Vor einiger Zeit haben wir schon mal über Afrika und Cannabis berichtet und heute wollen wir mal Lesotho als ziemlich aussichtsreichen Kandidaten für eine lokale Hanfproduktion genauer in den Fokus nehmen. Das inmitten von Südafrika eingequetschte Land hat den Anbau von Cannabis als erster Staat in Afrika überhaupt legalisiert – allerdings dann wieder typisch für diesen Kontinent die Lizenzen aus ausländische Firmen verschachert, während heimische Bauern kein Gras anbauen dürfen! Wird hier einem Großteil der gut zwei Millionen Einwohner von Lesotho eine eigentlich hervorragende Perspektive verbaut?
Forschungen und die Produktion von CBD-Cannabis
Rund ein Jahr ist es her, da vergab das Gesundheitsministerium in dem Binnenstaat eine Konzession zum Anbau, Import, Export und zur Lagerung beziehungsweise für den Weiterverkauf von Haschisch und Marihuana. Interessanterweise wurde der Chef des betreffenden Unternehmens „Pharmaceutical Development Company“ bald danach geschasst und nun führt ausgerechnet ein Amerikaner die Firma! Dazu wurden alle Aktien an dessen Firma Corix Bioscience übertragen! Mit Sicherheit ist hier afrikanische Korruption im Spiel, aber gut, immerhin tut sich nun auch etwas in puncto Hanf in Lesotho.
Das genannte Unternehmen berichtet von fantastischen Aussichten, aber klar, dass tun alle, die irgendwie als Cannabis-Aktien an der Börse reüssieren wollen. Offensichtlich steht die Produktion von CBD-Öl im Zentrum der Bestrebungen, aber im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist es damit in Lesotho nicht getan. Im Prinzip wird dem Unternehmen ein Persilschein zur Hanfforschung ausgestellt. Bis zu 20.000 Quadratmeter Land dürfen bewirtschaftet werden und sogar der Export wird erlaubt. Zum Vergleich: In Israel kam es zu einem kleinen internationalen Skandal geführt, als hier der Cannabis Export geplant, dann aber durch Donald Trump höchstpersönlich mit einem Anruf beim israelischen Premier gestoppt wurde!
Hanfernte unter der afrikanischen Sonne – ein Modellprojekt?
Auch eine Firma aus Südafrika, Verve Dynamics, bekommt eine Lizenz. Damit wird Lesotho zum Pionier beim Cannabis aus Afrika und ein solcher Ansatz ist überfällig: Auf dem schwarzen Kontinent scheint immer die Sonne, es gibt besten Boden und viele Menschen suchen Arbeit, zumal auch immer mehr qualifizierte Stellen gerade in einer qualitativ hochwertigen Landwirtschaft entstehen. Und der kleine Mini-Staat ist ohnehin schon länger bekannt für gutes Haschisch und Marihuana, so dass die Unternehmen vor Ort mit Fachkräften zusammenarbeiten können. Bis dato geschieht der Hanfanbau illegal, wenn auch in großem Stil, und hier bieten sich großartige Chancen für die Bauern!
Ein Risiko liegt sicher in der Gier der Volksvertreter: In Afrika gibt es keine Zivilgesellschaft und wenig Kooperation jenseits von Klans und Stämmen, so dass die Vergabe von Lizenzen an Ausländer sicher keine Begeisterung weckt vor Ort. Absurderweise werden die Bürger von Lesotho hart bestraft, wenn sie Gras anbauen und wie das Verfahren gelaufen ist, gab es nie eine Chance auf faire Zulassung. Gut möglich ist also auch der eine oder andere Konflikt wie so oft auf diesem Kontinent, bevor der Green Rush durch Cannabis richtig in Gang kommen kann.
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