Das Thema Drogen spielt wohl in jedem Land auf der Erde eine Rolle, auch in Österreich. Dort wurde nun eine Umfrage durch britische Forscher durchgeführt, um zu erfahren, wie man sich in Österreich den Rausch verschafft. Von den 115.000 Personen, die an dieser Studie weltweit teilnahmen, gab es auch rund 4.800 Österreicher, die den britischen Forschern eine Antwort geliefert haben. Sicherlich haben die Antworten der Österreicher keinen repräsentativen Wert für die Gesamtbevölkerung im Bereich des Konsumverhaltens. Aber immerhin gibt es zumindest so einen kleinen Einblick, wie sich Österreicher berauschen. Alkohol, Cannabis, LSD und Kokain spielen bei den Österreichern eine Rolle und die Erfahrungen mit diesen Substanzen haben einige befragte Österreicher auch detailliert geschildert.
Alkohol ist sehr beliebt
Die meisten Österreicher, die an der Umfrage der britischen Forscher teilgenommen haben, gaben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten Alkohol konsumiert haben. Mit rund 95 Prozent der 4.800 befragten Österreichern ist das natürlich schon ein hoher Wert. In diesem Bereich haben die Umfragen Teilnehmer auch am detailliertesten über ihre Erfahrungen berichtet. So gaben viele Teilnehmer an, mit dem Konsum von Spirituosen selbstbewusster zu werden und auch deutlich mehr Energie zu bekommen. Beim Konsum von Wein oder Bier hingegen haben die Befragten eher die Erfahrung gemacht, dass sie müde und entspannter wurden. Geschildert wurden dabei allerdings nur die Erfahrungen, die Befragten im vergangenen Jahr gemacht haben. Obwohl viele der Befragten im vergangenen Jahr Erfahrung mit Alkohol gesammelt haben, spricht dies generell nicht für ein gefährliches Trinkverhalten bei den Österreichern. Denn im Vergleich zu den anderen Teilnehmerländern haben Österreicher scheinbar kaum ein problematisches Konsumverhalten beim Thema Alkohol. Allerdings hat die Studie auch gezeigt, dass etwa jeder fünfte Österreicher dennoch nicht ganz so häufig trinken sollte. Insbesondere bei jungen Österreichern unter 25 Jahren ist das Konsumverhalten von Alkohol eher sehr risikoreich angelegt. Dabei stechen besonders die jungen Frauen heraus, bei denen etwa ein Viertel nach den Standards der WHO gefährliche Menge an Alkohol konsumiert. Höhere Punktzahlen wurden demnach nicht nur dadurch verteilt, wenn die Befragten mehrmals die Woche Alkohol konsumierten, sondern auch dafür, weil sie Erwartungen nicht erfüllt haben, wenn sie getrunken hatten, manchmal einen Filmriss aufgrund des hohen Alkoholkonsums hatten oder aber öfters das Gefühl hatten, sie könnten nicht mit dem Trinken aufhören.
Allerdings ist es nicht wirklich festgelegt, ab wann Menschen wirklich einen problematischen Umgang mit Alkohol haben. Generell sagt man aber, dass es noch in Ordnung geht, wenn Frauen rund 16 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen, was in etwa einem Achtelliter Wein entspricht und wenn Männer rund 24 Gramm Alkohol täglich zu sich nehmen, was in etwa einem halben Liter Bier entspricht. Übrigens hat die Befragung durch die britischen Forscher auch ergeben, dass etwa ein Drittel der Österreicher gerne weniger trinken würde, wobei aber nur drei Prozent dieser Befragten dafür professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würde.
Cannabis bei den illegalen Drogen ganz weit vorne
Auch in Österreich ist Cannabis (noch) eine illegale Droge. Bei der Befragung durch die britischen Forscher hat sich im Ergebnis aber gezeigt, dass Cannabis in Österreich die weit verbreitetste Droge im illegalen Bereich ist. Der Suchtforscher Adam Winstock hat dabei festgestellt, dass etwa ein Fünftel der Österreicher bereits Erfahrungen mit Cannabis gemacht hat. Seiner Meinung nach liegt dieses Konsumverhalten darin, dass es auch geänderte rechtliche Rahmenbedingungen sowie neue Technologien gäbe, die für einen weniger schädlichen und sichereren Konsum beitragen. Darüber hinaus sieht Winstock in einer Legalisierung einen großen Vorteil. Denn seiner Ansicht nach wären dann sicherlich mehr Konsumenten mit einem schädlichen Konsumverhalten bereit, um sich Hilfe zu suchen. Damit dürfte der Suchtforscher bestimmt nicht ganz falsch liegen.
Vor dem Schlafengehen ist der Joint beliebt
Von den Befragten gaben übrigens die meisten an, dass sie am liebsten ihr Cannabis in einem Joint mit Tabak am Abend rauchen, also sozusagen eine Art Gute-Nacht-Joint zu konsumieren. Eher seltener nutzen die Konsumenten einen Vaporizer oder eine Pfeife für den Cannabiskonsum. Zudem zeigen sich die Österreicher in Sachen Absicht den Cannabiskonsum zu reduzieren im weltweiten Durchschnitt. So gab etwa ein Drittel der befragten Österreicher an, weniger Cannabis rauchen zu wollen. Von den Befragten konsumieren etwa sechs von zehn Personen täglich durchschnittlich weniger als ein Viertel Gramm Cannabis. Das ist in etwa ein Joint, wenn man bedenkt, dass sich mit einem Gramm Cannabis rund drei bis vier Joints machen lassen. Und nur jeder achte befragte Österreicher gab an, den ersten Joint innerhalb von vier Stunden nach dem Aufstehen zu konsumieren. Denn weitaus beliebter ist der Gute-Nacht-Joint, den sieben von zehn Befragten in den letzten beiden Stunden vor dem Schlafengehen konsumieren.
Bei Freunden wird scheinbar häufig eingekauft
Interessant ist auch, dass mehr die Hälfte aller befragten Österreicher ihr Cannabis das letzte Mal bei einem Freund gekauft haben. Nur rund 31,2 Prozent der Studienteilnehmer haben hingegen ihr Cannabis beim letzten Mal bei einem bekannten Dealer gekauft. Und sogar nur 9,2 Prozent kauften es bei einem unbekannten Dealer. Von den Befragten konsumieren allerdings auch einige Personen verschriebenes Cannabis. Denn 2,1 Prozent gaben an, das Cannabis beim letzten Mal in der Apotheke oder beim Arzt gekauft zu haben. Entgegen vieler Befürchtungen spielt das Darknet für den Kauf von Cannabis scheinbar keine große Rolle. Denn nur 0,4 Prozent der befragten Österreicher gab dies für den letztmaligen Kauf von Cannabis an.
Übrigens ist das Cannabis preislich gesehen in Österreich auch sehr attraktiv. Denn während in den nördlichen europäischen Ländern weit über zehn Euro pro Gramm hingeblättert werden muss, liegt der Preis in Österreich pro Gramm bei rund 9,80 Euro. Der globale Durchschnitt hierbei liegt bei 10,10 Euro, sodass das Cannabis in Österreich vollkommen einen Durchschnittspreis hat. In Kolumbien ist der Preis mit 0,80 Euro pro Gramm laut Studie übrigens am günstigsten.
Kokain nicht so beliebt
Beim Kokain sind die Österreicher eher zurückhalten. Denn nur vier Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal in der Woche Kokain zu konsumieren. Jeden Abend wird laut den Forschern so insgesamt etwa ein halbes Gramm Kokain von den Befragten konsumiert, sodass es jeden Abend etwa fünf bis sieben Lines sind. Im Alltag hat Kokain bei den Österreichern daher nicht wirklich eine große Bedeutung, was natürlich auch daran liegen kann, dass diese illegale Droge auch ziemlich teuer ist. So muss man in Österreich durchschnittlich 91 Euro pro Gramm für das Kokain hinblättern. Im globalen Durchschnitt liegt der Preis für ein Gramm bei etwa 76 Euro. Am teuersten ist es aber in Australien, wo man rund 214 Euro pro Gramm Kokain bezahlen muss. Mit vier Euro pro Gramm ist Kolumbien in Sachen Kokainpreis wieder am günstigsten.
Übrigens ist Kokain eine der gefährlichsten Drogen, besonders wenn es als Crack geraucht oder gespritzt wird. Denn von dieser Droge geht ein sehr hohes Suchtpotenzial aus und auch die Sterblichkeitsrate ist nicht gerade gering. Aber vielleicht ist auch das der Grund, warum Kokain in Österreich nicht wirklich beliebt ist.
LSD hat nicht das ganz große Suchtpotenzial
Während Kokain ein großes Suchtpotenzial mit sich bringt, ist dieses bei LSD vergleichsweise gering. Häufig wird LSD laut der Umfrage zum Entspannen und auf Feiern konsumiert. Generell geht von dieser Droge keine ganz so große Gefahr aus, wobei aber auch kleine Mengen LSD zu sehr starken Effekten beim Konsumenten führen können. Gefährlich wird es aber erst, wenn LSD mit anderen Drogen Substanzen dosiert wird oder aber in einer zu großen Menge konsumiert wird. Normalerweise wird das LSD auf ein Löschpapier geträufelt, was dann in den Mund gelegt wird. Etwa ein Viertel der befragten Österreicher zieht aber den Konsum in flüssiger Form vor, bei dem das LSD beispielsweise auf einen Zuckerwürfel getropft wird oder aber direkt ins Auge dieser Wert ist im Vergleich zum globalen Durchschnitt extrem hoch.
Beim ersten Kontakt mit LSD sind Österreicher durchschnittlich 21 Jahre alt, wie die Befragung ergeben hat. Konsumiert wird dabei mit Freunden, in der Natur, auf Partys oder auf Festivals. Mit einem Preis von rund 10,30 Euro pro Trip liegt Österreich im Mittelfeld der europäischen Länder. Zudem hat die Befragung der Forscher auch ergeben, dass Österreicher generell bessere Erfahrungen mit Magic Mushrooms gemacht haben, als mit LSD. Das liegt vielleicht auch daran, dass rund ein Prozent der Befragten schon einmal einen medizinischen Notfall nach dem LSD-Konsum hatte. Hingegen ist das Risiko bei den psychoaktiven Pilzen, also bei den Magic Mushrooms, fünfmal geringer, einen solchen medizinischen Notfall zu erleben. Das höchste Risiko, in einen medizinischen Notfall zu geraten, haben übrigens diejenigen, die Crystal Meth konsumieren. Diese Droge zählt schließlich nicht umsonst zu den weltweit gefährlichsten Drogen.
Quelle: www.globaldrugsurvey.com
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