Cannabis als Medizin gegen Migräne und Kopfschmerzen zu verwenden ist schon lange recht gut erforscht, auch wenn dazu bisher viel zu selten in bundesdeutschen Medien zu lesen war. Im Zuge der weltweiten Legalisierung der Cannabinoide tauchen aber bei uns derzeit viele Berichte auf, die erstaunlicherweise sehr häufig genau das Gegenteil behaupten zum aktuellen, internationalen Forschungsstand rund um Haschisch und Marihuana. Wie ist das möglich? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk vom MDR beispielsweise berichtet gerade über eine Studie, nach der Cannabis Konsum zu Kopfschmerzen führen soll – und sich überhaupt nicht als Schmerzmittel eignet! Werfen wir einen Blick auf die dazugehörige Untersuchung, schließlich ist die Debatte über die Freigabe von Hanf für Erwachsene frei nach Karl Popper immer auch eine Falsifikation, die aus Fehlern lernt und neue Erkenntnisse einbindet. Lohnt sich Kiffen bei Migräne wirklich nicht oder sollten Betroffene vom Gras Abstand halten?
Überblick zur neuen Cannabis Untersuchung und Kopfschmerzen
In den USA wurden an der Stanford University of Medicine insgesamt 368 Leute befragt, die leiden seit einem guten Jahr an Migräne. Als Indikator gelten dabei mindestens 15 Tage mit Beschwerden und entsprechenden Kopfschmerzen pro Monat. Gut die Hälfte der Patienten nahm zudem Cannabis ein und auch die Häufigkeit der Attacken wurde notiert sowie deren chronische Ausprägung im Detail. Durch Hanfkonsum wäre nun das Risiko für den Kopfschmerz sechsmal höher und das habe zu tun mit einer Beeinflussung vom periaquäduktale Grau im Gehirn, so die Forscher vor Ort. Die geben sogar zu, wie gut Haschisch und Marihuana Schmerzen lindern können – behaupten dann aber das Gegenteil.
Genauere Informationen oder gar einen informativen Hintergrundbericht liefert der MDR nicht. Es wird auf eine in Zukunft stattfindende Konferenz verwiesen, auf der Fachleute von der erwähnten Hochschule die vorgeblichen Risiken näher erläutern wollen. Interessanterweise folgt ganz am Ende der Halbsatz, dass die verwendeten Daten retrospektiv erhoben wurden, also bereits vorlagen und im Prinzip handelt es sich um eine Interpretation von Informationen und keineswegs um eine Doppelblind-Studie mit Placebos wie schon häufig empirisch viel seriöser an anderer Stelle durchgeführt. Selbstverständlich hat der Mitteldeutsche Rundfunk zu Studien, die Cannabis vielmehr eine sehr gute Wirksamkeit gegen Migräne gerade bei chronischer Belastung attestieren, nicht berichtet. Ist das also wieder nur die übliche Propaganda gegen die Hanfpflanze zugunsten der Pharmaindustrie und beim MDR wie anderswo im Auftrag der fortschrittsfeindlichen Bundesregierung?
Sollten Migräne Patienten Cannabis ausprobieren?
Natürlich lassen sich alle Daten pro und kontra Cannabis interpretieren und die neue Untersuchung aus Stanford wird bei ausführlicher Besprechung sicher mehr Beachtung finden können als bei einem wenig aussagekräftigen Bericht beim MDR. Freilich liefert die Wissenschaft ein ganz anderes Bild und in Ländern wie den USA oder Kanada verordnen selbst Mediziner mittlerweile die wirkungsvollen Cannabinoide bei Kopfschmerzen! Das Endocannabinoid-System reagiert auf die Zufuhr der Pflanzeneffekte und unser Gehirn verfügt über ausreichend Rezeptoren an dieser Stelle, so dass eine schmerzlindernde Wirkung sehr wahrscheinlich ist auch jenseits aller bereits erfolgten Studien.
Migräneanfälle reduzieren: Diverse Untersuchungen haben genau diesen Aspekt ergeben und Teilnehmer geben an, die hätten um die Hälfte weniger Attacken mit Kopfschmerzen und Migräne dank Cannabis! An anderer Stelle und übrigens auch mit viel mehr Probanden plus einer Vergleichsstudie mit Teilnehmern, die ein Placebo bekamen, wurden ähnliche Ergebnisse dokumentiert und man kann schon fragen, warum öffentlich-rechtliche Medien ständig nur die wenigen negativen Neuigkeiten zu Haschisch und Marihuana vorstellen – ist das nun Meinungsmache oder einfach nur eine inkompetente Journaille, die vom Thema schlicht keine Ahnung hat?
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