In der Türkei gibt es nun einen Wandel im Umgang mit dem illegalen Hanfanbau. Denn wie nun bekannt wurde, wird der Hanfanbau in 19 türkischen Provinzen legalisiert, natürlich nur unter gewissen Umständen. Die Legalisierung soll auch bereits rechtskräftig sein. Aber was verbirgt sich eigentlich wirklich hinter dieser Legalisierung?
Für medizinische und wissenschaftliche Zwecke
Der Konsum von Cannabis bleibt in der Türkei weiterhin illegal. Dennoch hat das türkische Ministerium für Nahrungsmittel, Agrarkultur und Viehzucht nun den Hanfanbau in 19 Provinzen unter gewissen Umständen erlaubt. Der türkische Staat versucht damit scheinbar, dem illegalen Anbau vorzukommen und im eigenen Land das Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke anzubauen. Dass ausgerechnet die Türkei nun diesen Schritt geht, wo doch immer wieder davon berichtet wird, wie konservativ die Einstellung der Regierung sei, scheint schon etwas verwunderlich. Aber sicherlich hat man auch dort die Vorteile vom Hanfanbau im eigenen Land erkannt und natürlich die Vorteile, die man durch Forschung und therapeutische Zwecke durch das Cannabis haben wird.
Hürden für den Hanfanbau sind nicht klein
Es gäbe sicherlich keinen legalen Anbau von Hanf, wenn die türkische Regierung dafür nicht auch gewisse Voraussetzungen geschaffen hätte, die die Hanfbauern erfüllen müssen. Gut, solche Hürden bestehen sicherlich nicht nur in der Türkei, sondern sind auch aus anderen Ländern bekannt, wie zum Beispiel den USA. Denn auch dort ist der legale Anbau nur unter Auflagen erlaubt, zumindest in den Staaten, in denen es keine generelle Legalisierung von Cannabis gibt. In der Türkei sind die Hürden für die Bauern aber auch nicht gerade klein. Zunächst einmal gilt es für alle interessierten Bauern, sich beim zuständigen Ministerium um eine Erlaubnis für den Hanfanbau zu bewerben. Und erst im Anschluss einer erfolgreichen Bewerbung würde dann eine dreijährige Erlaubnis für den Hanfanbau ausgestellt werden. Zudem brauen wohl auch alle Bauern für die Erlaubnis zum Hanfanbau eine beglaubigte Erklärung, in der jeglicher Zusammenhang mit Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz ausgeschlossen werde. Denn nach wie vor gilt in der Türkei, dass der Genuss von Cannabis generell verboten ist und auch der Handel sowie der Anbau. Und wer sich nicht daran hält, dem droht eine Strafe von bis zu zwei Jahren Gefängnis.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Um sicherzustellen, dass auch wirklich kein Anbau für private Zwecke von Bauern durchgeführt werde, soll es demnach auch Kontrollen geben. So soll es wohl einen Monat vor der Ernte der Hanfpflanzen zu strengen Kontrollen der Bauern kommen. Mitarbeiter des zuständigen Ministeriums sollen daher mindestens einmal die Hanfbauern kontrollieren und alles auf die Richtigkeit überprüfen. Aber auch diese Kontrollen sind sicherlich kein türkisches Phänomen. Zudem sollen die Hanfproduzenten wohl auch dazu verpflichtet werden, alle Reste der Pflanzen nach der Ernte zu vernichten. Die türkische Regierung wolle damit angeblich bezwecken, dass auch die kleinsten Reste der Hanfproduktion nicht auf den Schwarzmarkt gelangen können. In diesem Zusammenhang soll es aber auch möglich sein, dass die Cannabisbauern sogar überwacht werden dürfen, damit eventuelle Verbindungen zum Schwarzmarkt direkt aufgedeckt würden. Dieser Schritt ist sicherlich ein Kritikpunkt und dürfte für einige Bauern eher abschreckend wirken, gerade in diesen Zeiten in der Türkei.
Anbau nicht in allen Provinzen erlaubt
Warum der Anbau von Hanf nicht in allen 81 türkischen Provinzen unter Auflagen erlaubt ist, wissen wohl nur die türkische Regierung und das zuständige Ministerium für Nahrungsmittel, Agrarkultur und Viehzucht. Denn bislang haben nur Bauern in 19 Provinzen die Möglichkeit, eine Lizenz für den Hanfanbau zu beantragen. So können sich die Bauern in den Provinzen Amasya, Antalya, Bartın, Burdur, Çorum, İzmir, Karabük, Kastamonu, Kayseri, Kütahya, Malatya, Ordu, Rize, Samsun, Sinop, Tokat, Uşak, Yozgat und Zonguldak um eine Lizenz bewerben. Ausnahmen von der Regel sind aber auch in der Türkei möglich. In ganz speziellen und wissenschaftlich relevanten Fällen sei es so auch möglich, eine Lizenz für den Hanfanbau in einer anderen Provinz zu bekommen.
Ferdi
21/10/2020 um 9:16 am UhrGuten morgen .mich interessiert dieser Artikel sehr .Ich besitze in der Provinz Antalya Land ,hab erst Anfang des Jahres dieses Thema entdeckt. Ich fahre im nächsten Monat in die Türkei,um mir vor Ort die Lage anzuschauen. Ich möchte dort eine Firma gründen, besitze auch die türkische Staatsbürgerschaft und bin nicht vorbestraft. Wisst ihr ,die kompletten Voraussetzungen bzw habt habt ihr Infos für mich ,wie ich das an besten in Erfahrung bringen kann? Mfg
Hallo,
die Türkei fördert den Anbau von Cannabis in bis dato 19 Provinzen – allerdings braucht es eine Lizenz, da die Zucht nur für medizinische Zwecke erlaubt ist. Bitte bringe dich auf den neusten Stand und wende dich an das Landwirtschaftsministerium: https://www.tarimorman.gov.tr/Sayfalar/EN/AnaSayfa.aspx
Ani
26/06/2019 um 8:30 pm UhrHallo,
ist es erlaubt ADREXOL CBD ÖL 10% mit in die Türkei zu nehmen ? In Deutschland ist es in der Apotheke frei käuflich .
Es ist ein Nahrungsergänzungsmittel.
Liebe Grüße
Ebabil
10/01/2019 um 10:51 am UhrSehr interessanter und informativer Beitrag. Danke.
Musti E.
30/07/2017 um 12:10 pm UhrIn der Türkei darf nicht gedealt werden und auch nicht konsumiert werden, da es in der Türkei sehr viel Mist gibt, was als Cannabis dem Konsumenten angedreht wird. Der Staat weiß das und ist deshalb auf die Jagd der Fake-Cannabis-Dealer. Und darum wurden auch, für medizinische und wissenschaftlichr Zwecke, in 19 Provinzen der Hanfanbau erlaubt. Und wenn die Wissenschaftler der Regierung nachweist, dass das Cannabis eine heilende Wirkung auf einige Krankheiten hat, dann wird der Staat es auch “bedingt” legalisieren.
Sedo
06/06/2017 um 11:36 pm UhrHallo,
das ist die Flagge von Tunesien und nicht von der Türkei
Hallo Sedo,
vielen Dank für den Hinweis. Da ist uns ein Fehler unterlaufen. Wir haben die Flagge getauscht!
Grüsse