Ein bisschen länger dauert es rund um Haschisch und Marihuana im Land der aufgehenden Sonne, denn während die Verbündeten im Westen und sogar die ebenfalls ziemlich träge Bundesrepublik zunehmend die beliebten Cannabinoide legalisieren, sind in Japan noch viele ältere Herren besorgt. Zwar wird gesoffen in den Chefetagen bis zum Morgengrauen und die Teilnahme an solchem Gelage ist Pflicht, aber bei der Hanfpflanze setzt der Gesetzgeber in Tokio weiter auf Verbote. Weil aber die Fortschritte beim Erforschen von Gras so beträchtlich und nicht mehr übersehbar sind und die heimische Bevölkerung besonders schnell altert im Schnitt, könnte nun endlich die Freigabe vom Hanf als Heilmittel und damit von Cannabis auf Rezept in Japan erfolgen. Das wäre ein echter Quantensprung nach Jahren nicht einfach nur der Schikane von Kiffern – zwischen Osaka und Hokkaido müssen sich Cannabiskonsumenten sogar öffentlich zu ihrem Vergehen bekennen und die Gesellschaft um Verzeihung bitten! So schlimm ist die Lage nicht mal in Bayern und die neuen Vorschläge lassen zumindest schon mal die Patienten auf mehr Fairness hoffen.
Der Einstieg in therapeutisches Marihuana bei Epilepsie?
So sprach neulich jedenfalls der Minister für Arbeit, Gesundheit und Wohlfahrt in Japan und epileptische Anfälle sind auch wissenschaftlich schon sehr lange als Indikation für Cannabis auf Rezept angezeigt. Viele Studien verlaufen erfolgreich und es gibt bereits zugelassene Medikamente. Hier also beim Hanf noch von „Droge“ und „Rauschgift“ zu reden ist selbst der japanischen Regierung zu doof und der Fortschritt auf dem Gebiet der natürlichen Heilmittel könnte schnell kommen.
Schon in diesem Sommer soll die strenge Gras Gesetzgebung für die Japaner gelockert werden, die aktuell jeden Besitz und natürlich auch den Anbau von Cannabis mit harten Strafen bedroht.
Auf der Insel gilt das sogar für Blätter, Stängel und Wurzeln von Marihuana! Angeschoben wurde die Initiative zur Freigabe vom Hanf als Heilmittel übrigens im Rahmen der Gespräche beim jüngsten G7-Treffen, auch wenn Bundeskanzler Olaf Scholz wohl kaum die treibende Kraft für mehr Fairness und eine bessere Gesundheitsversorgung gewesen sein dürfte.
Zwischen Götterschrein und Joint: Cannabis als japanische Kulturpflanze
Im Land der aufgehenden Sonne erscheinen die aberwitzigen Strafen besonders grotesk, da Hanf viele Jahrhunderte lang fester Bestandteil gewesen ist etwa in der Küche oder eben als klassisches Heilmittel für unzählige Beschwerden. Nach der globalen Prohibition, die stumpfsinnige Priester in Sorge um die Schafe des Herrn von Amerika vorbereiteten und der sich ebenso hinterlistige Politiker umgehend anschlossen, mussten viele japanische Bauern das Cannabis anbauen vollständig einstellen – bis auf eine Ausnahme.
Die Religion des Shintoismus nämlich setzt auf Seile, die in den kunstvoll verschlungenen Tempeln und Schreinen aus Nutzhanf gefertigt sein müssen!
Entsprechende Ausnahmegenehmigungen für handverlesene Bauern werden zwar erteilt, diese jedoch zu regelmäßigen Urintests auf THC gezwungen. Ernsthaft behaupten die Behörden in Japan, man könnte bekifft werden bei der Ernte von Marihuana ohne THC-Anteil wie beim erlaubten Industriehanf und unter solchen Ansichten leidet jenseits der Wirtschaft wie üblich vor allem auch die Jugend im Land.
Gaming Branche lässt sich zur Anti-Hanf Propaganda einspannen!
Natürlich machen derzeit auch bei uns die Bierbrauer und Schnapsbrenner hinter den Kulissen Druck auf Politiker der Ampel Koalition und deren Zusage an die Wähler, das Cannabis umgehend für Erwachsene vollständig zu legalisieren – viele Studien konnten eindrucksvoll zeigen, wie der Konsum von Alkohol und Zigaretten als gefährliche Suchtgifte nach der Freigabe von Hanf schnell und deutlich zu sinken beginnt. Wer wacht schon gerne mit Kopfschmerzen und Übelkeit auf, wenn ein viel besser verträgliches Genussmittel legal zur Verfügung steht, das zudem als Heilmittel sehr gut erforscht ist?
Japaner und Japanerinnen müssen zwar nicht gendern, spielen aber sehr gerne Computer und zwischen Konsole und Smartphone gibt’s dort echt Kampagnen der Softwarehersteller gegen das Kiffen! Bekannte Figuren aus landesweit beliebten Games sind da plötzlich im TV zu sehen und berichten, wie schädlich und gefährlich Cannabis doch sei. So unverfroren gehts nicht mal bei uns in Deutschland zu und da werden dann regelmäßig Flyer und sogar die in Asien angeblich beliebten Masken mit entsprechenden Warnhinweisen wider das THC verteilt.
Wo Gefahr ist wächst das Rettende auch: Japans Pläne für die Freigabe von Cannabis auf Rezept sind nicht nur lobenswert und überfällig, sondern können die Stellung des Landes als echte Alternative zum aggressiven China in Ostasien sichern. Freiheit und Mitbestimmung gibt’s in Peking genauso wenig wie Cannabinoide. Die Zeiten, in denen Paul McCartney für 11 Jahre nicht einreisen durfte, weil bei ihm Gras im Gepäck gefunden wurde sind hoffentlich vorbei! Japans Regierung versuchte nach der Legalisierung von Weed in Kanada sogar mal, die dort lebenden Landsleute zum Verzicht beim Kiffen aufzufordern und angesichts solcher völlig überholten Ansichten sind die frischen Pläne für eine moderne Drogengesetzgebung mindestens auf medizinischem Gebiet natürlich ein Segen.
Selbst Ex-Beatles werden in Japan beim Cannabis hart bestraft.
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