Die meisten älteren Semester, aber auch viele Junge Leute kennen die Musik von Neil Young ganz gut. Immerhin spielt dieser Künstler schon seit den 60er Jahren Rock und Folk für die Seele, doch jetzt droht ausgerechnet wegen Hanf die Ausweisung aus den USA. Neil Young liebt Cannabis, lebt dazu in Kalifornien, wo Haschisch und Marihuana seit vorigem Jahr für alle Erwachsenen erlaubt sind. Doch die US-Bundesgesetze sind weiterhin ungerecht scharf und sanktionieren, wenn es irgend möglich ist beim Kiffen. Konkret ist Young nun bei seinem Antrag auf die amerikanische Staatsbürgerschaft in Nöten – wird ihm tatsächlich wegen des Hanfkonsums der Pass verweigert?
Doppelte Staatsbürgerschaft nicht für Kiffer?
Während in Deutschland solcherlei selbst für Terroristen kein Problem ist, schaut die USA ganz genau hin. Neil Young ist ja eigentlich Kanadier und hatte bis dato den Pass auch so behalten. Nun aber wollte er nach so vielen Jahren in Amerika auch die Staatsbürgerschaft beantragen und musste lernen, dass hier beim Thema Cannabis durchaus Hinderungsgründe bestehen – selbst für einen, der sich künstlerisch sehr deutlich um die USA verdient gemacht hat. Beim Testverfahren musste Young einige Fragen beantworten und dachte sich wenig dabei, den eigenen Hanfkonsum im Legal State Kalifornien zuzugeben. Doch plötzlich teilte man ihm mit, er müsse nun wegen Cannabis einen weiteren Test durchlaufen! Offensichtlich gilt bei der Justiz in Gods own Country immer noch die Anweisung des Hanf-Hasser Jeff Sessions:
„An applicant who is involved in certain marijuana related activities may lack good moral character if found to have violated federal law, even is such activity is not unlawful under applicable state or foreign laws.”
Übersetzt heißt das so viel, wie wenn jemand irgendwie zu tun hat mit Cannabis, dann zeugt das wohl von einem schlechten Charakter, schließlich verletzten Kiffer das weiterhin gültige Bundesrecht.
Neil Young kifft seit über 40 Jahren
Wo also ist das Problem? Der Musiker raucht die Joints wie andere Zigaretten als Genussmittel, hatte den Konsum genauso wie den vom Alkohol jedoch schon vor Jahren eingestellt wegen einer Erkrankung im Gehirn. Erst 2014 kam Young wieder zur Haschischzigarette, bei moderatem Konsum von Cannabis gerade auch als hochwertige Medizin. Er meint jedoch, dass jeder Joint schlussendlich nur unterstreichen würde, dass er im Prinzip seit den 70er Jahren breit ist. Der letzte Test zu seinem Charakter jedenfalls wurde verschoben, keiner weiß wie lange. Neil Young will den Pass aber auch deshalb unbedingt, um bei der nächsten Wahl gegen Donald Trump stimmen zu können – wird ihm das also nun wegen eines schlechten Charakters durch das Kiffen verweigert? Was für eine Ironie!
Immerhin konnte er dem Präsidenten das Spielen des Songs „Rockin´ in the Free World“ untersagen, den Trump gerne bei Kampagnen auflegen lässt. Donald hat das aber größtenteils ignoriert und Neil Young meint, das sei bei dem so ähnlich wie mit den täglichen Lügen aus dem Weißen Haus – das amerikanische Volk werde von Trump in puncto Wahrhaftigkeit und Anstand ebenso übergangen wie der Künstler mit dessen Song.
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