Cannabismedizin Genussmittel

Beeinträchtigt Hanf als Genussmittel die Cannabismedizin? Wir schauen uns Herausforderungen an rund um die Legalisierung für Kiffer und Patienten (Bild von Stay Regular auf Pixabay).

In der Regel und auch in Deutschland kommt vor der Legalisierung von Hanf als Genussmittel erstmal die Freigabe der Cannabismedizin. Wenn freilich dann in freien Ländern wie USA und Kanada beiderlei Bezugsformen für Gras erlaubt sind, dann könnte das gerade Patienten mit deren speziellen Bedürfnissen benachteiligen, so eine neue Studie aus Übersee. Deren Vorleistung auf dem Weg zum Cannabis legal wird schnell vergessen und beim Preis, beim Angebot, beim Sortiment von Haschisch und Marihuana haben die Leute bei einer Therapie manchmal gegenüber klassischen Kiffern das Nachsehen. Wo liegen die Probleme und was könnte eine umsichtige, am Bürger orientierte Regierung auch in Deutschland nach dem hoffentlich baldigen Ende der Merkel-Zeit besser machen?

Preise für Hanf als Medizin und Genussmittel

Hier liegt schon mal eine grundsätzliche Herausforderung und damit meinen wir jetzt nicht den Umstand, dass in Deutschland der Dealer im Park das Gramm Gras oder Hasch für einen Zehner offeriert, während die Apotheke unverschämte 25 Euro abrufen darf für die Cannabismedizin! Wenn nämlich Patienten kein Rezept bekommen, weil sich der Arzt echauffiert oder die Kasse politisch willfährig die Kostenübernahme abnimmt, dann müssen kranke Leute im Hanf Fachgeschäft in Kanada genauso viel bezahlen wie bloße Kiffer. Bei uns ist das ähnlich, da viele Menschen wirklich leiden, trotzdem kein Gras bekommen auf Rezept und Bezahlung durch die Kasse, was ungemein hohe Kosten bedeutet für die Betroffenen.

Steuern auf Cannabis sind dann in Kanada immer gleich hoch, egal ob jemand das als Genussmittel kaufen will oder als Medizin. Damit ist Hanf übrigens das einzige Heilmittel im Land des Ahornblattes, das so bewertet wird. Eine absurde Situation, so ähnlich als wenn Paracetamol immer den gleichen Preis haben muss wie eine Flasche Schnaps – die Benachteiligung von Patienten ist also hier wie auch über dem Atlantik offensichtlich.

Sind alle Hanfsorten verfügbar?

Ein weiteres Problem und für kranke Leute entscheidend: Die passgenaue Behandlung mit Cannabis erfordert zum Beispiel bei Schmerzen ein anderes Pflanzenprofil und damit andere Hanfsorten als die Kur von Essstörungen – doch oft genug ist das dazu passende Gras eben schon ausverkauft, an Kiffer, die ebenfalls Hunger haben wollen oder eben einfach einen bestimmten Strain schätzen. Es gibt auch in Übersee leider keine Regelung, die Patienten bevorzugt, etwa durch das Bereithalten einer Mindestmenge Hanf bei Lieferdiensten, die zunächst an Menschen mit einem Rezept beziehungsweise einer medizinischen Indikation abgegeben werden soll! Hanf ist als Pflanze auch nicht endlos in jeder Form sofort reproduzierbar und wenn eine Sorte besonders gut wirkt und berauscht, zugleich aber therapeutisch hilft, besteht nicht selten eine Angebotsverknappung.

Potenz, THC-Level und die Frage nach der Dosis

Wenn jemand Eimer rauchen mag just for fun, dann ist das jedem selbst überlassen, aber natürlich sind Beschränkungen bei der Potenz ein zweischneidiges Schwert. In Kanada gibt’s zum Beispiel Konzentrate zum Inhalieren per Vaporizer, die haben nur 10 Milligramm THC maximal und das ist oft für eine therapeutische Dosis zu wenig oder auch zu viel. Der Markt adressiert mit seinem Sortiment aber gerade an genussfreudige Leute und bietet Produkte dafür an, was Patienten wieder einen Nachteil verschafft. Die müssen übrigens oft den Konsum auch direkt zugeben, beim Vermieter, auf der Arbeit und so weiter, während Kiffer das einfach nicht sagen – der Konsum findet ja eben nicht täglich und notwendig, sondern nur zum Spaß statt.

Wie geht’s weiter mit der Cannabismedizin?

Es braucht zweifelsohne eine faire Balance. Hanf ist kein Bier, es dient eben nicht nur dem Rausch und Vergnügen, sondern ist richtig angewendet eine optimale, natürliche Medizin. Die Konzentrierung der Unternehmen auf die unterschiedlichen Bereiche Genuss und Heilmittel ist deshalb wichtig, zumal wie eingangs erwähnt viel Länder ohnehin erstmal den Einstieg via Rezept probieren. Wir können aber schon sehen, dass die Industrie das austariert und viele Produkte sind vor allem für Cannabis Patienten vorgesehen wie etwa

  • Hanfcremes für die Anwendung über die Haut,
  • Patches und spezielle Pflaster,
  • Zäpfchen für die schnelle, schonende Abgabe der Cannabinoide und
  • spezielle Inhalatoren als Weiterentwicklung der heute schon sehr beliebten Vaporizer.

Dosierung und ein genauer Therapieplan sind damit problemlos möglich, die Wirkstoffe lassen sich zudem auch als Konzentrat aufbereiten und nicht jeder muss unbedingt direkt Grasblüten verdampfen. Ein Gleichklang beim Cannabis wäre daher wünschenswert und während wir dazu in Kanada nun auch Bemühungen sehen, bleibt in Deutschland unter Merkel erstmal alles beim Alten mit der Jagd auf Kiffer, Patienten, freie und kranke Bürger, die keine Lust haben auf die chemische Keule.

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