Wenn sich die Alkis mal wieder zwischen Park und Kaufhalle mit einer Kiste Korn die Rübe einschlagen und randalieren, dann gilt das im Gegensatz zu einem gemütlichen gerauchten Joint mit Haschisch und Marihuana für manche Leute als eine Art Kulturgut. Saufen ist in Deutschland so schützenswert, dass die Pulle ohne Einschränkung öffentlich kreisen darf – egal ob nun Jugendliche zusehen oder die Kinder einer solchen Klientel gleich selber zum Bier holen geschickt werden. Solche Verwerfungen dürfte die Legalisierung von Hanf nicht mit sich bringen und doch sollten Politiker und Experten im Vorfeld klären, wie es künftig um den Gras Konsum im Freien und um das in Zukunft legale Kiffen in der Öffentlichkeit bestellt sein soll. Brauchen wir hierzulande auch Cannabis Lounges wie in Nevada und in Kanada oder reicht es aus, eine Art Bannmeile für THC Produkte zum Beispiel rund um Schulen oder Kindergarten zu ziehen? Und wäre es sinnvoll beziehungsweise gerecht, das öffentliche Trinken von Alkohol ähnlich zu reglementieren wie die draußen konsumierten Cannabinoide?
Abgetrennte Bereiche zum Kiffen und die duftenden Coffee Shops der Niederlande
Alaska, Kalifornien und wie erwähnt auch die Glücksspielmetropole Las Vegas haben gesetzliche Regelungen für Cannabis Lounges zum Kiffen in der Öffentlichkeit. Das müssen wir uns so ähnlich vorstellen wie den Raucherbereich für Tabakkonsumenten, nur nicht so muffig und öde ausgestattet. Oft haben Cafe´s, Bars und Restaurants ein ganz schnuckelig aufgemachtes Areal gleich hinter oder neben der Gastlichkeit und dort können die Besucher ihr Gras rauchen ohne andere Leute zu stören.
Natürlich ist der Geruch von Cannabis schon recht markant und nicht jeder mag, was für Kiffer aromatisch schnuppern mag. Terpene als sekundäre Inhaltsstoffe der Hanfpflanze kennzeichnen den jeweils individuellen Duft einer Gras-Sorte und was im Fachgeschäft für THC Produkte willkommen ist, kann im Freien und in den Häuserschluchten einer Großstadt anderen Menschen tierisch auf den Geist gehen.
Ein ähnliches Prinzip solcher Bereiche, Lounges und Cannabis Cafés finden wir auch in den Niederlanden. Die dortigen Coffee Shops erlauben den Konsum direkt vor Ort und die Inhaber der Läden samt Bar und Gaststätte verdienen gutes Geld, wenn die Kundschaft erst kifft und dann hungrig Snacks und Getränke ordert. Kritiker versuchen freilich unverändert, die Shops zwischen Amsterdam und Den Haag madig zu machen und reden über Cannabis User, als handle es sich bei denen und ihren Treffpunkten um ein Ausbildungslager vom Islamischen Staat.
Warum braucht es für den Hanf Konsum unter freiem Himmel überhaupt Regeln?
Nun können die Alkis ihre Flaschen öffnen und auch der Raucher darf wirklich überall im Freien eine Zigarette anzünden, ohne dass gleich die Polizei auftaucht mit dem Spürhund. Kiffer und Kifferinnen dürfen das nicht, doch kann das auch nach einer Weed Legalisierung weiterhin so reglementiert bleiben? Es gibt selbst in Deutschland sowas wie Gleichstellung und das Recht von Minderheiten, welches allerdings beim Thema Cannabis der selbstgerechten Politik beileibe nicht so wichtig ist wie so manches absichtlich aufgeblasene Scheinproblem.
Nach einer Freigabe von Hanf für Erwachsene könnten THC User allerdings vor Gericht klagen und dann muss die Justiz die Frage beantworten, warum Alkohol trinken und Zigaretten rauchen in der Öffentlichkeit vorgeblich weniger Schaden anrichtet als ein Joint mit Marihuana-Blüten.
Konkret geht es bei dieser Frage vom sichtbar öffentlichen Cannabis Konsum um Aspekte wie Jugendschutz und auch Angestellte etwa in einem Restaurant wollen logischerweise nicht den ganzen Tag ständig durch die dicksten Weed-Nebel laufen. Eine vollständige Verbannung der Cannabinoide aus dem öffentlichen Raum ist jedoch ausgeschlossen, da schon jetzt in Zeiten der Verbotspolitik beim Hanf trotzdem überall gekifft wird und trotz aller Überwachung in diesem Land lässt sich nun wirklich nicht jede einzelne Parkbank polizeidienstlich im Auge behalten.
Limits beim Cannabis kaufen dürften ebenfalls eine Rolle spielen
Heute müssen erwachsene Bürger, Wähler, Steuerzahler zum Dealer schleichen und kaufen dann meistens gleich eine größere Menge Gras zur Vermeidung von möglicherweise schlechten Zeiten. Ist das Cannabis legal gibt´s die begehrten Hanfprodukte online oder im Fachgeschäft um die Ecke und nicht jeder Kiffer wird sich jedes Mal die Tasche mit den neusten Strains vollstopfen! Wer Alkohol mag kauft auch nicht immer gleich eine ganze Kiste Wein, sondern vielleicht ein oder zwei Flaschen und diese Normalität im Umgang mit dem Genussmittel hat durchaus Einfluss auf dessen Sichtbarkeit. Realistische Limits beim Cannabis kaufen und nicht zu wenig Gramm Gras pro Monat und Bürger sollten deshalb berücksichtig werden, ohne Schikane und doch unter einer gewissen staatlichen Aufsicht.
Ob die Ampel Regierung im Zuge der Legalisierung von Haschisch und Marihuana die Drogengesetze auch für Alk und Kippen überarbeiten sollte ist natürlich eine rhetorische Frage. Wir denken allerdings, dass Bierlobby und Tabakhersteller gemeinsam mit einigen Politikern versuchen werden, die Cannabinoide aus der Hanfpflanze und ihre Konsumenten wenigstens ein bisschen zu gängeln und zu kennzeichnen – selbst wenn es am Ende wohl keinen Kiffer-Strand geben sollte oder die mit großen Warnhinweisen versehene Gras Bank am hintersten Ende vom Stadtpark.
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