Beim Blick in die Historie von Cannabis finden wir immer wieder Hinweise auf berühmte Personen und sogar auf ganze Völker, die gerne kiffen oder das zumindest in ihrer geschichtlichen Zeit getan haben. Natürlich ist die Quellenlage oft nicht so gut oder es wird viel übertrieben, die antiken Schriftsteller etwa reden viel und oft von Kräutern, die für das Orakel verbrannt werden – wir dürfen aber in den meisten Fällen von Cannabis ausgehen, was sich für Ethnologen leicht nachvollziehbar auch mit heute noch traditionell lebenden Völkern vergleichen lässt. Der Anbau und die Nutzung von Hanf sind viele Jahrtausende alt. Und auch richtige Superstars und Mega-Promis haben beim Hanf selbstverständlich zugegriffen, sich inspirieren lassen von Gras oder damit Entspannung gefunden, so dass die lange und reiche Historie von Haschisch und Marihuana wirklich nur durch massive politische Ideologie im Verbund mit gierigen Pharmafirmen von der menschlichen Kultur abgeschnitten werden konnte, zumindest für einige Jahrzehnte.
William Shakespeare (1564-1616): Kiffer und Dramatiker
Zweifellos einer der größten seiner Zunft und der Schöpfer von Hamlet und König Lear hat sich vielleicht ab und zu ein paar Ideen durch das Kiffen geholt – William Shakespeare kannte Hanf ganz genau, das bezeugen verschiedene historische Funde. Einmal wurden Rückstände vom Cannabis in seiner Pfeife entdeckt, es gibt Verweise auf Gras in einem Sonnet und dann könnten all die genialischen Schöpfungen aus seiner Feder immer mal mit Hanf zusammenhängen, was den englischen Dramatiker auch zu einem historischen Hanf-Botschafter gemacht hat.
Die Skythen, Nomadenvolk im Ersten Jahrtausend v.Chr.: Hanf im Grab
Vielleicht kennt Ihr die mit den goldenen Grabhügeln, schließlich waren die Skythen das Reitervolk im Osten während der Jahrhunderte vor der Zeitenwende – die köpften Feinde und tranken wohl auch deren Blut, wobei wir diese antiken Erzählungen natürlich nicht nachprüfen können. Bei Ausgrabungen eines Schreins fanden Archäologen dann doch tatsächlich auch Cannabis und Opium, die Klassiker also. Gekifft wurde wohl bei bestimmten Ritualen wie einem Begräbnis und die Skythen wussten schon, wie sich Gras auf heißen Steinen und Hanfsamen erhitzen lassen für das Inhalieren – ein vorzeitlicher Vaporizer sozusagen.
Sir William Brooke O´Shaughnessy (1808 – 1889): Umtriebiger Cannabisarzt
Dieser berühmte irische Mediziner ist weltberühmt für seine Therapieansätze und Untersuchungen. Sir William arbeitete unter anderem auch in Indien und Kalkutta für viele Jahre und dort lernte er den Hanf gut kennen. Sofort stellte der Arzt weitere Studien dazu an, probierte das Gras mit Sicherheit selbst und führte das Cannabis als Medizin schließlich in Großbritannien ein. O´Shaughnessy empfahl die neue Medizin bei Muskelspastiken, bei Übelkeit und Durchfall – alles Indikationen, für die wir auch heute viele Jahre später ein Cannabis Rezept beantragen können.
Bis zur Königin: Die Victoria auf dem Thron von England nahm später auch Gras regelmäßig ein und verwendete die schmerzstillende Wirkung etwa während ihrer Periode. Am irischen Mediziner nahmen sich viele westliche Ärzte ein Vorbild und der Hanf konnte für viele Jahre seine heilsamen, hilfreichen Wirkungen in Europa entfalten. Im Prinzip ist das Erbe von Sir William Brooke O´Shaughnessy die heutige Legalisierung von Cannabis als Medizin, denn dieser umtriebige, interkulturell aktive Forscher ging als erster überhaupt beim Hanf und seinen Indikationen ins Detail.
Antikes Griechenland, vom Achten bis zum Vierten Jahrhundert v. Chr.: Kiffer und Philosophen
Wir lassen hier mal die Storys mit Troja zuvor und die Eroberung durch Alexander und später die Römer außen vor – die Glanzzeit der Griechen reicht bis in die Zeit nach dem Peloponnesischen Krieg und diese Epoche war ungemein reich an Kultur, Kunst und Wissenschaft. Die Philosophie wurde aus der Taufe gehoben, die Akademie, selbst die demokratische Mitbestimmung – und auch beim Cannabis als Heilmittel haben die alten Griechen einige Kenntnisse gesammelt.
In Berichten wird auf die sehr gute Verträglichkeit und Wirksamkeit von Hanf hingewiesen etwa beim Nasenbluten, das sich mit Gras stoppen lässt, dazu auch ist es hilfreich bei einer Entzündung im Ohr. Sogar einen Bandwurm konnten die Griechen angeblich mit Cannabis kurieren!
Hua Tuo (140 – 208 n. Chr.): Chinesischer Hanf-Anästhesist
Auch die Chinesen haben ihren Beitrag geleistet beim Cannabis, das als Pflanze ursprünglich aus dieser Region kommt und aus Indien, was heute leider unter dem Joch der Kommunisten lange vergessen ist. Besagter Tuo lebte während der zweifellos eine Weile erfolgreichen Han-Dynasty und er entwickelte als erster ein Verfahren zur Narkose bei Operationen. Unter der Bezeichnung „Mafeisan“ stellte der Chinese einen Mix her aus Wein und Cannabis her – einige Quellen freilich berichten, er wäre während dieser Forschungsarbeit vom König getötet worden! Im Westen wurden Narkoseverfahren übrigens erst im 19. Jahrhundert entwickelt, allerdings dann ohne die Beteiligung von Haschisch und Marihuana.
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