlich heimtückische Sicht auf die Welt und man kann zumindest vermuten, dass es Leuten wie dem bayrischen Gesundheitsminister Holetschek bei seiner Ablehnung einer Legalisierung weniger um das Volk als um die eigene Wahlklientel mit dem Bierkrug in der Hand geht.
Mögliche Ursachen für weniger Kiffen nach Hanf Legalisierung
Politiker ohne Sachverstand wie bei uns von der Union verlegen sich auf Hass und Hetze zum Hanf und merken oft gar nicht, wie lächerlich das rüberkommt zumal bei jungen Leuten. Als Gründe für sinkende Raten beim Konsumieren von THC und anderer Cannabinoide jedenfalls kommen vor allem der erschwerte Zugang in Frage – kein legales Fachgeschäft erlaubt Cannabis kaufen durch Minderjährige! In den Grasläden von Kalifornien gibt es eine strenge Ausweiskontrolle und die Behörden verhängen drastische Strafen gegen Inhaber, die sich in Ausnahmefällen nicht an die geltenden Regeln zum Jugendschutz halten. Auch die Pandemie rund um das Coronavirus kommt als Ursache in Frage, da sich in den Jahren 2020 und 2021 erzwungerweise viele Menschen alleine zu Hause wiederfanden und die Einsamkeit auch mit Marihuana bekämpften.
Mindestens stabil und in vielen Fällen absinkend präsentiert sich laut Fakten und Datenlage der Konsum von Cannabis nach einer Legalisierung und man muss wahlweise extrem böswillig sein oder schlicht inkompetent, um im Jahre 2023 gegenteilige Stories über das Kiffen zu verbreiten.
Die bundesdeutsche Ampelregierung aus SPD, FDP und Grünen sollte Studien wie die frische Erhebung aus den USA als Hinweis sehen, wie überfällig eine Freigabe auch bei uns ist und sich weder von hinterlistigen EU-Bürokraten noch von der Opposition etwa im Bundesrat verunsichern lassen. Karl Lauterbach kann auf mittlerweile eine ganze Reihe ganz ähnlicher Untersuchungen aus modernen Ländern verweisen und sollte den erlaubten Verkauf für Hanf Produkte angesichts solcher Zahlen eher noch beschleunigen, schließlich führen Verbote nachweislich zu immensen Schäden und gefährden neben der Jugend auch unzählige erwachsene Verbraucher, Wähler, Steuerzahler.
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