Nun geht es endlich los bei den Schweizern mit der Legalisierung von Hanf und wir haben für Euch gleich mal die ab kommendem Jahr startenden Modellprojekte durchleuchtet. Zwar ist die Teilnehmerzahl begrenzt und es sind zunächst nur einige Städte beteiligt, aber im Gegensatz zum totalen Stillstand und sogar Rückschritt in der Drogengesetzgebung wie in Deutschland sind die Pläne geradezu revolutionär. Die Cannabis Freigabe in der Schweiz scheint auf den ersten Blick durchdacht und klar strukturiert, benennt die Bedingungen für die Teilnahme genauso klar wie die künftigen Verkaufsstellen. Und weil Modellprojekte ohnehin immer der Vorbereitung wirklicher Reformen dienen, dürfen wir in einigen Jahren wohl ziemlich sicher legal Gras kaufen – aber vielleicht gilt das dann nur für glückliche Eidgenossen, während Bürger der EU in ein Hygienekorsett gezwungen dem Fortschritt nur aus der Ferne zuschauen?
Parameter für die Modellprojekte zu Haschisch und Marihuana
Die Schweiz ist betont demokratisch mit ihren vielen Volksabstimmungen und Politiker können sich keine jahrelange Ignoranz leisten wie das unter Merkel in der Bundesrepublik die Regel geworden ist. Deshalb wird auch sofort deutlich erklärt, wie es laufen soll mit dem Cannabis, das ab 2022 in Apotheken zu kaufen sein wird für Erwachsene über 18 Jahren – als frei verfügbares Genussmittel. Bei uns müssen sich Patienten ja massiv demütigen und um ein Hanf Rezept bitten, aber diese Phase haben die Eidgenossen lange hinter sich.
Beteiligte Metropolen zu Beginn des Modellprojekts sind Bern, Genf, Zürich und Basel als größte Städte in der Alpenrepublik. Rechtlich ist diese Begrenzung abgesichert weil solche Tests laut Gesetz nicht flächendeckend machbar sind. Das ist aber auch in Ordnung und man schaut lieber erstmal, wie es läuft mit dem Gras kaufen in der Schweiz auf dem Boulevard bevor das dann auch auf der Alm in der Provinz möglich ist. In jedem Fall müssen die beteiligten Gemeinden im Gespräch stehen mit Sicherheitsbehörden, damit die öffentliche Ordnung gewährleistet ist. Zwar randalieren eher Hooligans und Black Lives Matter Leute als Kiffer und Hanfpatienten, aber gut – wenigstens bewegt sich was rund um das Matterhorn.
Teilnehmerzahlen und der Cannabis Verkauf im Detail
Pro Stadt und Versuch sind 5000 Teilnehmer erlaubt. Die Volljährigkeit ist Bedingung und auch der Wohnsitz muss in der Schweiz liegen. Es wird ein Ausweis ausgegeben mit dem sich die Leute dann das Cannabis kaufen in der Apotheke bei einer monatlich maximalen Bezugsmenge Gras. Laut den Machern der Modellprojekte sind vor allem bereits aktive Hanfkonsumenten willkommen, das ist am Ende aufschlussreicher als Anfänger zu testen und dadurch die Ergebnisse zu verzerren. Schätzungen zufolge konsumieren wohl um die 200.000 Eidgenossen und – genossinnen Marihuana regelmäßig, das ist bei der eher geringen Einwohnerzahl von nicht mal 9 Millionen Schweizern durchaus ein hoher Anteil. Die bereits genannten Apotheken sollen aber nicht die einzigen Verkaufsstellen sein, weil auch die Cannabis Social Clubs beteiligt sind, private Gras Vereine wie das auch in Spanien seit vielen Jahren ein Erfolgsmodell rund um das Kiffen darstellt. Hanf aus der Schweiz ist Pflicht, damit die heimische Landwirtschaft ebenfalls was abbekommt vom Projekt und der THC-Gehalt in den Grasblüten soll bei 20% Wirkstoffmenge gedeckelt sein.
Preise ähnlich wie auf dem Schwarzmarkt: Ein interessanter Punkt, weil beispielsweise die deutsche Bundesdrogenbeauftragte gerne schwätzt, die Cannabis Legalisierung könnte den billigeren Schwarzmarkt nicht ausrotten – wie in der Schweiz zu besichtigen ist das sehr wohl machbar durch eine Angleichung der preislichen Strukturen. Dafür allerdings braucht es Fachkompetenz und Weitsicht was die genannte Daniela Ludwig von der Trinkerpartei CSU beides nicht hat und so versauern wir in Deutschland in der seit Jahrzehnten aufgezwungenen, bayrischen Bierseligkeit. Die Eidgenossen jedenfalls bekommen die Modellprojekte gleich mal über fünf Jahre und damit eine gewisse Versorgungssicherheit. Zugestimmt haben übrigens nahezu alle politische Instanzen und sogar ein fakultatives Referendum zum Cannabis wurde angeboten, so dass Hanf legal ab 2022 ein rundum demokratisches und damit legitimes Projekt werden kann bei den Eidgenossen.
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