Vor wenigen Jahren noch war die sogenannten Freistadt Christiania in Kopenhagen ein Mekka für alle Kiffer und Hanfpatienten vor allem aus Skandinavien – die nordischen Länder definieren sich ihren Regierungen nach als drogenfreie Gesellschaften und so fuhren Genussmenschen aus Schweden oder Norwegen oft zu den Dänen in die Hauptstadt. Doch Christiania als Hippieprojekt durfte natürlich nicht bestehen bleiben mit der berühmten Pusher-Street, wurde gegängelt und mit absurden Auflagen gewissermaßen totbürokratisiert. Nun jedoch gibt’s sensationelle Neuigkeiten aus Dänemark – offenbar wird Cannabis auf dem Stadtgebiet von Kopenhagen bald legal!
Wie ist die politische Situation beim Hanf in Dänemark?
Komisch und wie so oft ungelöst: Im erwähnten Christiania gab es problemlos tolle Sorten Haschisch und Marihuana zu kaufen, zugleich sperren die Dänen auch manchmal für einen Joint ein – viele Jahre regierte eine ziemliche rechte Koalition das Land und für Cannabis haben diese Leute wenig übrig. Nun aber hat der Stadtrat in Kopenhagen ein völlig überraschendes Urteil gefällt zum Konsum und Verkauf bis zu den Stadtgrenzen der Kapitale – als Gründe werden von den Politikern der Jugendschutz und eine Beseitigung des Schwarzmarkts für Cannabis angegeben.
Offensichtlich sind die Stadtverordneten vernünftiger als die ganz große Politik, das sehen wir gerade auch bei der Hanf Legalisierung in Mexiko – nur in Deutschland ist die Gewaltenteilung und gegenseitige Kontrolle der Instanzen beim Thema Cannabis nicht vorhanden, sondern es wirken die Mächtigen gemeinsam gegen die Bevölkerung, wir kennen das zur Genüge. In Dänemark ist gerade eine linke Koalition an die Macht gekommen aus Sozialdemokraten, Grünen, Eskimos und Sozialisten – und die machen allesamt umgehend Druck beim Hanf legal für Erwachsene!
Gehen 50 Jahre Cannabisverbot in Kopenhagen zu Ende?
Hoffentlich: Die genannten Landespolitiker reagieren positiv auf den Beschluss aus der Hauptstadt und verweisen gleich auf mehr als fünf Jahrzehnte Verbotspolitik beim Hanf, die zu keinerlei Verbesserung geführt haben – Dealer verkaufen gestrecktes Gras, die Kriminalität blüht, die Konsumenten werden abgezogen! Diese Bilanz gilt in Deutschland als vorbildlich und als gute Arbeit der Politik, doch in Dänemark bemühen sich die Mächtigen nun um eine alsbaldige Änderung solcher fehlgeleiteten Ansätze. Wenn 44 von 55 Abgeordneten in der Kapitale für einen Neustart der Drogenpolitik beim Hanf fordern, dann ist das deutlich – geplant sind nun Fachgeschäfte für den Verkauf von Haschisch und Marihuana auf dem Stadtgebiet.
Wie die Zentralregierung auf die Vorschläge reagiert ist offen – der Gesundheitsminister etwa meint, der Hanf habe Nebenwirkungen und es wird ein bisschen in die Anti-Cannabis Mottenkiste gegriffen. Aber ob das noch ausreicht in Zeiten der Veränderungen, gerade auch weltweit? Die Stadtregierung von Kopenhagen jedenfalls scheint sich gut zu fühlen mit ihren Forderungen und will die Freigabe pushen, gegenüber eventuellen Hinderungen durch die Zentralregierung starkbleiben. So viel Engagement täte in Deutschland auch den Grünen gut in puncto Glaubwürdigkeit – seit Jahren erzählen die uns, sie würden sich für Cannabis einsetzen, verweisen dann aber auf die CDU und so weiter als Hindernisgrund. Wer will, der kann auch auf kommunaler und lokaler Ebene sich für Cannabis einsetzen – das Beispiel Kopenhagen könnte also Schule machen in der EU.
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