Seit kurzem verfügt nun auch Deutschland über eine interdisziplinäre Sammlung von Daten zum Heilmittel Hanf und erfasst werden beispielsweise Studien und Einsatzgebiete für die Cannabinoide. Als Macher fungieren eine Hochschule und ein aktiver Verein, der sich für Haschisch und Marihuana in der Medizin einsetzt. Aufgrund politischer Schikane und Kungeleien in der Wirtschaft etwa bei Apotheken gibt es hierzulande viel zu wenig Weiterbildung zum Gras, finden interessierte Ärzte wie Patienten nur nach langem Suchen in Eigenrecherche die nötigen Auskünfte über eine mögliche Verschreibung von THC und anderen Inhaltsstoffen aus der Hanfpflanze. Dadurch soll sowohl die Behandlung beim Doktor besser wie auch die Forschung zum Weed einfacher werden. Wir haben uns die rund um Medizinalhanf schon jetzt eindrucksvoll umfangreiche Datenbank mit dem schönen Namen INDICA mal angeschaut und hier ein paar Besonderheiten für Euch zusammengestellt.
Hochschule Merseburg und Berliner Cannabis Hilfe e.V. übernehmen staatliche Aufgaben
Eigentlich sollte sich um eine solche Sammlung medizinischer Daten zum Cannabis jemand wie Karl Lauterbach oder wenigstens einer seiner bezahlten Diener im Gesundheitsministerium kümmern, doch dort geht’s bekanntlich ausschließlich um Eventualitäten rund um das Coronavirus. Also müssen mal wieder private Initiatoren und Forschungsanstalten die Lücke schließen, was in Deutschland leider in vielen Bereichen auch jenseits vom Medizinalhanf zu einer Art Regel geworden ist.
Bestes Beispiel für die Weigerung von Behörden, sich endlich klar und deutlich und vor allem auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft um eine Regulierung beim Gras zu kümmern ist die illustre Story mit dem nicht berauschenden CBD-Öl.
CBD nämlich wird in der BRD und in der EU als angeblich „neues“ Medizinprodukt und Nahrungsergänzungsmittel betrachtet, für das es immer eine besondere Zulassung braucht! Auf diese Weise schafft man sich Zuständigkeiten, die faktisch gesehen überhaupt nicht nötig sind – wenn es einfach nur Regularien für Herstellung und Vertrieb gäbe! Aber gut, wir kennen solche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für hochdotierte Beamte ja auch durch Vorschriften für die Krümmung von Gurken und ähnlichen Aktionen.
Cannabis als Heilpflanze umfassend erforschen und anwenden
INDICA nun hat das Ziel, die uralte Pflanze Hanf besser zu erfassen und dabei alle Daten zu sammeln, die für eine adäquate Behandlung durch Ärzte erforderlich sind. Es nützt nämlich gar nichts, wenn Politiker und Medien bei uns immer nur von „Hasch“ und „Rauschgift“ reden, während zugleich in modernen Ländern die Krebstherapie auf Cannabis setzt und Patienten Linderung erfahren durch Inhaltsstoffe, die exzellent untersucht sind. Es geht deshalb um eine bürgernahe, verständliche, stetig aktualisierte Plattform für das Heilmittel Gras und eine in Zukunft hoffentlich auch bei uns umfangreiche Wissenschaft zum Marihuana.
Fragen nach der besten Hanfsorte bei Übelkeit werden künftig auf der Plattform genauso angegangen wie eine explizit fachübergreifende Zusammenarbeit der Forschungsdisziplinen.
Pharmakologische Besonderheiten von Cannabis werden erläutert und vielleicht schauen dort ja auch mal die Apotheker rein, die regelmäßig mit dem Mörser Grasblüten zerstoßen und dabei wertvolle Trichome kaputt machen in der Annahme, man müsse die natürlichen Produkte für saftige Zuschläge bei der Abrechnung immer noch ein bisschen „bearbeiten.“ INDICA dürfte den Notstand in der Bundesrepublik beim Verständnis der Cannabinoide also zumindest ein bisschen beheben und die Plattform mit ihrer Datensammlung steht allen Interessierten offen.
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