Im kalten, aber schönen Illinois am Ufer der Großen Seen ist Cannabis seit Jahresbeginn legal. Das gilt für den Hanf als Genussmittel und natürlich auch als Medizin. Nun jedoch stellt sich heraus, dass viele Fachgeschäfte für Haschisch und Marihuana von den Kiffern überlaufen sind und die Patienten gelegentlich zu kurz kommen. Lösen sollen das Problem bessere Öffnungszeiten für Hanfpatienten, hier sollen die Verkäufer ihre Prioritäten setzen. Als vor rund sieben Jahren Gras auf Rezept erlaubt wurde rundum Chicago, da wurde ein Zeitraum von 6 Uhr morgens bis maximal 20 Uhr erlaubt für den Laden mit dem Medizinhanf – nun aber dürfen die vergleichbaren Stores mit Cannabis als Genussmittel zwei Stunden länger öffnen! Diese Verzerrung ist Pfeffer und soll nun durch neue Regularien alsbald geändert werden in Illinois.
Hanfmedizin als Kernstück einer Legalisierung
Darauf weisen die betreffenden Politiker immer wieder hin. Die Freigabe von Cannabis geschieht zuvorderst aus medizinischen Gründen, damit die Menschen endlich die natürliche Option Hanf zur Verfügung haben gegenüber den chemischen Keulen aus dem Labor. Ein Gebrauch als Genussmittel ist zwar ok, aber darf nicht bevorteilt werden, schließlich handelt es sich bei den Patienten um Leute mit der Notwendigkeit für eine Therapie – bloßes Kiffen hingegen sollte die Bedürfnisse von Menschen mit Erkrankungen respektieren. So sprechen die Behörden in Illinois und heben die Unterschiede bei den Öffnungszeiten für Hanfpatienten schleunigst auf.
Verkauft eine Dispensarie als Cannabis Fachgeschäft allerdings an beide Gruppen von Interessen, dann sollten im Zweifelsfall folgende Personen bevorzugt bedient werden, etwa bei der Ausgabe besonders begehrter Hanfsorten:
- Patienten mit Rezept,
- Pflegekräfte,
- Teilnehmer an Entzugsprogrammen wie etwa dem „Opioid Alternative Pilot Program“, bei dem Cannabis gegen eine Suchterkrankung zum Einsatz kommt.
Bekanntlich dürfen Patienten in zwei Wochen rund 70 Gramm Gras kaufen, während die Genussfreudigen Kiffer lediglich 30 Gramm verkauft bekommen.
Nachschubprobleme und die Gleichberechtigung beim Cannabis
Unmittelbar nach der Legalisierung zum Jahresbeginn stellten sich in Illinois schon Knappheiten ein, die Nachfrage nach Haschisch und Marihuana ist gigantisch. Entsprechend weniger wird und wurde verkauft und dabei haben manchmal Patienten das Nachsehen. Mit der neuen Regelung steht nun fest, dass kranke Leute beim Cannabis das zweieinhalbfache verkauft bekommen als die simplen Kiffer und auch bei Sonderaktionen sollen die Fachgeschäfte den Hanfpatienten mehr entgegenkommen. So viel Sorgfalt von Seiten der Behörden ist natürlich lobenswert und ein pralles Gegenteil zu Deutschland, wo das Gras beim Arzt äußerst zögerlich verordnet wird und dann meistens in der Apotheke nicht mehr vorhanden ist, weil die Gesundheitspolitik bei den Importen mal wieder keine Lust hat zur seriösen und nachhaltigen Bestandsplanung.
Niedrige Steuern für Cannabismedizin: In Illinois müssen Hanfbauern 7% Steuern zahlen auf Transaktion und Käufer von Gras zwischen 10 und 25%, das hängt ab vom Produkt im Fachladen. Cannabispatienten jedoch sind nun von diesem Zuschlag befreit und müssen eine niedrigere Rate entrichten, egal welches Angebot sie gerne kaufen wollen! Eine noble Geste durch die Politik und für die gut 100.000 Patienten im Staat sehr hilfreich. Mit Gras Therapie werden übrigens in Illinois pro Monat durchschnittlich um die 25 Millionen Dollar umgesetzt.
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