Die USA sind trotz Trump und Fox News immer noch eine recht saftige Demokratie und daran hat auch Cannabis seinen positiven Anteil. Seit einigen Jahren nun legalisieren immer mehr Bundesstaaten, die sogenannten Legal States, den Hanf entweder als Medizin oder gleich noch als Genussmittel und das haben Forscher mal mit den Ansichten zur Politik abgeglichen. Die Republikaner als konservatives, aber geldgeiles Angebot auf der Agenda haben für Cannabis wenig übrig, interessieren sich aber für die tollen ökonomischen Möglichkeiten. Demgegenüber sind Demokraten liberaler und offener und wir wollen uns diese neue Untersuchung aus den USA mal ansehen. Wie genau verteilen sich politische Einstellung und Kiffen unter den Wählern und lässt sich das mit Deutschland vergleichen?
Liberale Leute kiffen sechsmal mehr als Konservative!
Das ist schon mal eine Keule zum Einstieg und in den USA gilt im Prinzip eine ähnliche Aufteilung wie in der BRD: In Großstädten wie Berlin oder Hamburg kiffen viel mehr Leute als auf der Alm in Bayern und natürlich hat das was mit Aufklärung zu tun, mit einer modernen Sicht auf die Welt jenseits der üblichen CSU-Brille im südlichen Freistaat. Bei den Amerikanern jedenfalls haben die Forscher bei der Umfrage erstmal grundsätzlich folgende Daten herausbekommen:
- 12% der Befragten gaben zu, öfters mal einen Joint zu rauchen oder zu verdampfen,
- Männer kiffen mehr als Frauen und jüngere Leute häufiger als Senioren,
- Liberale konsumieren am meisten Hanf, während das nur ganz wenige Altgläubige tun und
- am meisten gekifft wird im Westen der USA und am wenigsten im Süden bei den Krokodiljägern in Mississippi zum Beispiel.
Auch Cannabis kochen und andere Konsumformen sind beliebt und proportional greifen eher Weiße als Schwarze zu – insofern eine Umfrage per Telefon hier die Raten erfassen kann. Nun stellt sich die Frage nach den Gründen, auch wenn die generellen politischen Rahmenbedingungen sicher in puncto Bildung und Aufklärung eine große Rolle spielen.
Erklärungsansätze für Cannabiskonsum
Spräche hier jetzt ein bundesdeutscher Politik, dann bekämen wir wahlweise von links viel Geschwätz und Heuchelei zu hören, von rechts hingegen blanke Hetze – in Deutschland ist die Cannabis Debatte immer noch extrem aufgeladen, weil vor allem die tief mit der Politik über Parteispenden verquickte Bier- und Pharmaindustrie keinerlei Interesse an Hanf hat. Normale Bürger, die Steuern zahlen und hart arbeiten, werden belogen und sogar bedroht, was Kiffen immer noch als Verbrechen aussehen lassen soll. In den USA ist es nicht ganz so stumpf wie hierzulande, dafür sorgt schon die je nach Bundesstaat sehr freie und fortschrittliche Drogenpolitik. Im Süden der Staaten ist auch Abtreibung ein schweres Verbrechen, die Frauen und Schwarzen gelten ein bisschen als zweitklassig und die meistens weißen Führungskräfte vor Ort halten Haschisch und Marihuana für eine Droge der ungebildeten Schichten bis hinab zum Erntehelfer auf der Baumwollplantage.
Hinter der Ablehnung von Cannabis verstecken sich oft Rassismus und eine gehöriger Teil Bevormundung: In den USA ist es eher noch so manches ältere Ressentiment, das den Hanfkonsum als schlecht und böse hinstellen mag, während in Deutschland die Politik schlicht alles bestimmen und vorschreiben möchte. Deshalb können in USA Konservative auch sagen, dass gute Menschen kein Marihuana rauchen wie einst Jeff Sessions, der Ex-Justizminister, das mal zum Besten gab. In der BRD hingegen dürfen machtgierige Behörden die Bürger ohne Grund schikanieren, ständig CBD-Shops angreifen mit Verweis auf angeblich zu hohe THC-Werte und Lügen kreieren mit staatlichem Segen. In Übersee bleibt es die Angst der Gläubigen vor dem Teufel und der Sünde, die Cannabis fürchtet vor allem in den Südstaaten und bei uns ist es einfach nur Verblödung der Leute durch eine bis ins Mark verrottete, von selbstsüchtigen Parteien getragenen Drogenpolitik gegen jeden Bürger und Menschenverstand. Fragt sich nur, was schlimmer ist und ungerechter.
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