Wenn Hanf legalisiert ist für erwachsene, freie Menschen, dann nimmt der Staat natürlich auch mehr Steuern ein. Was aber passiert mit diesen Abgaben, die ja nicht wieder nur zum Stopfen irgendwelcher Löcher in den Haushalten verwendet werden sollten? Einige Bundesstaaten in den USA mit einer fortschrittlichen Drogenpolitik zeigen, was möglich ist und stecken die Kohle beispielsweise in die Sanierung von Schule, in die Jugendarbeit oder die Cannabis Steuern wie gerade in Illinois auch zur Entschädigung von Minderheiten verwendet. Besonders die Schwarzen hatten ja zu leiden in den Vereinigten Staaten wie die Kiffer in Deutschland heute noch als geprügelte, ständig verdächtigte soziale Gruppen herhalten müssen für die Gewaltfantasien vieler Bierpolitiker. Freilich tobt bei uns noch der herbeischwadronierte „Krieg gegen Drogen“ unter dem Banner der korrupten Amigo Partei CSU und in den USA geht’s um faire, moderne Verfahren bei Haschisch und Marihuana – was könnten wir bei der Behandlung von Minderheiten in Übersee lernen?
Legalisierung und Kompensation beim Cannabis gleich wichtig
Die bloße Freigabe von Gras für Erwachsene hat viele Vorteile und ist deshalb außer in Europa und China ein echtes Erfolgsmodell. Zugleich legen Politiker aber wie beschrieben im schönen Illinois an den Großen Seen der USA Wert auf ein Zusammenspiel aller Elemente und natürlich gehören da Entschädidungen an besonders benachteiligte Personen mit rein. Schwarze leben in Chicago und co oft weiter in ziemlich heruntergekommenen Gegenden, haben meistens nur das Existenzminimum und werden vielleicht sogar strukturell benachteiligt.
Kiffer und Hanfpatienten lassen sich durchaus mit den Schwarzen in Amerika vergleichen. Wer mit Cannabis in Deutschland erwischt wird, dessen Biographie steht unter Beschuss – vom Arbeitsplatz über die Reputation bis hin zum Führerschein könnte durch die herrschende politische Willkür einfach mal so alles zerstört werden, was bisher leider durch alle Parteien außer vielleicht der FDP in den bundesdeutschen Parlamenten mitgetragen wird.
Ein Blick in Vororte und Kleinstädte wie etwa Evanstan in Illinois zeigt eine übelst beleumndete Gegend und dort wurden über Jahrzehnte in erster Linie Schwarze beim Kiffen verhaftet. Schätzungen zufolge betrugt der Anteil der Arrests in dieser Gemeinde etwa 70% Schwarze zu viel weniger Weißen und das obwohl die Inhaftierten gerade mal 16% der Bevölkerung stellen. Sicher haben davon viele Leute auch keine Lust auf harte Arbeit, aber eine grundsätzliche Disparität im ohnehin verwerflichen „War on Drugs“ ist nicht zu übersehen. Hanf legal kann und muss da einen Ausgleich leisten, auch wenn es möglicherweise noch fairer wäre die Diäten oder Pensionen der für dieses jahrzehntelange Unrecht verantwortlichen Politiker zu verwenden.
Wie funktioniert die Wiedergutmachung durch Hanf Steuern?
Der genannte Ort Evanston ist nicht die erste Stadt mit einem solchen Programm und die Behörden konzentrieren sich endlich mehr auf gleiche Lebensbedingungen aller Rassen im Land. Insgesamt sollen wohl in den nächsten zehn Jahren 10 Millionen Dollar verteilt werden, aus einem Topf, der mit 3% zusätzlichen Steuern auf Haschisch und Marihuana befüllt ist. In der Summe dürften da 25.000 einzelne Zahlungen für Betroffene rausspringen – bisher gingen öffentliche Fördergelder eben eher in Einrichtungen, die vor allem Weiße nutzen.
Andere Hilfsfonds in den Vereinigten Staaten kümmern sich beim Cannabis um Menschen, die immer noch im Knast sitzen wegen einer Pflanze, verurteilt als angebliche „Dealer“ wie heute nur noch in Deutschland und anderen bei der Drogenpolitik auf der dunklen Seite des Mondes befindlichen Staaten. Offenbar haben die Verantwortlichen von Joe Biden im Weißen Haus abwärts bis zum Beamten in der Gemeinde begriffen, dass das Unrecht gegenüber den Minderheiten nicht mehr aufrechterhalten werden kann und Hanf spieltauch an dieser Stelle eine gewichtige Rolle. Fragt sich nur, ob die Bundesrepublik ebenso eines Tages Entschädigungen zahlen wird für all die Kiffer und Hanfpatieren, die auch in diesen Tagen weiter permanent diskriminiert leben müssen?
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