Neben Amsterdam war zweifellos Jamaika viele Jahre ein Sehnsuchtsort für Kiffer und auch so mancher an der Hanfmedizin interessierte Patient hat früher schon den Weg nach Kingston und Co auf der Karibikinsel gefunden. Nun freilich ändert sich die Bewertung von Haschisch und Marihuana rechtlich immer mehr und die vielen Cannabisbauern auf Jamaika, die bis dato illegal Gras züchten, sollen nun nach dem Willen der Regierung ihre Produkte legal in den Markt speisen dürfen. Damit möchten die Politiker der Branche und überhaupt der Landwirtschaft eine Chance geben für einen möglichen Boom, der sich mit Cannabis wirtschaftlich verfestigen lässt. Aber wie soll das gehen nach Jahrzehnten der Illegalität? In den USA bleiben nicht weniger Züchter erstmal im Verborgenen, weil die Anbaulizenzen so teuer sind und auch die Steuern enorm hoch – kann Jamaika hier den Schwarzmarkt beim Outdoor anbauen effizienter austrocknen?
Was steckt beim Hanf hinter dem Alternative Development Programm?
So lautet der Name der politischen Initiative gegen den Cannabis Schwarzmarkt und konkret sollen die Hanfbauern finanzielle Hilfe bekommen so wie technischen Support für die legale Zucht. Schon in 2020 möchte man damit den Großteil der illegal produzierenden Bauern ausschalten und sich qualitativ als ein Anführer weltweit bei Hanfsamen und Marihuana entwickeln. Wer bis dato Gras heimlich anbaute und Dealer verkauft hat, der soll das nun im Rahmen einer Freigabe tun und den Markt für Cannabismedizin mitbeliefern, meint jedenfalls der zuständige jamaikanische Minister für Landwirtschaft, Industrie und Fischfang.
Ein Stück vom Kuchen: Sicher spekuliert Jamaika auf einen Teil der Einnahmen, die rund um Cannabis weltweit zweistellige Milliardensummen generieren, dank immer neuer Länder mit Hanf legal zulegen – hier sieht sich die Karibikinsel im Prinzip wie ein altes, hochwertiges Weingut, das nun in den Markt einsteigt und von vielen Kunden vielleicht eine Art Treueprämie erwarten kann. Auch steht natürlich der riesige Markt in Nordamerika im Blick der jamaikanischen Züchter und Politiker.
Warum erhofft sich die Regierung beim Cannabis gute Möglichkeiten?
Neben finanzieller Hilfe, die auch unsere Bauern in der EU bekommen für ihre Produkte, geht es auf Jamaika oftmals um grundlegende Ausstattung für mehr Professionalität. Das betrifft eine umsichtige Bewirtschaftung der Böden genauso wie das Arbeitsrecht und weil in der Karibik meistens die Sonne scheint, gelten die Wachstumsaussichten für Haschisch und Marihuana als ausgezeichnet. Dazu sind die Banken auf Jamaika offen für Transaktionen, könnten so also eine Brücke in die USA bieten, wo Geldhäuser dank der unveränderten Illegalität von Cannabis auf Bundesebene das Hanfbusiness außer vor lassen bei Krediten und sonstiger Unterstützung.
Schon im vergangenen Jahr wurden die ersten legalen Gras Exporte durchgeführt und zwar nach Kanada. Geplant ist auch ein intensiver Hanf Tourismus, den es zwar schon seit Ewigkeiten und dank Bob Marley gibt, doch das Ganze soll professionalisiert werden wie eine blankgeputzte Dispensarie im Stadtzentrum von Chicago. Jamaika rechnet sich gute Chancen aus gerade bei der Verbesserung der Chancen für die Landbevölkerung und wir sind gespannt, wie man bei Aspekten wie Forschung und Entwicklung abschneidet – Cannabis als Wirtschaftsmodell funktioniert nur mit der nötigen Ernsthaftigkeit und einem zuverlässigen Arbeiten, was in der Karibik zumindest bisher nicht immer wirklich garantiert ist in vielen Ländern.
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