Derzeit sind Magic Mushrooms heiß diskutiert als nächste Form der Genussmittel und medizinischen Anwendungen, die vielleicht bald legalisiert werden – in Oregon in den USA und diversen anderen Bundesstaaten wie auch in Kanada gibt’s bereits erfolgte, positive oder noch anstehende Abstimmungen über eine völlig neue Drogenpolitik. Wie steht es dabei eigentlich um die Einnahme der Zauberpilze gleichzeitig mit Cannabis? Lohnt sich das oder ist der damit einhergehende Rausch aus THC und dem Wirkstoff Psilocybin zu heftig in puncto Wechselwirkungen? Hanf ist ja vielfach schon erlaubt außer in Deutschland und weltweit dürfen in immer mehr fortschrittlichen Staaten erwachsene, freie Bürger Haschisch und Marihuana im Fachgeschäft kaufen. Zugleich bietet die Medizin vielversprechende Forschung rund um Cannabinoide, entwickelt passgenaue Therapien gegen Schmerzen oder Depressionen und natürlich haben die berühmten Zauberpilze hier eine Chance, ebenfalls vielversprechende Ansätze auf den Weg zu bringen. Werden wir in Zukunft Paranoia auf diese Weise optional behandeln oder schwere traumatische Störungen etwa von Soldaten? Hier deshalb mal ein Überblick zum Mischkonsum von Magic Mushrooms und Cannabis.
Pilze und Hanf: Gibt’s schon Studien zum Thema?
Natürlich ist die gleichzeitige Anwendung nichts Neues und viele Leute, die ihre fetten Jahre nicht ausschließlich auf dem Oktoberfest verbringen, probieren schon mal aus, was sich so anbietet – wir reden hier von Erwachsenen, die leider von der offiziellen Drogengesetzgebung zumal in Deutschland regelmäßig ignoriert oder am besten diskriminiert werden, nicht von Jugendlichen oder gar Kindern. Im Jahre 2006 wurde in den USA mal gecheckt, wie hoch der Anteil von Studenten sein könnte mit entsprechendem Konsum und von den damals 149 befragten Probanden räumten gut 60% die gleichzeitige Einnahme von Cannabis und Zauberpilzen ein. Es scheint sich also um einen halbwegs normalen Konsum zu handeln zumal unter Studierenden und auf solchen und ähnlichen Umfragen basierten dann auch die Abstimmungen in Oregon und Washington mit der darauffolgenden Entkriminalisierung von Magic Mushrooms – Hanf hingegen ist dort ja schon seit vielen Jahren erlaubt.
Subjektive Wirkung und Effekte der Substanzen
Cannabis wie Pilze sind psychoaktive Substanzen. Es hängt deshalb vom persönlichen Mindset ab, von der Stimmung und den Erfahrungen der Konsumenten. Wir kennen die Rede vom Set, vom Ort, von Zeit und Raum, die hier wichtig sind und genau das macht eine eingängige wissenschaftliche Untersuchung der Effekte eher kompliziert. Wer kann sich schon im Labor entspannen wie auf einer Blumenwiese? Auch ist Kiffen zusammen mit Shrooms recht intensiv, besonders in höherer Dosierung und hier konnten Forscher schon zeigen, wie beispielsweise Halluzinationen länger Bestand haben. Kenner der Materie bezeichnen das fast schon als „Hängenbleiben“, was freilich in der Praxis nie vorkommt – um dauerhaft in Wahnbildern zu leben braucht es schon einiges mehr als einen Joint und eine Handvoll magischer Pilze aus Mexiko oder Kolumbien.
Mikrodosierung als sichere Konsummethode: Zumindest behaupten das überproportional viele Erfahrungsberichte, weil Microdosing recht frisch, innovativ und gut verträglich ist – zusammen mit Gras wird dann bei Mushrooms von einem leuchtenden, unterhaltsamen Tag berichtet. Die Farben sind kräftiger, die Töne geräuschvoller und am Abend sinkt man vorgeblich in guten, tiefen Schlaf. Auch ist ohnehin bekannt, dass Psilocybin als erfasste Substanz am seltensten zur Einlieferung in die Notaufnahme führt und der Cannabis Konsum führt an dieser Stelle ebenfalls bis dato zu keinen Opfern etwa durch eine Überdosierung. Ein toxischer Effekt oder eine Schädigung der Organe wie durch Alkohol ist für beide Substanzen bisher nicht nachgewiesen.
Wie steht es um den therapeutischen Einsatz von Psilocybin und THC?
Anti-Depressiva, Beruhigungspillen, Medizin gegen schizoide Schübe – der Wirkstoff der Zauberpilze interessiert die Wissenschaft ungemein bei diesen Indikationen und auch wenn die Pharmaindustrie wie beim gleichfalls natürlichen Heilmittel Hanf schon zittert vor den Umsatzeinbußen, wird derzeit mit Hochdruck rund um Cannabinoide und Shrooms geforscht. Schmerzen etwa oder Stress gelten schon länger als Anwendungsbereiche für Gras und THC und das könnte bald ebenfalls für Pilze gelten. Konsumenten und Ärzte sind jedoch derzeit der Ansicht, dass ein Mischkonsum besser vermieden werden sollte, um die Wirkungen und Effekte jeweils optimal nutzen zu können und den Organismus nicht zu überfordern. Allerdings wird Cannabis gerne verwendet, um die Effekte der Zauberpilze sagen wir mal abzumildern – für eine sanfte Landung sozusagen. Anwender verweisen auf die für sie hilfreiche Formel „Hanf für den Leib, Pilze für die Seele“ und eine solche gleichzeitige Applikation wird dann auch zunehmend analysiert von der der empirischen Forschung.
Für mehr Klarheit empfiehlt sich Geduld. Die Universität von Miami etwa untersucht mit finanzieller Unterstützung aus Kanada derzeit den Einsatz von Cannabis und Magic Mushrooms bei Gehirnschäden bis hin zu PTSD. Dabei steht das nicht berauschende Cannabidiol als CBD aus dem Hanf bereit und die klinische Phase ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen. Ob hier die Pille kommt für posttraumatische Belastungsstörungen? Wir werden informieren und raten beim Mischkonsum aus privatem Interesse zur Zurückhaltung und gegebenenfalls zur beschriebenen Mikrodosierung, was in vielen Fällen nicht nur gut vertragen wird, sondern auch hilfreiche Effekte bei gewissen Beschwerden haben kann.
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