Zwar ist Hanf eine wirksame Medizin und ein Rauschmittel, das vielen Menschen Entspannung schenken kann – doch natürlich kommt es dabei ganz entscheidend auf die Dosis an. Besonders potentes Cannabis mit hohem THC-Anteil wirkt viel stärker als das einstige Hippie-Gras und wer es übertreibt oder besonders empfindlich ist, der reagiert manchmal auch mit Übelkeit und Erbrechen. In den USA wird das als „Cannabis hyperemesis syndrome“ bezeichnet, kurz CHS. Aber wie verhält es sich mit diesem Phänomen genau und worauf solltet ihr im Zweifelsfall achten?
Magenkrämpfe wegen Haschisch und Marihuana?
Zumindest halten Experten und Forscher hier einen Zusammenhäng für möglich, wenn wie eingangs erwähnt besonders hohe und starke Dosen konsumiert werden. Es treten dann bei den Betroffenen Phasen mit Krämpfen und Erbrechen auf und obwohl es hier noch keinen einzigen untersuchten und damit bestätigten Fall gibt mit aussagekräftiger, dokumentierter Empirie, so lassen sich diese Belastungen ziemlich sicher auf das extrem starke Cannabis zurückführen. Bei den Amerikaner zirkulieren Grassorten, die haben um die 30% THC und noch mehr und selbst wenn wir Menschen als Säugetiere ein körpereignes Endocannabinoid-System zum Andocken von Hanf haben – die Natur hat uns logischerweise nicht vorbereitet auf die Spitzenzüchtungen oder gar brachial hochgetriebene Cannabinoide in Reinkultur!
Wie lässt sich die Hanf Hyperemesis nachweisen?
Wissenschaftler untersuchen CHC schon länger und haben dabei jede Menge Haare analysiert. Patienten in den Notaufnahmen von Ontario, die den Cannabiskonsum einräumten, wurden befragt und getestet. Das geschah im Abgleich mit Leuten, die wegen anderer Erkrankungen eingeliefert wurden und mit Leuten, die zwar gekifft hatten, dabei aber keinerlei CHC-ähnliche Symptome zeigten. Erstaunlicherweise war der THC-Level bei den Kiffern jeweils ungefähr gleich – doch stieg die Ratio des Tetrahydrocannabinol zum CBN als ebenfalls bekannten Cannabinoid bei den mit Bauchschmerzen belasteten Patienten massiv an. Damit scheint THC nicht der Verursacher zu sein und zugleich fungieren Bestandteile der Hanfpflanze wie das müde machende CBD offenbar als Gegenwirkung bei allzu hohen Dosen. Aber was ist dann der Grund für das zwanghafte Erbrechen einiger Leute nach dem Joint oder Vaporizer?
Derzeit werden hier in der Hanf Forschung zwei Ansätze diskutiert:
- Heilpraktischer Ansatz: Einige Personen haben möglicherweise zu viel Gift – Schwermetalle, Pestizide, Schimmelsporen – im Körper aufgenommen, so dass beim Kiffen das Cannabis quasi als Auslöser für Brechreaktionen dient, um den Organismus zu schützen,
- Neurochemischer Ansatz: THC reduziert die Wirkung der CB1 Rezeptoren bei einigen Kiffern, obwohl das Cannabinoid eigentlich aktiviert und übrigens als Medizin gezielt gegen Übelkeit verwendet wird – ein gegenteiliger Effekt, der die Betroffenen erbrechen lässt.
Ob also die seltsame Hyperemesis und die Übelkeit durch Cannabis wirklich durch THC und die hohen Werte hervorgerufen wird, ist fraglich und nicht mehr alleinige Erklärung für dieses Phänomen. Es ist ratsam, gerade als Anfänger und bei knalligen Konsumformen wie Eimer oder Bong auf nicht so starke Hanfsorten zu setzen. Wer empfindlich ist und mit Krämpfen reagiert, der setzt auf eine niedrige Dosis Haschisch und Marihuana, da bekanntermaßen in der jahrtausendelangen medizinischen Anwendung niemals in exorbitanter Menge verschrieben worden ist.
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