Einige Kiffer wissen gleich Bescheid, andere hatten noch nie einen Durchhänger: Ein leichter Schleier vor den Sinnen, dazu vielleicht Kopfschmerzen oder Müdigkeit – bei einem Cannabis Hangover werden überwiegend milde und eben eher seltene Begleiterscheinungen berichtet, so dass die ganz große Katerstimmung wie nach dem Saufen beim Kiffen eben nicht aufkommt. Schauen wir uns dieses Phänomen mal wieder an, es gibt aktuelle Studien und gerade in diesen Tagen mit der Quarantäne konsumieren manche Leute vielleicht auch ein bisschen viel vom Gras, das kann dann schon mal auch am nächsten Tag noch spürbar sein.
Wie ist die Studienlage zum Hangover nach dem Kiffen?
Natürlich forscht die Wissenschaft hier erst seit Kurzem intensiver, Cannabis war ja lange Zeit verboten auch in Übersee wie heute noch in Deutschland unter Merkel und Spahn und so müssen wir die Archive nach Hangover Studien durchschauen. Mitte der 80er Jahre etwa wurden 13 Männer mit Marihuana versorgt, die mussten nach dem Kiffen Aufgaben lösen und das wurde am nächsten Tag nach ausreichend Schlaf wiederholt. Offenbar waren dann die mit Cannabis untersuchten Leute ein wenig müde oder unkonzentriert, doch sind das wie beschrieben praktisch Laborbedingungen – ein Spaziergang nach dem Joint, aber vor dem Schlafengehen oder sonstige Rituale fanden keine Berücksichtigung, auch macht natürlich die geringe und ausschließlich männliche Teilnehmerzahl jetzt nicht die ganz große Empirie aus in der Untersuchung.
Ende der 90er Jahre nun wurden wieder zehn Männer gecheckt, doch es ging um die Menge beim Kiffen und die Wissenschaftler konstatierten schon, dass ein oder zwei Joints weniger spürbar sind in puncto Hangover als eben der 20mal konsumierte Eimer! Auch diese Studie ist zu klein, na klar, aber der erste Hinweis in puncto Dosis und Volumen ist hilfreich für die Beurteilung der durch Cannabis ausgelösten Katerstimmung. Höhere Konsumraten führen zum Hangover – diese Aussage findet sich dazu auch im privaten Kreis und Berichte verweisen ebenfalls auf Cannabis zum Essen und Trinken, etwa wenn die Space Cookies oral eingenommen für einige Stunden ihre volle Potenz entfalten.
Was könnte einen Cannabis Hangover verursachen?
Alle Anzeichen richten auf eine Überdosierung: Hanf ist zwar je nach Sorte immer eine beim Wirkprofil einzigartige Pflanze, doch der Bestandteil THC ist unterschiedlich hoch – das Tetrahydrocannabinol nun sorgt für den Rausch und bei hohen Mengen wohl auch für den Kater nach dem Kiffen. Hier stehen seit einiger Zeit auch Konzentrate wie Wachs und Splitter im Fokus, die bieten in den USA und Kanada Kartuschen mit purem THC befüllt und wer hier zu oft am Vaporizer saugt, den wird die Dosis auch entsprechend niederknüppeln.
Alkohol zum Vergleich: Wer jetzt aufschreit und den sich freilich bald lichtenden Nebel im Kopf der Kiffer mit der Höhle vergleicht, sollte mal bei Schnaps und Bier und deren Nachwirkungen reinschauen – was von der CSU etwa auf dem Oktoberfest als Maßstab gepriesen wird, das führt am nächsten Morgen unter anderem zu Übelkeit mit Erbrechen, Schmerzen bis in die letzte Sehne, Dehydrierung und Gedächtnisstörungen und diese Effekte lassen sich nun wirklich nicht mit einer Katerstimmung nach dem Genuss von Cannabis vergleichen. Alkohol trinken heißt sich bewusst wegen der zu erwartenden Wirkung zu vergiften, doch beim Hanf handelt es sich dank der Cannabinoide um ein Gewächs, das über unser körpereigenes Endocannabinoid-System andocken und die fürs Kiffen bekannten Empfindungen auslöst.
Trockener Mund: Kann Cannabis eine Dehydrierung auslösen?
Trinken ist beim Konsum von Hanf wichtig, das spült und entlastet die Schleimhäute gerade beim Rauchen oder Verdampfen von Gras. Und weil viel Leute nach dem Joint einen trockenen Mund haben, geht jeder gleich von Dehydrierung aus – doch empirisch wissenschaftlich gibt es dafür keinen Beweis! Ein trockener Mund hat zu tun mit einem verminderten Fluss der Speichelflüssigkeit, weil das hat zu tun mit der Bindung von THC an den Speicheldrüsen, ist aber nur temporär und ein generelles Austrocknen ist ausgeschlossen. Rauchen auch von Zigaretten freilich reduziert Feuchtigkeit etwa der Haut. Grundsätzlich ist es aber sehr ratsam, während und nach dem Kiffen immer ausreichend zu trinken, am besten Wasser, Tee oder ungesüßte Drinks, das sorgt für ausreichend Hydrierung in jedem Fall und vermeidet den trockenen Mund.
Was können wir gegen den Hanf Kater noch tun?
Die schon hier weiter oben beschriebenen Symptome von trockenen Augen bis Nebel im Hirn lassen sich leicht kurieren. Wenn ihr also morgens aufwacht und euch etwas groggy fühlt von den Joints, dann raten wir zu
- Bewegung an der frischen Luft, egal ob Sport oder Spaziergang,
- eine kalte Dusche,
- ein reichhaltiges und mit Obst verziertes Frühstück plus Tee, grün oder Kamille und
- für alle die es mögen Koffein – die Tasse Kaffee hilft bei allerlei Formen von Hangover.
Schmerzt hingegen der Schädel, dann gehen auch kalte Wickel und Schläfenmassagen, das könnten ja die Partner übernehmen. Und natürlich gibt’s auch Schmerztabletten wie Ibuprofen und Aspirin, aber wirklich nötig ist das nach dem Konsum von Cannabis eigentlich nicht. Die roten Augen sind am Morgen danach meistens weg, aber wenn es doch noch rubinfarben funkelt beim Blick in den Spiegel, dann raten wir einfach zu simplen Augentropfen, die befeuchten die Klüsen ausreichend.
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