THC.Guide schaut diese Woche auch mal ganz konkret auf die USA, denn dort gibt es zwar Cannabis legal in einigen Bundesstaaten, aber das verheißt für Kiffer längst noch keine vollständige Entwarnung. In Kalifornien jedenfalls kämpfen die Behörden mit illegalem Hanf-Vertrieb, der allerorten aus dem Boden schießt, und wir haben uns die zirkulierenden Schreiben mal genauer angeschaut. Außerdem haben sich einige der weltberühmten amerikanischen Soldaten mit Legal Highs vergiftet, offenbar in der Annahme, es handle sich um echten Haschisch beziehungsweise Marihuana. In Texas hingegen wird über Cannabis als Medizin diskutiert, eine kleine Überraschung im Cowboyland, das bis dato vor allem große Steaks und noch größere Waffen als Ideale herausstellt. Demgegenüber ist Seattle im nördlichen Bundesstaat Washington schon viel weiter, wird dort doch gerade eine Generalamnestie für einstige Vergehen rund um Cannabis.
Kalifornische Behörden drohen illegalen Cannabis-Verkäufern!
Seit Anfang 2018 kannst Du zwischen San Francisco und L.A. vielerorts legal kiffen und im Zuge dieser Freigabe von Cannabis haben sich logischerweise auch viele einfach mal ohne Genehmigung operierende Hanfverkäufer an diese Entwicklung gehängt. Bekanntlich braucht es Lizenzen und nicht jedes County stellt diese sofort für Haschisch und Marihuana aus! Um den Wildwuchs im Hanfgewerbe zu bekämpfen, der Staat hat ja auch eine gewisse Aufsichtspflicht und möchte Steuern kassieren, wurden nun hunderte Schreiben verschickt an wahrscheinlich illegal operierende Unternehmen in Kalifornien.
Adressaten sind schnell eröffnete Dispensaries oder auch Lieferdienste, die vom Green Rush ein Stückchen abhaben wollen. Konkret wird mit harten Strafen in dem Behördenschreiben gedroht und ohnehin sind die Briefe nur ein erster Schritt in der Bekämpfung illegaler Cannabis-Firmen. Diese scheuen hohe Gebühren für eine Konzession, was verständlicherweise auch sanktioniert werden sollte. Was nützt eine Legalisierung von Cannabis, wenn der Staat die Qualitätskontrolle und Abgaben nicht effektiv durchsetzt?
Anti-Hanf Polizei greift durch
In Los Angeles wurden bis dato acht entsprechende Shops durchsucht, dabei kam es zu 35 Festnahmen. In der Stadt gibt es wohl um die hundert legale Unternehmen mit Hanf, dazu kommt ungefähr noch mal die dreifache Anzahl nicht erlaubter Cannabis-Verkäufer! Auch aus anderen Ecken von California werden solche Razzien gemeldet und Du solltest bei einer Kiffer-Reise nach San Francisco und Co unbedingt darauf achten, dass Du Haschisch und Marihuana in einem mit Lizenz versehenen Hanfgeschäft kaufst.
US-Armee vergiftet sich mit Legal Highs!
In North Carolina haben Soldaten der amerikanischen Armee offenbar eine wilde Drogenparty mit Legal Highs gefeiert und mehr als 60 Infanteristen mussten anschließend ins Krankenhaus eingeliefert werden! Zwei Soldaten sind sogar schon gestorben und der Skandal zieht verständlicherweise große Kreise in den USA. Aber was steckt konkret dahinter und warum wird in den Berichten dazu auch Cannabis kritisiert?
Ein tödlicher Drogencocktail
Die Untersuchungen laufen noch, aber ersten Klärungen zufolge haben die US-Krieger wohl Legal Highs in beträchtlichen Mengen per Vaporizer konsumiert. Wahrscheinlich haben die Verkäufer von synthetischen Cannabinoiden diese noch zusätzlich mit chemischen Zutaten besprüht und das Zeug hat wohl ausgesehen wie richtiges Marihuana! Auch hierzulande gibt es solchen Schund noch in manchem Head-Shop und im Internet und wir können Dir nur dringend vom Konsum abraten. Die Soldaten sind ja harte Jungs (und Mädels), aber alle Betroffenen klagen über massive Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelzittern und Halluzinationen, was selbst bei sehr starkem Haschisch und echten Hanfprodukten so gut wie nie vorkommt.
Cannabis-Öl im Fokus
Schon reden Experten von einem übergreifenden Problem in der Army. Die Soldaten würden sich die Legal Highs beschaffen, weil zum einen das Schmuggeln in die Kasernen bei diesem geruchslosen Stoff leichter ist, zum anderen aber auch von den Verkäufern eine vermeintliche Harmlosigkeit und sogar eine vielversprechende Mixtur mit Cannabis-Öl ausgewiesen wird! Anders gesagt: Die Amis verkaufen an ihre Truppe gepanschten Hanf! Das ist so ähnlich wie die Pillenbuden, in denen man sich vor Jahren ohne großen Aufwand ein Rezept für Oxycodon besorgen konnte – das Resultat dieser Geschäftemacherei lässt sich nun in der Opioid-Krise in den USA besichtigen. Es ist also angebracht, über neue und vor allem faire Reformen rund um Cannabis in der Armee nachzudenken, denn auch wenn einige gierige Amerikaner offenbar mal wieder nur den Dollar vor Augen hatten – eine mit Legal Highs verseuchte und geschwächte Truppe ist sicher in keinerlei Interesse!
Texas mit Trippelschritten zur Legalisierung von Cannabis?
Ganz ehrlich: Über Texas hat der THC.Guide noch nie berichtet! Cowboyhüte, Kirchen und Öl, das ist so in etwa die Trinität vor Ort und Hanf spielte hier fast gar keine Rolle. Lediglich in schweren Fällen von Epilepsie darf Cannabis als Medizin verwendet werden, aber nur mit 5 % THC! Das wurde nun endlich verbessert und dieser Tage öffnen die ersten drei Hanfgeschäfte. Doch Vorsicht: Die Behörden sind weiterhin strikt gegen jede Freigabe und vom CBD-Öl bis zum Gras auf Rezept ist in Texas jedes Produkt schwächer als in anderen Bundesstaaten! Kiffer-Reisen in diese Ecke der USA sind nicht zu empfehlen, es drohen harte Strafen, neugierige Blicke und immer der gnadenlose Sheriff mit dem Weltbild der 1950er Jahre.
Legal State Washington erlässt Generalamnestie für Hanf-Vergehen
Zum Abschluss unserer Cannabis-News der Woche aus den USA schauen wir nach Washington. Nicht die Hauptstadt, nein – dort werden Kiffer weiterhin gejagt und gilt als gefährliche Droge. Vielmehr geht es um den Bundesstaat Washington mit der vergleichsweise hübschen US-City Seattle. Die ist nicht mehr nur für Nirvana und Kurt Cobain bekannt, das ist ja auch ne Weile her, sondern heute besuchen viele Leute diese nordwestliche Ecke Amerikas, um legal Haschisch und Marihuana einzukaufen. Die Drogenpolitik ist dort nicht nur fair und garantiert höchste Qualität – auch die Kiffer selbst genießen rund um Seattle große Vorteile, die nun auch in einer umfassenden Entkriminalisierung selbst vergangener Straftaten Ausdruck finden.
Kiffer werden aus den Strafregistern gelöscht!
Rund eine Viertelmillion Vergehen zwischen 1986 und 2010 stehen zur Debatte. Konkret wird alles gelöscht, was für den Background der Leute problematisch wäre und das ist eine große Hilfe etwa beim Hauskauf oder beim Antrag auf einen Kredit. Anwälte und Justiz arbeiten eng zusammen, damit diese sehr lobenswerte Aktion schnell und reibungslos verlaufen kann. Schon gibt es Berichte auch aus Colorado, aus Kalifornien und Oregon, wo man an ähnlichen Löschungen für Hanf-Vergehen arbeitet. Freilich gilt das aber auch nur für Anklagen durch die Bundesstaaten selbst, während auf Bundesebene weiterhin Jeff Sessions und die Anti-Cannabis Ideologie Bestand haben.
Hinterlasse einen Kommentar