Ist Deutschland eigentlich die rote Laterne der Länder, die den Anbau von Industriecannabis gestatten und dabei einen THC-Grenzwert festlegen? Die Bundesrepublik steht hier bei nur 0,2%, die USA bei 0,3% – doch Italien schafft gleich mal 0,5% beim vor wenigen Tagen endlich für den Verkauf erlaubten Nutzhanf. Bekanntlich eignet sich dieses Gras nicht zum klassischen Cannabis Konsum, wohl aber als Ausgangsstoff zum Beispiel für das begehrte CBD-Öl als nicht berauschender, körperaktiver Komponente in der Hanfpflanze. Italiens Bauern und Grasverkäufer litten monatelang an der wie so üblich bewusst ungeregelten Rechtslage. Kaum war der ansonsten wackere Salvini weg aus dem Innenministerium, da ging es voran mit der dringend erwarteten Klärung. Kommt unser CBD also auch bald vom europäischen Nachbarn im Süden?
Parlament stimmt der neuen THC-Höchstgrenze zu
Gut so, schließlich satteln viele Bauern derzeit um auf den ergiebigen und nicht sonderlich kompliziert zu züchtenden Nutzhanf. Sie alle wussten nicht so recht, was Phase ist bei diesem Cannabis, denn unter Salvini gab es wie beschrieben keine Klärung. Nun ist Italien nicht gerade immer korrekt bei der Wirtschaft und sicher wird die Mafia im Süden auch ohne Genehmigung große Plantagen mit Marihuana betreiben – allein das Parlament in Rom machte gerade den Weg frei für die fetzigen Cannabisprodukte.
Tabakläden zum Beispiel und natürlich die einschlägigen Shops für alles rund um Hanf sind erleichtert. Wir kennen die brutale Vorgehensweise der politisch instruierten Polizei gerade in Bayern und überall in Deutschland, wenn es um eine Razzia gegen Cannabis Geschäfte geht. Solcherlei ist in Italien nun unwahrscheinlich, weil der erlaubte Grenzwert beim THC von 0,5% schlicht einfacher einzuhalten ist als die idiotisch geringen 0,2% hierzulande. Beim Mischen und Extrahieren, Aufbereiten und Abfüllen kann schon mal auch ein Tausendstel mehr drin sein vom THC und während Italien hier realistisch rangeht, bleibt in Deutschland ganz bewusst viel Raum für Willkür.
Salvini und die Cannabis Hexenjagd…
…ist mit der Demission des Lega Nord Chefs und Ex-Innenminister erstmal vorbei. Auf anderen Gebieten hat Matteo Salvini zwar viel Gutes getan und Italien sicherer gemacht, doch von Cannabis hat er keine Ahnung und setzt wie alle Politiker seines Schlages auf die alten Drohgebärden. Seine Truppen terrorisierten wie auch in Deutschland die Polizisten des Markus Söder das Kleingewerbe rund um Hanf, nervte damit verständlicherweise auch die Agrarwirtschaft im Ganzen. Auch wollte er am liebsten alle Shops schließen, die mit dem Nutzhanf und den daraus verfügbaren Produkten wie eben dem beschriebenen CBD-Öl Handel treiben.
Eine Verzehnfachung des Anbaus von Nutzhanf: In knapp fünf Jahren hat sich das Cannabis Outdoor Growing in Italien um das Zehnfache erhöht von in 2013 gut 400 Hektar auf derzeit mehr als 4000 Hektar Anbaufläche! Das hob die Agrarlobby hervor in einer ersten Stellungnahme, nannte Salvinis Treiben eine Hexenjagd (das Wort wird auch gerne von Trump verwendet), die zum Einbruch beim Umsatz und zur Entlassung unzähliger Arbeiten auf den Cannabisfarmen führte. Ob das der Einstieg ist beim Marihuana in Italien in den Ausstieg der gescheiterten Drogenpolitik der vergangenen Jahrzehnte?
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