Auch für Cannabis und Kiffer war das eine spannende Nacht: Vor wenigen Stunden gab der schneidige Christian Lindner von der FDP bekannt, dass die Liberalen die seit Wochen andauernden Sondierungen für eine Jamaika-Koalition abbrechen, es wäre schließlich besser „nicht zu regieren als schlecht zu regieren.“ Was bedeutet das für die Legalisierung von Cannabis? Immerhin hatten die sondierenden Parteien eine Freigabe und Entkriminalisierung, mindestens aber eine Verbesserung der Versorgung mit Medizinalhanf und sogar digitale Verschreibung in Aussicht gestellt.
Cannabis-Petition beim Bundestag eingegangen
Während sich die Parteien um Posten zankten und nichts taten, ist nun eine aktuelle Petition für die Legalisierung von Haschisch und Marihuana eingegangen. Unter der Nummer 73900 argumentieren die Verantwortlichen für eine Freigabe mit den üblichen Argumenten und auch wenn Petitionen in der Regel als echte, tatsächliche Anliegen der Bürger von den vorgeblichen Volksvertretern meistens ignoriert werden, zeigt die Eingabe doch ein massives Interesse an einer neuen, fairen Rechtslage für Kiffer. Allein schon die zahlreichen Unterschriften, die für eine Petition nötig sind, haben die Bedürfnisse der Bürger ziemlich deutlich zum Ausdruck gemacht.
Gut möglich, dass sich eine Jamaika-Koalition diese Petition zu eigen gemacht hätte, aber nun sind die Sondierungen gescheitert und es gibt Rufe nach Neuwahlen, ja sogar eine Minderheitsregierung von Merkel und ihren Genossen wird ins Spiel gebracht. Faktisch wird sich deshalb in den nächsten Wochen und Monaten erst mal nichts tun in puncto Hanf, dafür ist die CDU und sind die aktuellen Konstellationen schlichtweg nicht in der Lage! Müssen Kiffer also nun weiter warten oder gibt es doch Hoffnung?
Haschisch und Marihuana auf dem politischen Tableau
Zugleich müssen wir aber auch erkennen, dass Cannabis zum ersten Mal überhaupt präsent war im Zuge von Verhandlungen der Parteien und mancher wird gelacht haben, als die Rede von einem Joint war, den sich einige Politiker wohl nach mancher harten Sondierungsrunde gönnen wollten (Hinweis: Diese Pressekonferenz solltet Ihr euch mal ansehen, das zeigt recht gut, wie arrogant und abgehoben die Parlamentarier auftreten! Würden wir von einem Joint reden und den dann auch noch rauchen, dann wäre gegebenenfalls gleich die Polizei am Start, doch in Berlin und im Bundestag wird offenbar gekifft, was das Zeug hält).
Jede künftige Bundesregierung, egal wie sie aussieht, wird sich mindestens um Cannabis als Medizin bemühen müssen. Wissenschaft, Ärzte und natürlich die Patienten und Kiffer selbst machen weiter Druck, das Thema ist publik und es braucht nur eine politische Initiative, um die Lage entscheidend zu ändern. Wir sind also nicht so weit weg von einer Legalisierung, wie es nach dem Scheitern der Verhandlungen vielleicht auf den ersten Blick ausschaut! Und Neuwahlen? Schwer zu sagen, was das für Kiffer bedeuten würde, möglicherweise schneidet dann die AFD noch besser ab und das ist für Hanf-Freunde keine so gute Partei. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass FDP und Grüne ein paar Pünktchen mehr bekommen und dann noch stärker pro Cannabis argumentieren könnten – es bleibt also spannend!
Claudia P
29/01/2019 um 2:03 pm UhrEs ist doch tatsächlich so das wir ein Volk von unmündigen Bürgern sind. Mit welchem Recht wird mir verboten Natur zu mir nehmen zu dürfen. Cannabis würde mir so viel weiter helfen aber statt dessen ist es einfacher einem Schmerzpatienten Tramal zu verschreiben. Es steht ja schließlich die Lobby dahinter. Und weil ich Tramal bekomme hat sich Cannabis für mich erledigt. Es ist auch egal ob mir die tägliche Dosis überhaupt noch hilft.
Und genau auf diesem Weg werde ich dazu gezwungen kriminell zu werden. Steht es dem Schmerzpatient nicht zu ohne Schmerzen leben zu dürfen?
Nicht nur die Schmerzen werden durch Cannabis gelindert bzw. abgestellt sondern was ganz wichtig ist, die Lebensqualität wird enorm gesteigert.
An Cannabis sind noch keine Jugendlichen nach einem Joint gestorben, vom Alkohol aber schon einige. Und nicht nur Jugendliche sind dran gestorben sondern auch viele Erwachsene.